Distale Arthrogrypose
- Humangenetik & NGS
- Molekulargenetik
- Knochen- und Skeletterkrankungen
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Material
EDTA-Blut 2 mL oder isolierte DNA -
Methode
Sequence capture,Sequencing-by synthesis -
Dauer
6-8 Wochen -
Akkreditiert
Ja -
Allgemeines
Ansprechpartner:
Dr. rer. nat. Anett Hartung, Dr. rer. medic. Johannes Grünhagen
Kontakt Tel.: +49 (030) 405 026 432
Info-Humangenetik@laborberlin.com -
Indikation
Distale Arthrogryposen
Der Begriff Arthrogryposis multiplex congenita (AMC) beschreibt multiple, nichtprogressive, kongenitale Kontrakturen in verschiedenen Körperregionen, teils unter komplexer Organ- und Gehirnbeteiligung. Der Begriff Arthrogrypose ist keine spezifische Diagnose, sondern steht für das Zustandsbild, unter dem ca. 300 Krankheitsbilder zusammengefasst werden.
Etwa 10-35% aller AMC-Patienten leiden an einer distalen Arthrogrypose (DA). Bei den distalen Arthrogryposen handelt es sich vorwiegend um angeborene, nicht progressive Myopathien, die gefäustelte Handstellung, Kontrakturen des Knöchel-Fuß-Komplexes sowie Gaumenspalten, Blepharoptose und abnormale Wirbelsäulenverkrümmungen umfasst. Häufig sprechen Kontrakturen günstig auf physiotherapeuthische Interventionen an. Abzugrenzen sind nicht genetisch bedingte multiple kongenitale Kontrakturen, welche aufgrund einer intrauterinen Bewegungsarmut des Feten (fetal akinesia) auftreten. Differenzialdiagnostisch sind andere neuromuskuläre Grunderkrankungen mit distal betonter AMC als Nebenbefund zu berücksichtigen. Zu diesen zählen die kongenitale myotone Dystrophie (OMIM #160900), infantil-letale X-chromosomale spinale Muskelatrophie (OMIM #301830) und X- Chromosomale zentronukläre Myopathie (OMIM #310400).
Distale Arthrogryposen folgen einem autosomal-dominantem, selten auch X-chromosomalen Erbgang oder treten sporadisch auf. Ein offensichtlicher Zusammenhang mit dem Geschlecht, der Ethnie oder geografischer Herkunft und Umwelt- und Elternfaktoren mit der Pathogenese besteht nicht.
ICD10 Q68.8
Quellen: R. Heller, K. Hoffmann Genetische Diagnostik und Beratung bei Arthrogryposis medgen 2013 · 25:358–364 DOI 10.1007/s11825-013-0411-y
Darshini Desai et al. Distal Arthrogryposis and Lethal Congenital Contracture Syndrome – An Overview 2020 PMID: 32670090
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Praeanalytik
Für die Untersuchung ist eine Einwilligung des Patienten nach GenDG erforderlich. Diese finden Sie unter folgenden Link zu den Anforderungsscheinen unter „Allgemeine Dokumente“.(Link)
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Bewertung
Gen OMIM-G OMIM-P FBN2 612570 121050 MYH3 160720 193700 PIEZO2 613629 114300 TNNI2 191043 601680 TNNT3 600692 618435 TPM2 190990 108120 MYBPC1 160794 614335 MYLPF 617378 619110 ECEL1 605896 615065 GLE1 603371 611890 MYH8 160741 608837 CHST14 608429 601776 NALCN 611549 616266