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  • Material

    EDTA-Blut 2 mL
    oder
    isolierte DNA
  • Methode

    Sequence capture,Sequencing-by synthesis
  • Dauer

    6-8 Wochen
  • Akkreditiert

    Ja
  • Allgemeines

    Ansprechpartner:
    Dr. rer. nat. Anett Hartung, Dr. rer. medic. Johannes Grünhagen
    Kontakt Tel.: +49 (030) 405 026 432
    Info-Humangenetik@laborberlin.com

  • Indikation

    idiopathischer Kleinwuchs (ISS)

    Die individuelle maximale Körpergröße ist zum überwiegenden Teil genetisch beeinflusst und hat in den meisten Fällen keinen Krankheitswert. Ein Kleinwuchs liegt vor, wenn die Körpergröße unterhalb der 3. Perzentile der Norm liegt. Per Definition sind somit 3% der Bevölkerung kleinwüchsig, die möglichen Ursachen dafür äußerst vielfältig. Störungen im Längenwachstum sind einer der häufigsten endokrinologischen Vorstellungsgründe bei Kindern und Jugendlichen, wenn entwicklungsbedingt erwartbare Wachstumsschübe im Kleinkindalter und der Pubertät ausbleiben. Klinisch werden Kleinwuchsformen, bei denen die Wachstumsstörung isoliert besteht, und syndromale Formen, bei denen neben dem Kleinwuchs weitere Auffälligkeiten bestehen, unterschieden.

    Ein Kleinwuchs kann mit einer Verschiebung der normalen Körperproportionen einhergehen (dysproportionierter Kleinwuchs), bereits intrauterin (primordialer Kleinwuchs) oder bei Geburt vorliegen oder später durch zu langsames oder zu früh endendes Wachstum entstehen. 

    Kleinwuchs kann auf hormonelle Störungen zurückgeführt werden. Die GH­IGF­1­Achse stellt hierbei eine zentrale Schaltstelle für die Wachstumsregulation dar. Genetische Störungen entlang dieser Achse können sich klinisch unter anderem als Wachstumshormonmangel, Wachstumshormon­Resistenz und einen Mangel an IGF1 Wachstumsfaktor oder IGF­1­Resistenz manifestieren.

    Parakrine Faktoren, für die beispielhaft FGF und CNP dienen sollen, spielen eine entscheidende Rolle bei der Chondrozytenproliferation und -differenzierung. Die am besten beschriebenen Beispiele sind hier die Hypochondroplasie (HCH) und die Achondroplasie (ACH), eine der häufigsten Formen von Kleinwuchs, bei der das Wachstum der Arme und Beine stark eingeschränkt ist. Aktivierende Veränderungen führen zu einer erhöhten Aktivität des FGFR3-Gens was zum frühzeitigen Schluss der Wachstumsfugen führt, wodurch vor allem das Wachstum der langen Röhrenknochen beeinträchtigt wird. Das klinische Bild kann je nach Konstellation mild bis neonatal letal sein.

    Dass das C­Typ­natriuretische Peptid CNP wirkt über den spezifischen Rezeptor NPR2 (natriuretischer Peptidrezeptor). Aktivierende Veränderungen im NPR2-Gen führt zu Großwuchs, Loss-of-function-Veränderungen sind für die Ausbildung der rezessiven akromesomelen Dysplasie Typ Maroteaux (AMDM) mit besonders starkem Kleinwuchs mit Verkürzung der mittleren und distalen Extremitätensegmente verantwortlich.

    Veränderungen im Transkriptionsfaktor SHOX (short stature homeobox), welcher in der pseudoautosomalen Region in Xp22.3 kodiert vorliegt, werden bei Kleinwuchs relativ häufig beobachtet. Je nach Mutationstyp und Zygotie kommt ist die Bandbreite klinischer Symptome groß. Biallelische Loss­of­function­Veränderungen in SHOX führen zur mesomelen Dysplasie Typ Langer (MDL), während heterozygote Träger Léri-Weill-Dyschondrosteose (LWD) aufweisen oder sich klinisch als idiopathischen Kleinwuchs darstellen.

  • Praeanalytik

    Für die Untersuchung ist eine Einwilligung des Patienten nach GenDG erforderlich. Diese finden Sie unter folgenden Link zu den Anforderungsscheinen unter „Allgemeine Dokumente“.(Link)

  • Bewertung

     Gen OMIM-G OMIM-P
     ACAN 155760 165800
     FGFR3 134934 100800
     GH1 139250 173100
     GHR 600946 604271
     IGF1 147440 608747
     IGF1R 147370 270450
     IGFALS 601489 615961
     NPR2 108961 616255
     PTPN11 176876 163950
     SHOX 312865 300582
     STAT5B 604260 245590
     IGF2 147470 616489
     IHH 600726 607778

Labor Berlin – Charité Vivantes GmbH
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