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    • Synonym

      Protein, Gesamtprotein
    • Material

      Serum 1 ml
      oder
      Heparin-Plasma 1 ml
      oder
      24 Stunden-Sammelurin 1 ml
      oder
      Spontanurin 1 ml
    • Einheit

      siehe Referenzbereiche
    • Referenzbereich

      Heparinplasma: bis 1 Tage 46 – 70 g/l
        bis 1 Woche 44 – 76 g/l
        bis 1 Jahre 51 – 73 g/l
        bis 2 Jahre 56 – 75 g/l
        bis 12 Jahre 60 – 80 g/l
        > 12 Jahre 64 – 83 g/l
      24h-Sammelrin: Kinder, Erwachsene       bis 140 mg/die
      Urin: Kinder, Erwachsene       bis 150 mg/l
           
    • Akkreditiert

      Ja
    • Allgemeines

      Untersuchungsmethode:
      Für Plasma und Serum: Photometrische Bestimmung nach Biuret-Methode. Messung  vom purpurfarbenen Biuret-Komplex nach Reaktion zweiwertiges Kupfer  in alkalischer Lösung mit den Peptidbindungen von Proteinen.
      Für Urin: Turbidimetrische Methode nach Präzipitation mit BenzDie Gesamtproteinfraktion des Blutes setzt sich aus mehr als 100 Proteinen zusammen, die mit Ausnahme der Immunglobuline und des Gerinnungsfaktor VIII in den Hepatozyten gebildet werden.
      Einführung:
      Serum/Plasma: Die Gesamtproteinfraktion des Blutes setzt sich aus mehr als 100 Proteinen zusammen, die mit Ausnahme der Immunglobuline und des Gerinnungsfaktors VIII in den Hepatozyten gebildet werden. Eine Erhöhung der Gesamtproteinkonzentration kann nur durch einen Anstieg der Immunglobuline, eine Erniedrigung der Gesamtproteine durch eine Verminderung des Albumins oder der Immunglobuline verursacht werden. Von einer echten Hyper- bzw. Hypoproteinämie kann die Pseudohyper- bzw. Pseudohypoproteinämie als Folge von Störungen des Flüssigkeitshaushaltes mittels Hämatokritbestimmung abgegrenzt werden.

      Urin: Normalerweise werden über 90% der glomerulär filtrierten Proteine tubulär rückresorbiert, so daß nur geringe Mengen Protein in den Endharn gelangen. Eine pathologische Proteinurie ist somit in erster Linie glomerulär (z.B. Glomerulonephritis) oder tubulär (renal: strukturelle oder funktionelle Schädigung des Tubulussystems bei interstitieller Nephropathie oder Fanconi-Syndrom; prärenal: „Überlaufproteinurie“ mit Überschreiten der tubulären Rückresorptionsrate bei monoklonalen Gammopathien oder Rhabdomyolyse) bedingt. Bei glomerulärer Proteinurie finden sich vor allem Albumin, Transferrin und Immunglobuline im Endharn, bei tubulärer Proteinurie hauptsächlich beta2-Mikroglobulin, retinolbindendes Protein und Immunglobulinleichtketten.

      Literatur:
      L. Thomas. ;Gesamt (Total)protein (TP) und Harnproteine. ;In :L. Thomas (Hrsg) Labor und Diagnose;TH-Books 8 Aufl. (2012), S. 665-682; 1194-1198.

    • Indikation

      Serum/Plasma:
      Suchparameter bei erhöhter Blutsenkungsgeschwindigkeit, Hyper- und Dehydratation, Leber- und Nierenerkrankungen, chronische Diarrhoe, Verbrennungen, Knochenschmerz, rheumatischen Schmerzen, V.a. Paraproteinämie, Überwachungsparameter bei Ödemen, Proteinurie,
      Urin:
      Erkrankungen der Nieren und der ableitenden Harnwege, Screeninguntersuchung, Verlaufskontrolle

    • Praeanalytik

      Abnahme:
      Sachgemäße venöse Stauung (unter 2 Minuten). Probennahme bei liegenden Patienten wird empfohlen, da bei aufrechter Körperhalltung bis 10% höhere Werte gemessen werden können.

