Laboratoriumsmedizin & Toxikologie
Der Fachbereich Laboratoriumsmedizin und Toxikologie entstand durch Zusammenführung der diagnostischen Laboratorien des Instituts für Laboratoriumsmedizin, Klinische Chemie und Pathobiochemie der Charité – Universitätsmedizin Berlin, des Instituts für Laboratoriumsdiagnostik von Vivantes – Netzwerk für Gesundheit Berlin und des Instituts für Toxikologie des Berliner Betriebs für Zentrale Gesundheitliche Aufgaben BBGes und zählt zu den größten Krankenhauslaboratorien Europas.
Der Fachbereich stellt mit dem Zentrallaboratorium am Standort CVK und an 12 weiteren Standorten Berlins die laboratoriumsmedizinische Diagnostik für Charité, Vivantes sowie zahlreiche Krankenhäuser regional und überregional 24 Stunden rund-um-die-Uhr einschließlich eines fachärztlichen Dienstes sicher.
Das Untersuchungsspektrum umfasst das gesamte Gebiet der Laboratoriumsmedizin einschließlich der Notfalldiagnostik und der pädiatrischen Diagnostik mit den folgenden Teilbereichen:
- Klinische Chemie und Immunchemie einschließlich Tumormarker
- Hämatologie
- Hämostaseologie
- Urindiagnostik
- Liquordiagnostik einschließlich Zytologie (in Zusammenarbeit mit dem Institut für Neuropathologie und der Klinik für Neurologie der Charité)
- Immunhämatologie (Standorte von Vivantes)
- Toxikologie & Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)
- Proteindiagnostik
- Molekulare Diagnostik
- Infektionsserologisches Screening (in Zusammenarbeit mit den Fachbereichen Virologie und Mikrobiologie)
- Endokrinologie (in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Endokrinologie & Stoffwechsel)
- Harnsteindiagnostik
Das Leistungsangebot umfasst ferner
- die Information und Beratung über die Indikationen laboratoriumsmedizinischer Untersuchungsverfahren
- deren Referenzbereiche bzw. therapeutischen Bereiche
- ihre klinische und methodische Wertigkeit sowie
- die Interpretation der Analysenergebnisse einschließlich der differentialdiagnostischen Bedeutung.
Der Fachbereich ist mit den modernsten Analysegeräten ausgestattet, die eine hohe analytische Qualität gewährleisten. Ein umfangreiches Qualitätsmanagementsystem stellt den hohen Qualitätsstandard der Untersuchungen sicher. Der Fachbereich ist seit April 2009 nach DIN EN ISO 15189 akkreditiert.
Laboruntersuchungen können elektronisch über einen Bildschirmdialog (Order-entry) oder über maschinell lesbare Auftragsbelege angefordert werden. Über 90% aller Ergebnisse werden elektronisch an die Kliniken übermittelt.
In Kooperation mit Kliniken und mit forschenden Diagnostika-Unternehmen nimmt der Fachbereich Aufgaben der Methodenentwicklung wahr, stellt den Transfer neuer laboratoriumsmedizinischer Untersuchungsverfahren und Parameter in die Krankenversorgung sicher und wirkt mit an klinischen Studien und an Forschungsprojekten auf dem Gebiet diagnostischer Biomarker.
Diagnostik
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Klinische Chemie und Immunchemie einschl. Tumormarker sowie Infektionsserologisches Screening (in Zusammenarbeit mit den Fachbereichen Virologie und Mikrobiologie) / Endokrinologie (in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Endokrinologie & Stoffwechsel)
Das Leistungsangebot des diagnostischen Bereichs der Klinischen Chemie und Immunchemie mit ca. 200 Analyten richtet sich sowohl an die breite Grundversorgung der 11 Klinik-Standorte mit durchaus unterschiedlicher medizinischer Prägung als auch an die speziellen und intensivmedizinischen Stationen mit schwerstkranken Patienten.
Nahezu 90% der Analyte werden an modernsten vollautomatischen Geräten eines Typs bestimmt. Unter diesem Aspekt können auch Parameter anderer Fachbereiche (z.B. Endokrinologie, Immunologie, Virologie) hier integriert sein, wenn eine vollautomatische Probenbearbeitung dieser Parameter möglich ist.
