zurück

  • Material

    EDTA-Blut 2 ml
    oder
    isolierte DNA
  • Methode

    Sequence capture,Sequencing-by synthesis
  • Dauer

    6-8 Wochen
  • Akkreditiert

    Ja
  • Allgemeines

    Kontakt Tel.: +49 (030) 405 026 432
    Info-Humangenetik@laborberlin.com

  • Indikation

    Bei endokrinen Tumoren handelt es sich um Tumorerkrankungen ausgehend von verschiedenen endokrinen Organen. Eine Einteilung erfolgt nach Lokalisation, endokriner Funktion (hormonaktiv, -inaktiv, sekundäre Funktionsstörungen), Dignität (benigne oder maligne) und Tumorgenese  (sporadische oder hereditär) und bestimmt maßgeblich den klinischen Verlauf. Eine weitere Unterteilung erfolgt nach zytopathologischem Befund und der Fähigkeit zur Hormonsekretion.

    Am häufigsten treten endokrine Tumore in der Hypophyse, der Schilddrüse, den Nebenschilddrüsen, dem gastroenteropankreatischen System, dem Thymus und dem Bronchialsystem auf.

    Endokrine Tumore können aufgrund von bestimmten Mutationen familiär gehäuft vorkommen und werden dann vorwiegend autosomal dominant vererbt. Meist handelt es sich hierbei um Tumorsyndrome wie multiple endokrine Neoplasien (MEN), hierbei treten mehrere endokrine Tumore bei einem Patienten synchron oder metachron auf.

    Inzidenz: mind. 1:30 000

    Die Diagnostik erfolgt vorwiegend durch bildgebende Verfahren wie CT, MRT, endoskopische Untersuchungen, angiographische und nuklearmedizinische Untersuchungen. Bei den Hormon-aktiven Tumoren ist meist die biochemische Bestimmung des Hormons ausschlaggebend für die Diagnosestellung.

    Symptomatik:

    Die klinische Symptomatik ist stark davon abhängig ob die Tumore endokrin aktiv sind, d.h. unreguliert Hormone sezernieren oder nicht.

    – Hyperkalzämie
    – Hypoglykämie
    – Hypokaliämie
    – Hyperprolaktinämie
    – Akromegalie
    – Hyperthyreose
    – Hyperkortisolismus (Cushing-Syndrom – ACTH-abhängig)
    – Virilisierung
    – Blutdruckerhöhung
    – Amenorrhö
    – Hautveränderungen
    – Flush

    (zusammengefasst in: Leidig-Bruckner Radiologe 2014)

    Bei hereditären Paragangliomen/Phäochromozytomen (PGL/PCC) handelt es sich um seltene neuroendokrine Tumoren die im Fall von Paragangliomen in den Paraganglien zwischen Schädelbasis und Beckenboden auftreten bzw. bei Phäochromozytomen als Katecholamin-produzierende Tumoren der chromaffinen Zellen des Nebennierenmarks in Erscheinung treten. Etwa 35-40% aller PGL/PCC sind hereditären Ursprungs.

    Innerhalb der Paragangliome werden hypersekretorische (Katecholamin-produzierend im Thorax-, Abdomen- und Beckenbereich) und nichtsekretorische Paragangliome (Kopf- und Nackenbereich) unterschieden. Katecholamin-sekretierende Paragangliome sympathischen Ursprungs wie auch die meisten Phäochromozytome sind mit einem erhöhten Risiko für maligne Transformationen verbunden. Die vermehrte Sekretion von Katecholaminen führt bei Betroffenen zu Symptomen wie Kopfschmerz, episodischen massiven Schweißausbrüchen, Hypertonie und Palpitationen. Nicht-sezernierende, parasympathische PGLs sind entweder symptomfrei oder verursachen aufgrund der Raumforderung Hörverlust, pulsatilen Tinnitus, Husten, eine raue Stimme, Schluckbeschwerden sowie eine eingeschränkte Beweglichkeit der Zunge. Die Malignität liegt hier bei etwa 15%.

    Bei bis zu 10% der hereditären PGL/PCC findet sich die genetische Ursache in einem der Succinat-Dehydrogenase-Gene (SDHA, SDHB, SDHC, SDHD, SDHAF2) und wird autosomal-dominant vererbt. Maternales Imprinting führt dazu, dass Veränderungen in den Genen SDHD und SDHAF2 ausschließlich vom Vater vererbt werden. Veränderungen in SDHB sind im Vergleich zu den anderen SDH-Genen mit einer erhöhten Malignität verbunden.

    Differentialdiagnostisch relevant und ebenfalls mit PGL/PCC assoziierte Erkrankungen sind MEN1, MEN2, das von Hippel-Lindau-Syndrom, Neurofibromatose Typ 1 sowie das Cowden-like-Syndrom. Eine frühzeitige Diagnosestellung der genetischen Ursache ist hinsichtlich Prävention und Therapie anzuraten.

  • Praeanalytik

    Für die Untersuchung ist eine Einwilligung des Patienten nach GenDG erforderlich , Diese finden Sie unter folgenden Link zu den Anforderungsscheinen unter „Allgemeine Dokumente“.(Link)

  • Bewertung

    GEN

    OMIM- G

    OMIM- P

    AIP

    605555

    102200

    BAP1

    603089

    614327

    CDC73

    607393

    608266

    CDKN1B

    600778

    610755

    CDKN2A

    600160

    606719

    DICER1

    606241

    138800

    DLST

    126063

    618475

    EPAS1

    603349

    611783

    FH

    136850

    150800

    MAX

    154950

    171300

    MEN1

    613733

    131100

    NF1

    613113

    162200

    PRKAR1A

    188830

    160980

    PTEN

    601728

    158350

    RET

    164761

    171400

    SDHA

    600857

    614165

    SDHAF2

    613019

    601650

    SDHB

    185470

    115310

    SDHC

    602413

    605373

    SDHD

    602690

    168000

    SLC25A11

    604165

    618464

    TMEM127

    613403

    171300

    VHL

    608537

    171300

Labor Berlin – Charité Vivantes GmbH
Tel: +49 (30) 405 026-800

E-Mail senden