Hyperparathyreodismus-Hypoparathyreodismus
- Humangenetik & NGS
- Molekulargenetik
- Endokrinologische Erkrankungen
-
Material
EDTA-Blut 2 mL oder isolierte DNA -
Methode
Sequence capture,Sequencing-by synthesis -
Dauer
6-8 Wochen -
Akkreditiert
Ja -
Allgemeines
Kontakt Tel.: +49 (030) 405 026 432
Info-Humangenetik@laborberlin.com -
Indikation
ICD-10 Code: E21.0
Der Hyper- bzw. Hypoparathyreoidismus bezeichnet eine erhöhte bzw. reduzierte Sekretion des Parathormons (PTH) aus der Nebenschilddrüse. PTH spielt neben Vitamin D eine zentrale Rolle bei der Regulation des Kalziumstoffwechsels, weshalb der Hyper- bzw. Hypoparathyreoidismus eine Hypo-/Hyperkalzämie zur Folge haben kann. Die Hypo-/Hyperkalzämie kann jedoch auch unabhängig vom PTH-Level auftreten.
Hyperparathyreoidismus
Ein primärer Hyperparathyreoidismus (HPT) äußert sich im Allgemeinen hauptsächlich durch eine Hyperkalzämie bei erhöhten oder unerwartet normalwertigen PTH-Konzentrationen sowie erniedrigtem Phosphatspiegel. Trotzdem die Erkrankung zunächst asymptomatisch verläuft, kann es unbehandelt zum Knochenschmerzen und –abbau, Nierensteinen und Magengeschwüren kommen. Ursache ist zumeist eine benigne Gewebevergrößerung einer Nebenschilddrüse (80%), selten weiterer Nebenschilddrüsen (15-20%). Dabei sind Frauen deutlich häufiger betroffen als Männer (Bilezikian et al. Lancet 2018).Darüber hinaus kann ein HPT sekundär auftreten, u.a. durch einen Vitamin-D-Mangel, renale Insuffizienz, eine primäre Hyperkalziurie oder eine gestörte Kalziumaufnahme im Darm.
Neben einer regelmäßigen Kontrolle der Serumkalziumkonzentrationen sowie Knochendichte kann für Patienten mit primärem HPT eine chirurgische Entfernung von Nebenschilddrüsengewebe angezeigt sein. Bei Patienten mit sekundärer HPT sollte die eigentliche Grunderkrankung therapiert werden.
(Bilezikian et al. Lancet 2018)
Hypoparathyreoidismus
Ein Hypoparathyreoidismus (HypoPT) ist gekennzeichnet durch eine Hypokalzämie und stark erniedrigte PTH-Konzentrationen sowie einen erhöhten Phosphatspiegel. Klinisch zeigt sich vor allem eine hypokalzämische Tetanie, teilweise zusätzlich u.a. eine renale Dysfunktion und Verkalkung, Herzrhythmusstörungen, Gliederschmerzen, Alopezie, eine erhöhte Knochenmineraldichte bei reduziertem Knochen-Turnover, Kataraktbildung, Papillenödeme und trockene Haut. Ein HypoPT tritt zumeist in Folge eines chirurgischen Eingriffs am Hals auf (75%), kann jedoch auch genetisch bedingt sein. Die häufigste genetische Ursache eines isolierten HypoPT sind Funktionsverlustvarianten (loss-of-function) in GCM2. Patienten mit einer syndromalen Form eines HypoPT haben meist ein DiGeorge Syndrom, teilweise u.a. auch ein autoimmunes polyendokrines Syndrom Typ 1 mit biallelischen Veränderungen in AIRE.Eine Sonderform des HypoPT stellt der Pseudohypoparathyreodismus dar, bei dem anstelle eines PTH-Mangels eine Resistenz gegenüber PTH auftritt.
Zur Behandlung eines HypoPT wird zumeist Kalzium, teilweise in Kombination mit Vitamin D, verabreicht.
(Gordon and Levine Endocrinol Metab Clin North Am 2018, Bilezikian et al. J Clin Endocrinol Metab 2020)
-
Praeanalytik
Für die Untersuchung ist eine Einwilligung des Patienten nach GenDG erforderlich , Diese finden Sie unter folgenden Link zu den Anforderungsscheinen unter „Allgemeine Dokumente“.(Link)
-
Bewertung
GEN
OMIM- G
OMIM- P
AIRE
607358
240300
AP2S1
602242
600740
CASR
601199
239200
CDC73
607393
145000
CDKN1B
600778
610755
FAM111A
615292
127000
GATA3
131320
146255
GCM2
603716
617343
GNA11
139313
615361
GNAS
139320
103580
MEN1
613733
131100
PDE4D
600129
614613
PRKAR1A
188830
101800
PTH
168450
146200
RET
164761
171400
STX16
603666
603233
TBCE
604934
241410
TRPV6
606680
618188