Besonderes Interesse gilt den Parameter–Neuentwicklungen (z.B. Copeptin, HE4), die den neuesten Stand des Wissens repräsentieren und einen hohen diagnostischen oder auch therapeutischen Handlungsgewinn versprechen und nach ausführlicher Prüfung und in enger Abstimmung mit den Klinikern jederzeit in das Parameterspektrum aufgenommen werden können.
Notfallproben werden an allen Standorten in den vorgegebenen Bearbeitungszeiten rund um die Uhr an modernsten Analysenautomaten eines Typs analysiert. Die Zentrallabore CVK und KNK, in denen zugleich der weitaus größte Teil der Routineproben bearbeitet wird, halten als Basis hierfür ein sehr umfangreiches Spektrum an Notfallparametern bereit.
Die Probenbearbeitung in den zehn Präsenzlaboren erfolgt nach einem Parameterspektrum, das den Anforderungen der Notfalldiagnostik folgt und darüber hinaus die medizinischen Besonderheiten eines Klinikstandortes berücksichtigt.
Notfallanforderungen mit pharmazeutischen oder toxikologischem Hintergrund, die im vorgegebenen Bearbeitungsspektrum nicht enthalten sind, werden in den Laborbereich Toxikologie & Pharmakologie weitergeleitet und dort zu jeder Tageszeit bearbeitet.
Im Rahmen der patientennahen Diagnostik (POCT) werden die in zahlreichen Kliniken durchgeführten Blutgas-, Elektrolyt- und Substratanalysen über ein zentrales Qualitätskontrollsystem vom Fachbereich Klinische Chemie überwacht und gesteuert.
Die Forschungsaktivitäten des Bereichs liegen in der Evaluation von Laborparametern im Rahmen verschiedenster klinischer Studien, aber auch in eigenständigen Arbeiten z.B. in der Überprüfung und Anwendung von Herzmarkern oder in der Entwicklung und Modifikation von Methoden.
Die einheitliche und effiziente Struktur und Organisation in allen 11 Laborstandorten ist eine gute Grundlage für die weitere Umsetzung eines umfangreichen Management in der Qualitätskontrolle sowie aller Maßnahmen in der Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter mit dem Ziel, hohen Qualitätsstandards auch in Zukunft zu genügen.
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Hämatologie
Im Bereich der allgemeinen Hämatologie des Fachbereichs Laboratoriumsmedizin & Toxikologie werden täglich bis zu 5.000 Blutbilder untersucht, davon ca. 600 Differentialblutbilder in der Routine- und Notfalldiagnostik.
Die hämatologische Basisdiagnostik wird an allen Standorten hochautomatisiert mit modernsten Analysesystemen durchgeführt. Sie gewährleisten mit durchflusszytometrischen Methoden hohe Qualität und Standardisierung bei gleichzeitig hohem Probendurchsatz.
Daneben nimmt auch die Mikroskopie von Blutausstrichen weiterhin eine wichtige Rolle ein, die durch qualifizierte medizinisch-technische Assistentinnen und Assistenten sowie durch unsere Ärztinnen und Ärzte vorgehalten wird. Als Experten der Zellmorphologie bearbeiten sie die Proben, die durch technische Limitationen oder spezielle Fragestellungen der manuellen mikroskopischen Beurteilung bedürfen.
Quantitative Abweichungen wie Anämien, Thrombozytopenien und Leukopenien und besonders die qualitativen Abweichungen wie dysplastische und neoplastische Veränderungen werden qualifiziert diagnostiziert und zeitkritische Werte telefonisch den behandelnden Ärztinnen und Ärzten mitgeteilt. Außergewöhnliche und schwierige Befunde wie sie in unserem Patientenkollektiv häufig vorkommen, können mit den Experten aus dem Fachbereich der speziellen Hämato-Onkologie von Labor Berlin oder aus anderen mit uns kooperierenden Institutionen diskutiert werden.