      Plasma: Li – Heparinplasma
      Serum: Standard-Probenentnahmeröhrchen bzw. Röhrchen, die Trenngel enthalten.
      Sammelurin: 24h-Urin: 24 Std.-Menge angeben.  Keine Konservierungsmittel
      verwenden. Während der Probensammlung kühlen. 
      Spontanurin: Am besten den zweiten morgendlichen Spontanurin verwenden

      Lagerung:
      Plasma bzw. Serum: 1 Monat bei 2‑8 °C; 6 Monate bei (-15)‑(-25) °C
      Urin: 1 Tag bei 15‑25 °C; 7 Tage bei 2‑8 °C; 1 Monat bei (-15)‑(-25) °C

      Störfaktoren:
      Bei Plasma bzw. Serum können starke Hämolyse, Lipämie. und ausgeprägter Ikterus die Analyse stören.
      Bei der Untersuchung von Urin: Analyse gestört wenn Billirubin> 342 μmol/L bzw. 20 mg/dL oder  Hämoglobin vorhanden ist. Bei Patienten mit Alkaptonurie mit  Homogentisinsäurekonzentrationen > 0.6 mmol/L  im Urin können falsche Ergebnisse resultieren.
      Medikamente: Levodopa, Methyldopa und Na2‐Cefoxitin führen zu falsch hohen Gesamtproteinwerten, Calciumdobesilat führt zu falsch niedrigen Proteinwerten.
      Urinproben mit > 8 g/L organisch gebundenem Jod aus Kontrastmittel können falsch hohe Ergebnisse zeigen.
      Plasmaersatzmitteln auf Gelatinebasis können zu erhöhten Proteinwerten führen.

    • Bewertung

      Plasma bzw. Serum:
      Erhöhte Werte:
      Chronische Entzündungen, Plasmozytom, M. Waldenström, Leberzirrhose, aktive Sarkoidose, Dehydratation. 
      Erniedrigte Werte:
      Nephrotisches Syndrom, exsudative Enteropathie, Malabsorption, Verbrennungen, Malnutrition, schwerer Leberparenchymschaden, Analbuminämie, Antikörpermangelsyndrom, Hyperhydratation   

      Urin: 
      Erhöhte Werte: Prärenale Proteinurie (Paraproteinämie, intravasale Hämolyse, Rhabdomyolyse), renale  Proteinurie (Glomerulopathien, Tubulopathien, Pyelonephritis),  postrenale Proteinurie (Harnweginfektion, Steinleiden, Tumoren von Nieren bzw. Harnblase bzw. Prostata), funktionale Proteinurie (Fieber, körperliche Anstrengung), Gravidität.

    • Durchfuehrung

      wochentags von 8:00-20:00 Uhr, Sa. u. So. 8.00-15:00 Uhr Routineparameter

    • Synonym

      Gesamtprotein (im Liquor)
    • Material

      Liquor 0,5 ml
    • Methode

      Immunturbidimetrie
    • Einheit

      mg/l
    • Referenzbereich

      Kinder und Erwachsene 150 bis 450

      Quelle:
      Neumeister B, Besenthal I, and Böhm BO, Klinikleitfaden Labordiagnostik 4. Auflage; Urban & Fischer Verlag 2009: Seite 306

    • Akkreditiert

      Ja
    • Allgemeines

      Eine erhöhte Konzentration von Proteinen im Liquor kann durch eine Permeabilitätsstörung der Blut-Liquor-Schranke verursacht werden, oder durch eine intrathekale Produktion von Immunglobulinen. Eine erhöhte Gesamtproteinkonzentration im Liquor ist nur ein allgemeines Krankheitszeichen und erfordert eine weitere Differenzierung.

      Literatur:
      Süssmuth SD et al.;Current cerebrospinal fluid diagnostics for pathogen-related diseases;Nervenarzt. 2013, 84(2):229-44
      http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23371378

      Hühmer AF et al.;Protein analysis in human cerebrospinal fluid: Physiological aspects, current progress and future challenges
      Dis Markers. 2006, 22(1-2):3-26;http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16410649

    • Indikation

      Verdacht auf Meningitis, Verdacht auf Hirntumor, Verdacht auf Infektion des zentralen Nervensystems,
      Verdacht auf Liquorschrankenstörung

    • Praeanalytik

      Probentransport kann für die Proteinbestimmung bei Raumtemperatur erfolgen. Zentrifugation vor der Proteinbestimmung
      Der Liquor sollte in Polypropylenröhrchen transportiert werden, da Proteine an eine Gefäßwand aus Glas oder Polystyrol adsorbieren können.

      Lagerstabilität:Zellfreier Liquor bei 4 °C 1 – 2 Wochen.

      Störfaktoren: Artefizielle Blutbeimengung durch die Punktion

    • Bewertung

      Erhöhte Werte: Liquorschrankenstörung, Meningitis, Polyneuritis, Trauma, Xanthochromie, Blutung

    • Durchfuehrung

      wochentags von 8:00-20:00 Uhr, Sa. u. So. 8.00-15:00 Uhr Routineparameter, Messung von Notfällen jederzeit möglich

Labor Berlin – Charité Vivantes GmbH
Tel: +49 (30) 405 026-800

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