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  • Material

    EDTA-Blut 2 mL
    oder
    isolierte DNA
  • Methode

    Sequence capture,Sequencing-by synthesis
  • Dauer

    6-8 Wochen
  • Akkreditiert

    Ja
  • Allgemeines

    Ansprechpartner:
    Dr. rer. nat. Anett Hartung, Dr. rer. medic. Johannes Grünhagen
    Kontakt Tel.: +49 (030) 405 026 432
    Info-Humangenetik@laborberlin.com

  • Indikation

    Multiple epiphysäre Dysplasie

    Die Multiplen epiphysären Dysplasien (auch MED/EMDs) umfasst ein Spektrum von Skelettstörungen, gekennzeichnet durch präarthrotische Veränderungen im Bereich der Epiphysen, insbesondere des proximalen Femurs. Betroffenen Patienten sind in frühester Kindheit meist asymptomatisch und entwickeln häufig zuerst Gelenkschmerzen, verursacht durch rezidivierende Osteochondritis und frühe Arthrose. Klinisch wird diese heterogene Gruppe in schwere (Typ Fairbank) und eine mildere Verlaufsformen(Typ Ribbing) unterschieden, aufgrund der genetischen Ursache lassen sich 6 Formen (MED/EDM 1-6) unterteilen:

    • EDM1, COMP-Gen

    • EDM2, COL9A2-Gen

    • EDM3, COL9A3-Gen

    • EDM4, SLC26A2-Gen

    • EDM5, MATN3-Gen

    • EDM6, COL9A1-Gen

    Diese Gene kodieren Bestandteile der extrazellulären Matrix (ECM). COL9A1, COL9A2, COL9A3 kodieren für Kollagen Typ IX, ein Bestandteil des hyalinen Knorpels. Die normale Funktion des MATN3-Proteins ist zwar noch nicht vollständig verstanden, der aktuelle Forschungsstand deutet jedoch darauf hin, dass Matrilin-3 eine Rolle bei der Organisation von Kollagen und anderen Knorpelproteinen spielen kann.

    Die häufigste rezessive Form wird durch biallelische Veränderungen im DTDST- Gen (SLC26A2) verursacht. Folge ist eine diastrophische Dysplasie. SLC26A2 kodiert für einen Sulfat -Transporter, der für die Sulfatierung von Proteoglykanen und die Matrixorganisation wichtig ist. COMP kodiert für ein nicht kollagenes extrazelluläres Matrixprotein, das den Aufbau von Kollagenen katalysiert und die Bildung gut definierter Fibrillen fördert.

    Die Häufigkeit der Erkrankung liegt bei etwa 1 zu 20.000, die Vererbung erfolgt je nach ursächlichem Gen autosomal-rezessiv oder autosomal-dominant.

    Der Verlauf einer multiplen epiphysären Dysplasie ist von der genetischen Ursache, dem Zeitpunkt der Diagnose und der Therapierbarkeit abhängig. Die symptomatische Behandlung zielt auf Schmerzlinderung, Physiotherapie und orthopädischen Maßnahmen (Osteotomie des Beckens oder des Collum femoris, Behandlung eines Genu Varum oder Genu Valgum, Hüftersatz) ab.

    ICD10: Q78.8

  • Praeanalytik

    Für die Untersuchung ist eine Einwilligung des Patienten nach GenDG erforderlich. Diese finden Sie unter folgenden Link zu den Anforderungsscheinen unter „Allgemeine Dokumente“.(Link)

  • Bewertung

     Gen OMIM-G OMIM-P
     COL2A1 120140 132450
     COL9A1 120210 614135
     COL9A2 120260 614284
     COL9A3 120270 603932
     COMP 600310 132400
     MATN3 602109 608728
     SLC26A2 606718 600972
     CANT1 613165 251450
     EIF2AK3 604032 226980
     KIF7 611254 607131

Labor Berlin – Charité Vivantes GmbH
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