Zu unserem Analysenspektrum zählen:
- Kleines Blutbild mit Erythoblasten (NRBC)
- Großes (Differential-) Blutbild (maschinell)
- Manuelles großes Blutbild (mikroskopische Differenzierung)
- Retikulozyten und Retikulozyten-Hämoglobinisierung (maschinell)
- Hämoglobinopathiediagnostik (mit Differentialdiagnostik von Chromatographie bis Sequenzierung)
- Malariadiagnostik
- Fetales Hämoglobin im Ausstrich (Kleihauer-Betke-Test; Klinikum Neukölln)
- Bestimmung von HbA1c mittels HPLC
Urindiagnostik
Die standardisierte Urinanalytik im Fachbereich Laboratoriumsmedizin & Toxikologie beinhaltet primär die Analysen aus nativem Urin. Angepasst an die hohen Bedürfnisse basiert die Verarbeitung der Urinproben auf einem vollautomatisierten modularen Lösungskonzept. Dabei werden im ersten Schritt die klinisch-chemischen Standard-Teststreifenparameter mittels Reflexionsphotometrie semiquantitativ und das spezifische Gewicht mittels Refraktometrie quantitativ erfasst. In Anhängigkeit von den Ergebnissen der klinisch-chemischen Urinanalytik wird über ein Labor-intern festgelegtes Regelwerk entschieden, ob und welche Urinproben der weiteren Urinpartikelanalyse unterzogen werden müssen. Die Zählung und Klassifizierung der Partikel im Urin basiert auf der neuen Blau-Laser-Technologie bei der das Kombinationsprinzip der Fluoreszenz-Durchflusszytometrie und der hydrodynamischen Fokussierung zum Einsatz kommt. Dabei werden Partikel-spezifisch sowohl die Zellmembranen als auch die intrazellulären Bestandteile gefärbt und mittels der genannten Blau-Laser-Technologie analysiert. Die einzelnen Partikel-Signale bzw. „Fingerabdrücke“ werden in ein 3D-Scattergramm übersetzt, in dem jeder Punkt einen bestimmten Partikel darstellt. Bei Vorhandensein von beispielsweise pathologischen Zylindern erfolgt im dritten und somit letzten Analyseschritt eine digitale Bildgebung von Urinpartikeln. Mittels der zuletzt genannten Technologie der digitalen Bildgebung werden abnormale Ergebnisse vorangegangener chemischer und Sedimentanalysen vollautomatisch überprüft. Die einzelnen Partikel werden nach ihrer Größe identifiziert und können in acht unterschiedlichen Klassen differenziert werden. Die einzelnen Bilder ermöglichen eine detaillierte Ansicht der Partikel im Urin und werden letztlich vom professionell ausgebildeten medizinisch-technischen Personal auf die Plausibilität geprüft.
Der oben beschriebene vollautomatische Urinanalytik-Workflow ist am Standort Campus Virchow Klinikum seit mehreren Jahren etabliert und ermöglicht dadurch eine schnelle und umfassende Urinanalyse ohne weitere Probenvorbereitung. Alle weiteren Laborstandorte des Fachbereichs Laboratoriumsmedizin & Toxikologie, die sogenannten Präsenzlabore, sind mit einem halbautomatisierten Analysesystem für die klinisch-chemische Urinanalytik ausgestattet. Bei Bedarf und über ein geregeltes Probentransport erfolgt die zeitnahe Weiterleitung der auffälligen Urinproben aus den Präsenzlaboren zur weiteren Urinpartikelanalyse in das Zentrallabor am Campus Virchow Klinikum.
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Diagnostik
Der Bereich Gerinnungsdiagnostik versorgt die Einsender von Labor Berlin rund um die Uhr mit den Basisparametern der Gerinnung, Thromboplastinzeit (Quick), aPTT, Fibrinogen, Antithrombin und D-Dimere.
Daneben wird eine spezielle Gerinnungsdiagnostik angeboten. Hier stehen sowohl die Abklärung einer Blutungsneigung als auch einer Thrombose- oder Abortneigung im Fokus.
Dazu wird ein breites Spektrum funktioneller, immunologischer und chromogener Methoden durchgeführt; die Abarbeitung erfolgt meist automatisiert.
Die hämostaseologische Diagnostik der Blutungsneigung umfasst angeborene Störungen wie das Von-Willbrand-Syndrom, die Hämophilie A und B, seltene Faktorenmangelzustände und Thrombozytenfunktionsstörungen, aber auch erworbene Störungen wie z.B. bei Sepsis, Leber- und Nierenerkrankungen oder medikamenteninduzierte Blutungsneigungen.
Die Diagnostik der Thromboseneigung umfasst die Untersuchung der APC-Resistenz, der Protein C- und -S-Aktivität und des Lupusantikoagulanz.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Hemmkörperdiagnostik bei Patienten mit angeborener und erworbener Hämophilie.
Es besteht eine enge Verzahnung zur Molekulargenetischen Diagnostik und zur Autoimmundiagnostik.
