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  • Synonym

    5-HIES
  • Material

    24 Stunden-Sammelurin 10 ml
  • Methode

    Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
  • Einheit

    µmol/d
  • Referenzbereich

    bis 8

    Jahr(e)

    <= 29

    µmol/d

    bis 12

    Jahr(e)

    <= 33

    µmol/d

    bis 18

    Jahr(e)

    <= 34

    µmol/d

    > 18

    Jahr(e)

    10 – 42

    µmol/d

    bis 8

    Jahr(e)

    <=85

    µmol/g Krea.

    bis 12

    Jahr(e)

    <=46

    µmol/g Krea.

    bis 18

    Jahr(e)

    <=29

    µmol/g Krea.

    > 18

    Jahr(e)

    <=20

    µmol/g Krea.

  • Akkreditiert

    Ja
  • Allgemeines

    Die physiologisch auftretende Ausscheidung von 5-Hydroxyindolessigsäure (5-HIES) im Harn beruht auf dem Abbau des im Plasma vorhandenen Serotonins in der Leber. Zu einer vermehrten Ausscheidung kommt es u.a. beim Karzinoid-Syndrom, einem Tumor hormonal aktiver Zellen, die u.a. Serotonin produzieren. Häufigste Lokalisation ist der Appendix. Daneben können Magen, Gallenblase, Pankreas, Kolon, Rektum, Bronchien und Ovarien betroffen sein. Das hohe serotoninmetabolisierende Potential der Leber führt dazu, daß Karzinoide im Pfortaderbereich oft erst nach Metastasierung klinisch apparent werden (Flushsymptomatik etc.). Eine normale 5-HIES-Ausscheidung schließt ein Karzinoid nie aus. Die 5-HIES-Ausscheidung sollte immer in drei getrennten 24-Stunden-Urinen ermittelt werden. Bei Patienten mit hoher klinischer Wahrscheinlichkeit auf ein Karzinoid und normalen oder grenzwertigen 5-HIES-Werten sollten Serotonin und 5-Hydroxytryptophan im Blut bestimmt werden.

    Literatur:
    O’Toole D et al.
    ENETS Consensus Guidelines for the Standards of Care in Neuroendocrine Tumors: biochemical markers
    Neuroendocrinology 2009, 90(2):194-202
    http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19713711

    Tormey WP, FitzGerald RJ
    The clinical and laboratory correlates of an increased urinary 5-hydroxyindoleacetic acid
    Postgrad Med J. 1995, 71(839):542-5
    http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/7479466

  • Indikation

    Verdacht auf Karzinoid-Syndrom (Flush, Koliken, Diarrhöen, chronisch intermittierender Ileus, peptische Ulcera, paroxysmale Atemnotanfälle)

  • Praeanalytik

    Patientenvorbereitung: 3 bis 4 Tage vor der Probengewinnung dürfen keine serotoninhaltigen Nahrungsmittel aufgenommen werden:
    Bananen, Walnüsse, Tomaten, Ananas, Johannisbeeren, Zwetschgen, Stachelbeeren, Mirabellen, Melonen, Avocados, Auberginen. Primärprobengewinnung:
    Erwachsene: Vorlage von 10 mL 25% HCl in ein geeignetes Gefäß, der Urin wird 24 Std. gesammelt, ein Aliquot (10 mL) in das Labor einsenden
    Kinder: Spontanurin wird in 5 µL-Schritten mit 25% HCl versetzt, bis ein pH-Wert von 4,0 erreicht ist, ein Aliquot (> 2 mL) in das Labor einsenden

    vor starkem Lichteinfall schützen

    Lagerstabilität:
    im auf pH 4 angesäuerten Urin bis zu 2 Wochen bei 4°C

    Einflussgrößen
    falsch erhöhte Werte: serotoninhaltige Nahrungsmittel, Paracetamol, Cumarine, Mephenesin, Phenobarbital, Azetanilid, Ephedrin-HCl, Methamphetamin, Nikotin, Phentolamin, Koffein, Phenacetin, Methocarbamol
    falsch erniedrigte Werte: Niereninsuffizienz, Alkohol, starke Lichteinwirkung, Acetylsalicylsäure, Levodopa, Promethazin, Isoniazid, Methenamin, Streptozocin, Chlorpromazin

  • Bewertung

    Erhöhte Werte:Karzinoid-Syndrom, Epilepsie, einheimische Sprue

  • Durchfuehrung

    2 mal wöchentlich, Routineparameter

Labor Berlin – Charité Vivantes GmbH
Tel: +49 (30) 405 026-800

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