Mikrobiologie & Hygiene
Diagnostik der Mikrobiologie
Unter der fachlichen Leitung des Instituts für Mikrobiologie und Infektionsimmunologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin ist nach Zusammenführung der diagnostischen Laboratorien der beiden großen Berliner Krankenhausverbünde, Charité-Universitätsmedizin Berlin und Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH das größte klinisch mikrobiologische Krankenhauslaboratorium Europas entstanden. Der Fachbereich Mikrobiologie & Hygiene versorgt die Mehrheit der Berliner Krankenhäuser. Mit dem Einsatz neuester und innovativster Methoden zur Erkennung und Charakterisierung von Infektionserregern leisten die Mitarbeitenden des Fachbereichs einen großen Beitrag zur erfolgreichen Therapie und Prävention von Infektionskrankheiten.
Die globale Mobilität und der breite Einsatz von Antibiotika sowohl in der Human- als auch in der Veterinärmedizin haben zu einem besorgniserregenden Anstieg der Antibiotikaresistenzen geführt. Bei einer steigenden Zahl von Infektionen mit multiresistenten Erregern sind die Behandlungsmöglichkeiten auf ein relativ kleines Spektrum von noch wirksamen Antibiotika beschränkt, in Einzelfällen stehen keine wirksamen Substanzen mehr zur Verfügung. Das steigende Alter von im Krankenhaus behandelten Patientinnen und Patienten und der hohe Anteil schwerkranker und abwehrgeschwächter Menschen in den von uns versorgten Krankenhäusern führen zudem zu einem steigenden Risiko von Krankenhausinfektionen. Diese Entwicklungen stellen besondere Anforderungen an die mikrobiologische Diagnostik, an die im Fachbereich tätigen Ärztinnen und Ärzte sowie an die wissenschaftlichen und technischen Mitarbeitenden.
Durch eine breit und modern aufgestellte Diagnostik und eine enge Kooperation mit den behandelnden Ärztinnen und Ärzten tragen wir dazu bei, eine möglichst wirksame, fokussierte und schnell einsetzende Therapie von Infektionen zu erreichen. Zum Einsatz kommen dabei die klassischen Methoden der kulturbasierten Mikrobiologie, die massenspektrometrische Differenzierung von Bakterien und Pilzen, proteinchemische Methoden zum Nachweis von Antikörpern und mikrobiellen Antigenen und in zunehmendem Maß molekularbiologische Methoden zum Nachweis mikrobieller DNA. Durch die breite Aufstellung ist der Fachbereich Mikrobiologie & Hygiene bei marktführenden Unternehmen der Diagnostikindustrie zum Partner für die Testung und Entwicklung neuer Methoden geworden.
Ein weiterer besonders wichtiger Fokus liegt auf der Aus- und Weiterbildung unserer ärztlich-wissenschaftlichen und unserer technischen Mitarbeitenden. Durch die hohe Probenzahl, die Dichte komplexer Fälle und die relative Häufigkeit auch seltener Infektionserreger konnte ein breiter Erfahrungsschatz aufgebaut werden, den wir an unsere jüngeren Mitarbeitenden stetig weitergeben. Wir sind der Überzeugung, dass die Förderung junger Mitarbeitenden die Basis für die Weiterentwicklung des Fachbereichs Mikrobiologie & Hygiene und für die Entstehung von nachhaltiger Innovation ist.
Diagnostik
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Direktnachweis von Bakterien:
- Sequenzierung
- Mikroskopie, Fluoreszenzmikroskopie
Kultivierung von Bakterien:
- aus Blut in automatisierten Inkubationssystemen
- aus sonstigen Materialien auf Fest- und Flüssigkulturen
Differenzierung von kultivierten Bakterien:
- MALDI-TOF
- Stoffwechselprofil („Bunte Reihe“) in Vitek 2
- Sequenzierung
Resistenztestung von kultivierten Bakterien:
- abgeleitete MHK-Messung mittels Vitek 2
- MHK-Messung mittels Mikrodilutionsplatten
- Mikrodilutionsgradientenstreifen (E-Teste)
- Agardiffusionsteste
Alle Methoden sind IVD-zertifiziert. Die Interpretation der Resistenztestungen erfolgt nach dem jeweils aktuellen Standard der EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing).