Therapieüberwachung
Im Rahmen der speziellen Gerinnungsdiagnostik erfolgt die spezifische Überwachung der Antikoagulation mit unfraktioniertem und niedermolekularem Heparin, Fondaparinux, oralen Anti-Xa-Hemmern, Thrombinihibitoren und Thrombozytenfunktionshemmern.
Diese Untersuchungen werden im Zentrallabor durchgeführt. Die Überwachung bei Substitutionstherapie von Hämophiliepatienten ist rund um die Uhr möglich. Weitere Einzelheiten zum Untersuchungsspektrum finden Sie im Leistungskatalog von Labor Berlin.
Eine zentrale Aufgabe ist es, als kompetenter Ansprechpartner für die Fragen der einsendenden Ärztinnen und Ärzte zu Diagnostik, Therapie und Ergebnisinterpretation zur Verfügung zu stehen.
Der Bereich Hämostaseologie wirkt aktiv an klinischen Studien und Forschungsprojekten ebenso wie an der Evaluation neuer Geräte und Methoden mit.
In Zusammenarbeit mit Experten aus anderen Institutionen werden wissenschaftliche Fortbildungsveranstaltungen wie beispielsweise die jährlich stattfindende Veranstaltung „Das hämostaseologische Laboratorium – Stand und Trends-“ ausgerichtet.
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Durch die Toxikologie werden folgende Leistungen zur Verfügung gestellt:
Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)
Im Rahmen des therapeutischen Drug Monitorings werden Arzneistoffkonzentrationen in Humanproben bestimmt. Es dient damit der Prüfung und Überwachung einer Arzneimitteltherapie. Auf diesem Weg kann die Behandlung mit einem Medikament optimiert und die Arzneimittelsicherheit erhöht werden.
Zusätzlich können das Auftreten unerwünschter Arzneimittelwirkungen, die Compliance des Patienten (Verdacht auf Nichteinnahme des Medikamentes) oder ein Therapieversagen die personalisierte Spiegelkontrolle erforderlich machen. Daraufhin kann die Dosierung für den Patienten auf Grundlage verschiedener Berechnungsmodelle individuell angepasst werden.
Für die Messungen kommen häufig LC-MS-Geräte zum Einsatz. Dabei wird die gereinigte Probe in einem flüssigchromatographischen Verfahren getrennt und der zu analysierende Arzneistoff anschließend mittels Massenspektrometer quantifiziert. Die eingesetzten Untersuchungsverfahren sind ausreichend sensitiv, um selbst niedrige Konzentrationen bestimmen zu können. Für die Messungen müssen somit nur kleine Probenmengen eingesetzt werden. Die chromatographische Trennung ermöglicht es außerdem, den gewünschten Arzneistoff auch in komplex zusammengesetzten Proben sicher zu analysieren oder mehrere Arzneistoffe nebeneinander in einer Probe zu bestimmen.
Folgende Arzneistoffgruppen gehören routinemäßig zu unserem Leistungsumfang:
- Psychopharmaka
- Immunsuppressiva
- Antiepileptika
- Antimykotika und Antibiotika
- Kardiaka
Für die Untersuchung ist die Einsendung von Serum-, oder Plasmaproben notwendig. Die Quantifizierung von Immunsuppressiva erfolgt ausschließlich aus Vollblut.
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Anforderungsschein Toxikologie Routine
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Für nähere Angaben besuchen Sie unser Leistungsverzeichnis.
Drogenuntersuchungen bei Verdacht auf Missbrauch, zur Abstinenzkontrolle oder bei Substitutionstherapie
Eine qualifizierte Drogenkontrolluntersuchung im Rahmen einer Abstinenzkontrolle, einer Substitutionstherapie oder zur Aufdeckung eines Substanzmissbrauches wird sehr oft angefragt.
Im ersten Schritt werden hierfür am häufigsten immunologische Testverfahren eingesetzt. Diese Immunoassays können ohne größere Probenvorbereitung in der Regel vollautomatisch, schnell und kostengünstig durchgeführt werden und dienen dem qualitativen Nachweis. Wird dabei ein positives Messergebnis erzielt, kann dieses anschließend in einem massenspektrometrischen Bestätigungsverfahren verifiziert werden. Die Drogenbestätigungsanalysen sind insbesondere in der Vorbereitung der Probe sehr viel aufwendiger und die Probenbearbeitung bis zur Übermittlung des Analysenergebnisses dauert länger als für einen Immunoassay. Jedoch können auf diesem Weg die einzelnen Missbrauchssubstanzen spezifisch identifiziert werden. Ergebnisse dieser Untersuchungen sind daher beweissicher.
