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  • Material

    EDTA-Blut 2 ml
    oder
    isolierte DNA
  • Methode

    next generation sequencing
  • Dauer

    2-4 Wochen
  • Akkreditiert

    Ja
  • Allgemeines

    ICD10-Code NGS-Format                                             
    E83.5-  
  • Indikation

    Hyperkalzämie
    Eine Hyperkalzämie kann sich klinisch u.a. in Form von Muskelschwäche, Übelkeit, Obstipation, Nierensteinen und Herzrhythmusstörungen äußern. Sie entsteht bei einem Großteil der Patienten (ca. 70%) durch Veränderungen in dem Gen CASR. Dieses kodiert für einen membranständigen, Kalzium-sensitiven Rezeptor (engl. calcium-sensing receptor, CASR), welcher in PTH-sezernierenden Zellen der Nebenschilddrüsen sowie den Nierentubuluszellen exprimiert wird und dort für die Regulation des Kalzium-Phosphatstoffwechsels verantwortlich ist (u.a. Hannan et al. J Mol Endocrinol 2016).

    Veränderungen in CASR, welche eine Inaktivierung der Funktion des Proteins bedingen (loss-of-function), führen zu einer verringerten Empfindlichkeit der Nebenschilddrüsen- und Nierentubuluszellen für den Kalziumspiegel, wodurch hohe Kalziumkonzentrationen als normal toleriert werden und ungewöhnlich viel Kalzium und Magnesium renal absorbiert wird. Die autosomal-dominant vererbte familiäre hypokalzurische Hyperkalzämie (FHH, OMIM #145980) manifestiert sich  bei Patienten durch eine meist milde oder asymptomatische Hyperkalzämie, Hypermagnesiämie sowie Hypokalziurie mit normalen bis leicht erhöhten Serum-PTH(i)-Werten. Treten inaktivierende Veränderungen allerdings biallelisch auf, kommt es zum autosomal-rezessiv vererbten neonatalen schweren Hyperparathyreoidismus (NSHPT, OMIM #239200), gekennzeichnet durch eine lebensbedrohliche Hyperkalzämie.

    Neben CASR können seltener auch Veränderungen in anderen Genen wie AP2S1 (13-22% der CASR-negativen Patienten, Lee et al. Best Pract Res Clin Endocrinol Metab 2018) und GNA11 ursächlich für eine Hyperkalzämie sein.

    Hypokalzämie
    Eine Hypokalzämie verläuft in vielen Fällen asymptomatisch, kann sich klinisch jedoch u.a. auch durch Symptome wie Parästhesie, Asthenie, Herzrhythmusstörungen, Hyperreflexie, Krämpfe bis hin zu schweren, unkontrollierbaren Krampfanfällen äußern. Veränderungen, welche eine aktivierende Wirkung auf die Funktion von CASR haben (gain-of-function) werden autosomal-dominant (ADH, OMIM #601198) vererbt und können zu einer schweren Hypokalzämie im Kindesalter führen, aber auch einen eher leichten bis asymptomatischen Verlauf im Erwachsenenalter nehmen. 

    Neben CASR können seltener auch Veränderungen in u.a. GNA11 und AP2S1 ursächlich für eine autosomal-dominant vererbte Hypokalzämie sein.

    Eine Hypo-/Hyperkalzämie kann auch als Folge eines Hyper- bzw. Hypoparathyreoidismus und einer dadurch erhöhten bzw. reduzierten Sekretion des Parathormons (PTH) aus der Nebenschilddrüse auftreten (Gomez Eur Endocrinol 2014, Mannstadt et al. Nat Rev Dis Primers 2017).

  • Praeanalytik

    Für die Untersuchung ist eine Einwilligung des Patienten nach GenDG erforderlich, Diese finden Sie unter folgenden Link zu den Anforderungsscheinen unter „Allgemeine Dokumente“.(Link)

  • Bewertung

    Gen OMIM-G OMIM-P 
    AP2S1 602242 600740
    ATP7B 606882 277900
    CASR 601199 145980
    CDC73 607393 145000
    CDKN1B 600778 610755
    CYP24A1 126065 143880
    FAM111A 615292 127000
    GATA3 131320 146255
    GCM2 603716 617343
    GNA11 139313 615361
    MEN1 613733 131100
    PTH 168450 146200
    PTH1R 168468 156400
    RET 164761 171300
    SLC12A1 600839 601678
    SLC34A1 182309 616963
    STX16 603666 603233
    TBCE 604934 241410
    TRPV6 606680 618188

Labor Berlin – Charité Vivantes GmbH
Tel: +49 (30) 405 026-800

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