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Direktnachweis von Hefe- und Fadenpilzen:
- Sequenzierung
- Mikroskopie, Fluoreszenzmikroskopie
Kultivierung von Hefe- und Fadenpilzen:
- aus Blut in automatisierten Inkubationssystemen
- aus sonstigen Materialien auf Fest- und Flüssigkulturen
Differenzierung von kultivierten Pilzen:
- MALDI-TOF
- „Bunte Reihe“ mittels Vitek 2
- Sequenzierung
Resistenztestung von kultivierten Pilzen:
- Abgeleitete MHK-Messung mittels Vitek 2
- MHK-Messung mittels Mikrodilutionsplatten
- Mikrodilutionsgradientenstreifen (E-Teste)
- Agardiffusionsteste
Alle Methoden sind IVD-zertifiziert. Die Interpretation der Resistenztestungen erfolgt soweit verfügbar nach dem jeweils aktuellen Standard der EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing).
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Direktnachweis von Mykobakterium tuberculosis complex und von nicht-tuberkulösen Mykobakterien:
- PCR
- Mikroskopie (Kinyoun und Auramin)
Kultivierung von Mykobakterien:
- aus Blut in automatisiertem Inkubationssystem
- aus sonstigen Materialien auf Fest- und Flüssigkulturen (2 Festmedien und 1 Flüssigmedium)
Differenzierung von kultivierten Mykobakterien:
- PCR und DNA -Hybridisierung
- Sequenzierung
Resistenztestung von kultivierten Mykobakterien:
- Phänotypisch (MGIT)
- Genotypisch mittels PCR und Hybridisierung
Alle Methoden sind IVD-zertifiziert. Die Interpretation der Resistenztestungen erfolgt nach dem jeweils aktuellen Standard der EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing).
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In der serologischen Diagnostik werden bei Labor Berlin Antigene und Antikörper mittels
- Enzymimmunassy,
- Immunfluoreszenztest,
- Immunblot,
- Hämagglutinationshemmtest und
- Neutralisationstest
detektiert.
Die Response-Zeiten sind für jeden Test im Leistungsverzeichnis angegeben. Alle Assays, die ein quantitatives Ergebnis liefern, werden gemäß den Richtlinien der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung (RILIBÄK) kontrolliert.
Bitte beachten Sie bei Anforderungen zur Bestimmung intrathekaler Antikörper, dass immer ein Serum-Liquor-Paar (Probenabnahme mit maximal 2 Stunden Differenz) erforderlich ist.
Präanalytische Hinweise
Bitte beachten Sie bei Anforderungen zur Bestimmung intrathekaler Antikörper, dass immer ein Serum-Liquor-Paar (Probenabnahme mit maximal 2 Stunden Differenz) erforderlich ist.
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In der Molekulardiagnostik erfolgt der qualitative oder quantitative Nachweis von Erreger-spezifischen Nukleinsäuren sowie deren Analyse mittels
- Real-time PCR ggf. in Verbindung mit Reverse Transkriptase-Reaktion
- Real-time Multiplex-PCR
- PCR in Verbindung mit Sanger-Sequenzierung
- PCR in Verbindung mit Hybridisierung
Es kommen ausschließlich akkreditierte Testmethoden zum Einsatz.
Spezifische Angaben zu den einzelnen PCR Assays können Sie im Leistungsverzeichnis einsehen.
Bitte beachten Sie auch die Angaben zur Präanalytik. Auf Grund der hohen Sensitivität der PCR-Methoden ist eine kontaminationsfreie Entnahme des Probenmaterials sowie die Einhaltung der Lager- und Transportbedingungen für eine zuverlässige Diagnostik essentiell.
Anforderungsscheine und Downloads
Leistungen für Privatpatienten, selbstzahlende Patienten oder laborärztliche Wahlleistungen werden durch LABOR BERLIN direkt mit dem betreffenden Kostenträger abgerechnet, sofern mit dem Einsender nicht etwas anderes vereinbart ist. Hierzu wird der Einsender die notwendigen Daten der Patienten an LABOR BERLIN weiterleiten und sicherstellen, dass die Patienten über die mögliche Weiterleitung von Laboraufträgen an LABOR BERLIN und die damit verbundenen organisatorischen Maßnahmen, einschließlich der Abrechnung durch eine privatärztliche Verrechnungsstelle, in der gesetzlich vorgeschriebenen Weise informiert werden und hierin einwilligen. Die rechtlichen Vorgaben in Bezug auf die freie Arztwahl werden dabei berücksichtigt. Wir weisen darauf hin, dass die Veranlassung externer laborärztlicher Wahlleistungen nach den Regelungen des Krankenhausentgeltgesetzes (KHEntgG) durch den Einsender einzelfallbezogen und konkret durch die betreffenden Wahlärzte zu erfolgen hat.