Der qualitative immunologische Nachweis und – auf ihren Wunsch – die anschließende massenspektrometrische Bestätigung für Drogen und Missbrauchssubstanzen aus Urin können hier angefordert werden.
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Anforderungsschein Toxikologie Routine
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Durch die Untersuchung mehrerer Urinproben, die in geeigneten Zeitabständen hintereinander entnommen werden, ist eine Verlaufsbeurteilung möglich. Bei Fragen zur Festlegung von Entnahmezeitpunkte für die Urinproben steht Ihnen unser Team in der Toxikologie gern beratend zur Seite.
Neben dem Basisdrogenscreening können im erweiterten Drogenscreening folgende Analyte zusätzlich aus Urin angefordert werden:
- Ethylglucuronid
- GHB
- Tilidin, Nor-, Bisnortilidin
- Tramadol, O-, N-Desmethyltramadol
- Synthetische Cannabinoide
Bei bestehender Entzugssymptomatik bei einem Neugeborenen kann der Nachweis auf Drogen im Mekonium durchgeführt werden. Ein positives Ergebnis kann als Beleg einer Exposition während des letzten Trimesters der Schwangerschaft dienen. Für die Analyse werden Immunoassays und LC-MS-Analysen kombiniert.
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Anforderungsschein Toxikologie Routine
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Intoxikation: Durchführung toxikologischer Suchanalysen bei Verdacht auf akute Arzneimittel- oder Drogenintoxikation
Die systematische toxikologische Suchanalytik (STA) dient der Aufklärung akuter Vergiftungen mit Arzneimitteln oder Drogen. Hierfür sind verschiedene Untersuchungsverfahren etabliert, die zum Einsatz kommen. Sie beinhaltet die Identifizierung und Quantifizierung von Arzneistoffen und Drogen mittels Immunoassay, HPLC-DAD, GC und LC-MS/MS.
Die Anforderung einer toxikologischen Suchanalyse ist 24/7 möglich.
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Anforderungsschein Toxikologie Notfall
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Für die Untersuchung ist die Einsendung von EDTA-Blut, Plasma, Serum oder Urin möglich. Bei Verdacht auf Drogenintoxikation ist Urin als Untersuchungsmaterial zu bevorzugen.
Für folgende ausgewählte Substanzgruppen werden spezielle Screeningprogramme angeboten:
- Glykole einschließlich Methanol
- Orale Antidiabetika einschließlich Metformin
- Superwarfarine (Rodentizide)
- Methotrexat, 7-OH-Methotrexat nach Therapie mit Glucarpidase (Voraxaze(R))
Analysen im Rahmen der Feststellung des irreversiblen Hirnfunktionsausfalls (IHA)
Vor einem Explantationsvorhaben muss in Vorbereitung der Diagnostik eines irreversiblen Hirnfunktionsausfalls (IHA) der Nachweis auf ZNS-depressive Arzneistoffe im Blut des Patienten geführt werden. Diese Analysen werden nach den Richtlinien der Gesellschaft für toxikologische und forensische Chemie (GTFCh) durchgeführt.
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Anforderungsschein Toxikologie Notfall
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Allgemeine Hinweise
- Spezifische Einzelheiten zur Präanalytik und Nachweisverfahren sowie u. a. auch therapeutische Referenzbereiche finden Sie im Leistungsverzeichnis bei den jeweiligen Analyseparametern.
- Verwenden Sie bitte, die für jede Untersuchungsart bereitgestellten Anforderungsscheine, die Sie bitte vollständig ausfüllen. Insbesondere dürfen Angaben zu Patient und Einsender nicht fehlen.
- Bitte beachten Sie die einschlägigen Rechtsvorschriften zur Verpackung und zum Versand von humanem Probenmaterial.
Das derzeitig zur Verfügung stehende Substanzspektrum entnehmen Sie bitte dem Leistungsverzeichnis oder rufen Sie uns an.
