zurück

  • Material

    EDTA-Blut 2 mL
    oder
    isolierte DNA 2 mL
  • Methode

    Sequence capture,Sequencing-by synthesis
  • Dauer

    6-8 Wochen
  • Akkreditiert

    Ja
  • Allgemeines

    Ansprechpartner:
    Dr. med. Angela Abad-Perez, Dr. rer. medic. Johannes Grünhagen
    Kontakt Tel.: +49 (030) 405 026 432
    Info-Humangenetik@laborberlin.com

  • Indikation

    Hepatische Eisen- und Kupferspeicherkrankheiten ICD-10 E83.-

    Hämochromatose ist eine genetisch bedingte Eisenspeicherkrankheit, die durch vermehrte Ablagerung von Eisen oder eisenhaltigen Verbindungen in den Organen gekennzeichnet ist. Generell wird zwischen den angeborenen (hereditären) Hämochromatosen und den erworbenen Formen der Eisenspeicherkrankheit unterschieden.

    Grundsätzlich besteht eine genetische Heterogenität, wobei die „klassiche Form“ der Hämochromatose, Typ1 die häufigste Ursache der Erkrankung darstellt. Sie wird autosomal-rezessiv vererbt und durch einen biallelisch vorliegenden Defekt im Gen HFE verursacht. Das Gen kodiert für das Eisen-Regulator-Protein, ein Membranprotein, das bei der Aufnahme von zirkulierendem Eisen eine entscheidende Rolle spielt und in verschiedenen Geweben exprimiert wird. Als Folge der pathologisch erhöhten Eisenabsorption wird das überschüssige Eisen in verschiedenen Organen gespeichert und führt zu schweren Schäden, wobei die Leber das Hauptorgan darstellt. Generell ist die Ausprägung der klinischen Symptome bei Erwachsenen häufiger bei Männern (2 bis 10 x häufiger) als bei Frauen zu beobachten, da die monatliche Menstruationsblutung die Eisenakkumulation reduziert. Nach der Menopause entwickeln betroffene Frauen entsprechende klinische Symptome. Die häufigsten pathogenen Varianten im Gen HFE in der nordeuropäischen Bevölkerung sind die missense-Veränderungen C282Y, rs1800562 [p.(Cys282Tyr)] und H63D, rs11799945 [p.(His63Asp)]. Jedoch entwickeln nicht alle Träger der homozygoten C282Y klinische Symptome (Katsarou et al.(2019) Vitamins and Hormones).

    Das Vorliegen einer C282Y gilt auch als modifizierend für M. Wilson. Bei circa 2/3 der Patienten mit  Porphyria cutanea tarda (PCT) werden pathogene Veränderungen im Gen HFE gefunden, wobei die homozygote C282Y zu einer PCT-assoziierten Hämochromatose führen kann.

    Seltene Formen der Hämochromatose:

    Typ2 „juvenile Form“ ; Gene HFE2(HJV), HAMP ; Proteine Hämojuvelin, Hepcin ; Erbgang: autosomal-rezessiv

    Typ3 ; Gen TFR2 ; Protein Transferrin-Rezeptor 2 ; Erbgang: autosomal-rezessiv

    Typ4 ; Gen SLC40A1 ; Protein Ferropertin 1 ; Erbgang: autosomal-dominant

    Typ5 ; Gen FTH1 ; Protein Ferritin (schwere Kette) ; Erbgang:  autosomal-dominant

    M. Wilson ist eine selten auftretende, autosomal-rezessiv vererbte Erkrankung des Kupfermetabolismus, die sich in zwei Formen einteilen lässt: Die hepatische Form mit einem Manifestationsalter vor dem 20. Lebensjahr und die neurologisch betonte Form (mittleres Manifestationsalter um das 40. Lebensjahr). Der Erkrankung liegt ein Defekt im Gen ATP7B zugrunde, das für das ATP-abhängige Kupfertransportprotein-Beta kodiert. Durch einen Defekt ist die Ausscheidung von Kupfer aus den Leberzellen in die Galle gestört und es kommt zur Einlagerung des überschüssigen, zelltoxisch wirkenden, Kupfers in verschiedene Organe des Körpers. Durch die Kupferüberladung der aufnehmenden Organe wie Leber, Basalganglien, Augen, Nieren und das Blut ist die klinische Symptomatik entsprechend breit. Zu den hepatischen Zeichen eines M. Wilson zählen die Erhöhung der Transaminasen, niedrige Serum-Coeruloplamin Werte, Steatosis hepatis und Leberfibrose, Hepato-/Splenomegalie, akute Hepatitis, Leberzirrhose und akutes Leberversagen.

  • Praeanalytik

    Für die Untersuchung ist eine Einwilligung des Patienten nach GenDG erforderlich, Diese finden Sie unter folgenden Link zu den Anforderungsscheinen unter „Allgemeine Dokumente“.(Link)

  • Bewertung

     Gen OMIM-G OMIM-P
     ATP7B 606882 277900
     BMP2 112261 235200
     BMP6 112266 999999
     FTH1 134770 615517
     HAMP 606464 613313
     HFE 613609 235200
     HFE2(HJV) 608374 602390
     SLC40A1 604653 606069
     TFR2 604720 604250

Labor Berlin – Charité Vivantes GmbH
Tel: +49 (30) 405 026-800

E-Mail senden