Nebenniereninsuffizienz (NNI)
- Humangenetik & NGS
- Molekulargenetik
- Endokrinologische Erkrankungen
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Material
EDTA-Blut 2 mL oder isolierte DNA -
Methode
Sequence capture,Sequencing-by synthesis -
Dauer
6-8 Wochen -
Akkreditiert
Ja -
Allgemeines
Ansprechpartnerin:
Dr. rer. nat. Susanne Herbst, Dr. rer. nat. Laura Hildebrand
Kontakt Tel.: +49 (030) 405 026 432
Info-Humangenetik@laborberlin.com -
Indikation
Häufigkeit primäre Nebenniereninsuffizienz: 10-20 : 100.000, ICD10-Code E27.1
Eine Nebenniereninsuffizienz (NNI) ist durch eine unzureichende Funktion der Nebennierennierenrinde (NNR) gekennzeichnet. Dies hat zur Folge, dass die Produktion von Glukokortikoiden (Cortisol), oft auch Mineralkortikoiden (Aldosteron) und teilweise Sexualhormonen (Androgene) reduziert ist. Cortisol ist essentiell für den Fettstoffwechsel, Proteinumsatz und Kohlenhydrathaushalt, weshalb es zur Steigerung der verfügbaren Energie bei körperlicher und psychischer Belastung beiträgt. Aldosteron hingegen erfüllt eine wichtige Funktion bei der Regulation des Salz- und Wasserhaushalts und damit des Blutvolumens und -drucks.
Dementsprechend äußert sich eine NNI (teilweise unspezifisch) mit Leitsymptomen wie Müdigkeit, Muskelschwäche, Übelkeit, Gewichtsabnahme, Hypoglykämie, Dehydration, Hypotonie und Tachykardie, Salzhunger sowie einer vermehrten Hautpigmentierung. Unbehandelt kann eine NNI in Stresssituationen zu einer akuten NNI oder Addison-Krise mit tödlichen Verlauf führen.
Eine NNI kann sowohl primär, wie auch sekundär und tertiär entstehen.
Primäre Nebenniereninsuffizienz
Bei einer primären NNI findet sich häufig eine genetische Ursache, welche eine Beeinträchtigung der Nebennierenentwicklung (adrenale Dysgenesie, Veränderungen u.a. in NR0B1, CDKN1C, SAMD9), einzelner enzymatischer Schritte der Steroidhormonsynthese (u.a. CYP11A1, STAR, CYP11B2), ACTH-Wirkung (u.a. MC2R, MRAP, AAAS) oder des Metabolismus zur Folge hat. Autoimmune Ursachen sind dagegen häufig erworben (Autoantikörper gegen 21-Hydroxylase), teilweise finden sich jedoch u.a. Veränderungen im Gen AIRE.
Sekundäre Nebenniereninsuffizienz
Die sekundäre Nebenniereninsuffizienz ist durch eine verminderte Sekretion von ACTH aus der Hypophyse gekennzeichnet, was eine verminderte Stimulation der Nebenniere bewirkt. Zumeist tritt sie als Folge der plötzlichen Beendingung einer supraphysiologischen Glukokortikoidbehandlung auf, kann jedoch u.a. auch durch Tumore in der Hypophyse oder dem Hypothalamus entstehen.
Tertiäre Nebenniereninsuffizienz
Bei einer tertiären NNI kommt es zu einer Störung der Freisetzung von CRH (Corticotropin-releasing hormone) aus dem Hypothalamus, häufig aufgrund von exogener Glukokortikoideinnahme.
Zur Behandlung einer NNI kann eine Therapie mit Hydro- oder Fludrocortison erfolgen.
Literatur:
S1 AWMF-Leitlinie, Version 1.0 (März 2020): (Primäre) Nebenniereninsuffizienz im Kindes- und JugendalterHahner S, Ross RJ, Arlt W, Bancos I, Burger-Stritt S, Torpy DJ, Husebye ES, Quinkler M. Adrenal insufficiency. Nat Rev Dis Primers. 2021 Mar 11;7(1):19. doi: 10.1038/s41572-021-00252-7. PMID: 33707469.
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Praeanalytik
Für die Untersuchung ist eine Einwilligung des Patienten nach GenDG erforderlich , Diese finden Sie unter folgenden Link zu den Anforderungsscheinen unter „Allgemeine Dokumente“.(Link)
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Bewertung
Gen OMIM-G OMIM-P AAAS 605378 231550 ABCD1 300371 300100 ABCD2 601081 999999 ABCG5 605459 618666 ABCG8 605460 210250 AIRE 607358 240300 CDKN1C 600856 614732 CYP11A1 118485 613743 CYP11B2 124080 203400 CYP17A1 609300 202110 CYP21A2 613815 201910 HSD3B2 613890 201810 LIPA 613497 278000 MC2R 607397 202200 MCM4 602638 609981 MRAP 609196 607398 NNT 607878 614736 NR0B1 300473 300200 NR5A1 184757 612964 POLE 174762 618336 POR 124015 613571 SAMD9 610456 617053 SGPL1 603729 617575 STAR 600617 201710 TBX19 604614 201400 TXNRD2 606448 617825