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Die Liquoranalytik ist ein zentraler Bestandteil der neurologischen Diagnostik. Im Rahmen der interdisziplinären Zusammenarbeit mit weiteren Fachbereichen der Labor Berlin – Charité Vivantes GmbH sowie den Instituten und Kliniken der Charité (Institut für Neuropathologie, Klinik für Neurologie) bieten wir ein umfassendes Untersuchungsprogramm zu Fragestellungen neurologischer und psychiatrischer Erkrankungen an.
Insbesondere neuroinfektiologische, neuroimmunologische, neurodegenerative und einige neuroonkologische Krankheitsbilder lassen sich mit Hilfe verschiedener Untersuchungsverfahren im Liquor diagnostizieren. In Abhängigkeit von der Fragestellung und den angeforderten Untersuchungsanalyten setzen wir im Fachbereich Laboratoriumsmedizin & Toxikologie fast ausschließlich vollautomatisierte quantitative Labormesstechnologien in der Liquoranalytik ein.
Die Liquor-Basisdiagnostik wird rund um die Uhr angeboten, an Wochen-, Wochenend- und Feiertagen, und beinhaltet die vollautomatisierte Ermittlung von:
- Gesamtzellzahl inklusive maschineller Prädifferenzierung der weißen Zellen in mononukleäre und polymorphnukleäre Zellen
- liquorfremden Zellen
- Erythrozyten
- Gesamtprotein
- Laktat
- Glucose
Die weiterführende Liquordiagnostik erfolgt in Bereich „Proteindiagnostik“ und beinhaltet den Nachweis einer Störung der Bluthirnschrankenfunktion sowie einer intrathekalen Antikörpersynthese („Reiber-Diagramm“). Weiterhin erfolgt bei Bedarf der Nachweis oligoklonaler Banden in Liquor- und Serumpaaren.
Die Liquorzytologien werden rund um die Uhr fachgerecht angefertigt, die Beurteilung erfolgt sowohl durch Mitarbeiter*innen des Fachbereichs, als auch durch Mitarbeiter*innen des Instituts für Neuropathologie und der Spezial-Hämatologie/Onkologie der Charité.
An der Erstellung des integrierten Liquor-Befundes wirken letztlich der Fachbereich Laboratoriumsmedizin & Toxikologie der Labor Berlin – Charité Vivantes GmbH, das Institut für Neuropathologie und die Klinik für Neurologie der Charité mit.
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Im Bereich Proteindiagnostik und HPLC wird die Blut-, Urin- und Liquordiagnostik sowie die Diagnostik von Spurenelementen mit speziellen proteinchemischen Methoden, mit Hochdruck-Flüssigkeitschromatographie (HPLC) und Atomabsorptionsphotometrie (AAS) ergänzt. So werden unter anderem Immunglobuline im Liquor bestimmt, im Reiber-Diagramm dargestellt und hinsichtlich einer Schrankenstörung bzw. intrathekalen Synthese im Rahmen der Liquor-Gesamtbeurteilung bewertet. Ergänzt wird dies durch den Nachweis bzw. Ausschluss oligoklonaler Banden mit Hilfe der isoelektrischen Fokussierung. Die Messung entsprechender Leitproteine im Urin ermöglicht die Differenzierung prärenaler, renal-glomerulärer, renal-tubulärer und postrenaler Proteinurieformen. Zum Nachweis monoklonaler Gammopathien oder der Ausscheidung monoklonaler freier Leichtketten („Bence-Jones-Proteine“) werden Kapillarelektrophorese und Immunfixationselektrophorese eingesetzt. Bei Bedarf können die freien Leichtketten im Serum auch quantitativ bestimmt werden.
Katecholamine und deren Metaboliten sowie der Serotonin-Metabolit 5-Hydroxyindolessigsäure (5-HIES) werden mit HPLC gemessen. Ebenso erfolgt die Bestimmung und Differenzierung der Porphyrine im Urin sowie die Messung der Vitamin A, B1, B6 und E in Serum bzw. Blut mit HPLC-basierten Methoden. Für die Bestimmung von Spurenelementen wie z. B. Kupfer, Selen und Zink wird die AAS eingesetzt.
Bei der Anforderung von Untersuchungen aus diesem Bereich sind die jeweiligen präanalytischen Besonderheiten, wie Lichtschutz (z. B. bei Vit. B1 und B6 oder Porphyrinen), Probenkühlung (z. B. Vit. B1), oder der Zusatz von Stabilisatoren bei der Probensammlung (z. B. Salzsäurezusatz bei Katecholaminen und –metaboliten im Urin) bzw. die Verwendung spezieller Blutentnahmeröhrchen (z. B. für Spurenelementbestimmungen) zu beachten. Die entsprechenden Hinweise finden sich im Leistungsverzeichnis.
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Die im Laborbereich angebotene genetische Analytik kann sowohl prädiktiven als auch diagnostischen Bereichen zugeordnet werden.
Der Bereich Molekulare Risikodiagnostik beschäftigt sich mit dem Nachweis funktionell relevanter genetischer Polymorphismen, die eine Verdachtsdiagnose sichern oder ausschließen. Die Analytik wird mit LightCycler® durchgeführt und erfolgt aus genomischer DNA, die aus EDTA-Blut gewonnen wird.
Ein Themenschwerpunkt liegt in der Thrombophilie-Diagnostik, die insbesondere dazu beitragen soll, nach thromboembolischen Ereignissen im venösen oder arteriellen System eine umfassende Einschätzung des Rezidivrisikos und die richtige Therapieempfehlung zu ermöglichen.
Im Bereich der pharmakogenetischen Diagnostik werden hochfrequente Genotypen untersucht, die relevanten Einfluss auf die Metabolisierung verschiedener Pharmaka (z.B. Thrombozytenaggregationshemmer, Psychopharmaka) nehmen und die so die Wahrscheinlichkeit für ein gutes Therapieansprechen oder aber medikamentenbedingte Nebenwirkungen mitbeeinflussen.
Ein umfassender Bereich mit wachsender Bedeutung ist die Hämoglobinopathie-Diagnostik. Labor Berlin verfügt über eine umfassende Methoden-Palette: GAP-PCR, Triple-PCR, MLPA (Multiplex Ligation-dependent Probe Amplification), Sequenzierung für alle Hämoglobin-Gene (HBA1, HBA2, HBB). Der Einsatz dieser modernen Methoden erfolgt stufenweise nach Indikation und nach fachärztlicher Analyse der Basis-Diagnostik (HPLC, Blutbild, Eisenstatus). Wir sind dadurch in der Lage die große Vielfalt von Mutationen aufgrund der ethnischen Heterogenität, wie alpha-, beta-Thalassämien, Sichelzellerkrankungen, HbC, HbE usw. nachzuweisen.
Für alle Untersuchungen muss die Einwilligung nach Gendiagnostikgesetz vorliegen.
Nähere Einzeleinheiten zu unserem Untersuchungsspektrum finden Sie in unserem Leistungsverzeichnis. -
Zu einer der wesentlichen Aufgaben von Labor Berlin zählt die immunhämatologische und transfusionsmedizinische Versorgung der Vivantes-Krankenhäuser.
Das Analysenspektrum der Immunhämatologie umfasst alle Untersuchungen, die vor einer Transfusion die Verträglichkeit eines Blutprodukts für Patienten sicherstellen.
Das Spektrum beinhaltet folgende Analysen:
- Blutgruppenbestimmung (AB0-System, Rhesusfaktor / Rhesusformel, Kell, ggf. weitere Merkmale)
- Antikörpersuchtest
- Antikörperdifferenzierung
- Direkter Coombstest
- Verträglichkeitsprobe (Kreuzprobe)
In allen Laboren der Vivantes-Standorte wird die immunhämatologische Diagnostik nahezu ausschließlich mit modernsten, vollautomatisch arbeitenden Analysesytemen durchgeführt. Für sehr schnell zu bearbeitende Anforderungen und spezielle Untersuchungen beherrschen die Medizinisch-technischen Laborassistent*innen selbstverständlich auch die manuelle Methodik.
Durch eine 24 Stunden/7 Tage- Besetzung der Blutdepots in den Laboren wird die Versorgung der Patient*innen mit Blutkonserven sichergestellt. Jedes Präsenzlabor umfasst ein Blutdepot für Erythrozytenkonzentrate und Gefrierplasmen (GFP). In den beiden größten Klinika, in Neukölln und Friedrichshain, mit Unfallschwerpunkt und Maximalversorgung werden zusätzlich Thrombozytenkonzentrate auf Vorrat gelagert. Dadurch ist die sichere Versorgung der Standorte mit allen notwendigen Blutprodukten gewährleistet.
Es wird vom Fachbereich Laboratoriumsmedizin & Toxikologie auch die Transfusionsverantwortlichkeit entsprechend der Vorgaben des Transfusionsgesetzes und der Richtlinie Hämotherapie für die Vivantes – Krankenhäuser sichergestellt und die Beratung der Kliniken bei immunhämatologischen und transfusionsmedizinischen Fragestellungen rund um die Uhr gewährleistet.
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Das Ziel der Harnsteinanalyse stellt die Identifizierung aller kristallinen Komponenten eines Harnsteins dar. Die Methoden der Harnsteinanalyse, die am weitesten verbreitet sind und auch die besten Ergebnisse liefern, sind:
- Polarisationsmikroskopie am Körnerpräperat: Die Auswertung beruht auf der Identifizierung kristalloptischer Kennzeichen wie Farben Lichtbrechung, Doppelbrechung und Interferenzfarben
- Röntgendiffraktion: Im Rahmen der Messung erfasst man die Beugung von Röntgenstrahlung am Kristallgitter
- Infrarotspektroskopie: Der Nachweis basiert auf der Absorption im infraroten Spektralbereich
LaborBerlin ist das einzige Labor in Deutschland, das mit Hilfe dieser drei Methoden die Zusammensetzung und Struktur eines Harnsteins analysieren kann. Auf der Grundlage der Steinanalyse können die Steinpatienten unterschiedlichen Gruppen zugeordnet werden, bei denen dann die gezielte Metaphylaxeempfehlung einen wichtigen Bestandteil bei der Harnsteintherapie darstellt und somit hilft, die Gefahr einer Rezidivsteinbildung weitestgehend zu minimieren.
Präanalytische Hinweise und Downloads
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1. Toxikologische Suchtanalytik einschließlich Notfallanalytik sowie toxikologische Hirntoddiagnostik:
Mindestens 5 mL Blut in Serum- oder Plasmaprobengefäß + 5 ml Urin in Urinröhrchen
2. Therapeutisches Drug Monitoring (TDM):
Mindestens 2 mL Blut in Serum- oder Plasmaprobengefäß
Für die Messung immunsuppressiver Substanzen: 2 mL Vollblut (EDTA oder Heparin)
Für die Messung von Gentamycin bei Früh- und Neugeborenen: je Abnahme 2 x 50 µl Blut in heparinisierten Kapillargefäßen3. Drogenscreening:
Mindestens 5 mL Spontanurin in Urinprobengefäß
Zum Neugeborenen-Screening: 1 gr. Mekonium in Mikrobiologie-Probengefäß
Die Analytik von Asservaten ist nur nach telefonischer Rücksprache im Einzelfall möglich.Allgemeine Hinweise:
- Spezifische Einzelheiten zur Präanalytik sowie Nachweisverfahren, therapeutische Referenzbereiche u.a. finden Sie im Leistungsverzeichnis bei den jeweiligen Analyseparametern.
- Verwenden Sie bitte die für jede Untersuchungsart bereitgestellten Anforderungsscheine, die Sie möglichst vollständig ausfüllen sollten.
- Bitte beachten Sie die einschlägigen Rechtsvorschriften zur Verpackung und zum Versand von humanem Probenmaterial.
Downloads
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Anforderungsschein ABCB1 Genotypisierung
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Anforderungsscheine und Downloads
Leistungen für Privatpatienten, selbstzahlende Patienten oder laborärztliche Wahlleistungen werden durch LABOR BERLIN direkt mit dem betreffenden Kostenträger abgerechnet, sofern mit dem Einsender nicht etwas anderes vereinbart ist. Hierzu wird der Einsender die notwendigen Daten der Patienten an LABOR BERLIN weiterleiten und sicherstellen, dass die Patienten über die mögliche Weiterleitung von Laboraufträgen an LABOR BERLIN und die damit verbundenen organisatorischen Maßnahmen, einschließlich der Abrechnung durch eine privatärztliche Verrechnungsstelle, in der gesetzlich vorgeschriebenen Weise informiert werden und hierin einwilligen. Die rechtlichen Vorgaben in Bezug auf die freie Arztwahl werden dabei berücksichtigt. Wir weisen darauf hin, dass die Veranlassung externer laborärztlicher Wahlleistungen nach den Regelungen des Krankenhausentgeltgesetzes (KHEntgG) durch den Einsender einzelfallbezogen und konkret durch die betreffenden Wahlärzte zu erfolgen hat.
Downloads
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Einwilligungserklärung zur Durchführung genetischer Untersuchungen
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