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    • Material

      EDTA-Blut 2 ml
    • Akkreditiert

      Nein
    • Allgemeines

      ICD-10 NGS-Format
      ICD10 N02.9    Gesamtexom-Sequenzierung mit bioinformatischer Eingrenzung auf zu untersuchende Gene
    • Indikation

      Ähnlich der IgA-Nephropathie kommt das Syndrom der dünnen Basalmembran (TBMN), früher auch als benigne familiäre Hämaturie bezeichnet, mit ca. 1% in der Bevölkerung relativ häufig vor. TBMN wird autosomal-dominant vererbt, bei etwa 40% der Patienten mit dünnen Basalmembranen finden sich Mutationen in den Genen COL4A3, COl4A4 oder COL4A5. TBMN Patienten gelten als Anlageträger der autosomal-rezessiven Form eines Alport-Syndroms. Die Prognose gilt im Allgemeinen als gut, häufig hat sie jedoch keinen benignen Verlauf, daher werden teils auch heterozygote Patienten unter der Diagnose „Alport Syndrom“ zusammengefasst. Partner mit Kinderwunsch die an TBMN leiden und heterozygote Träger einer COL4A3 oder COL4A4-Variante sind, haben daher formalgenetisch ein Risiko von 25% für Nachkommen mit Alport-Syndrom.

      Sowohl TBMN als auch das Alport-Syndrom sind hereditäre Nephropathien, die sich initial als glomeruläre Hämaturie manifestieren und klinisch zunächst schwer zu diskriminieren sind. Sie zeigen jedoch einen sehr unterschiedlichen Verlauf.

      Bei beiden Entitäten kommt der Nierenbiopsie zur Unterscheidung der beiden Entitäten eine besondere Bedeutung zu, vorausgesetzt, es wird eine elektronenmikroskopische Untersuchung durchgeführt.

      Das Alport Syndrom ist durch glomeruläre Hämaturie und progressive Proteinurie gekennzeichnet und führt X-chromosomal hemizygot oder autosomal homozygot immer zum terminalen Nierenversagen. Es sind zusätzlich extrarenale Symptome (Innenohrschwerhörigkeit, Augenveränderungen) möglich. Wie die TBMN auch sind Veränderungen in den Genen COL4A3 und COL4A4 (autosomal-rezessiver und autosomal-dominanter Erbgang) sowie COL4A5 (X-chromosomaler Erbgang) ursächlich.

    • Bewertung

      Alport Syndrom und Nephropathien vom Typ der dünnen Basalmembran OMIM-G OMIM-P
      COL4A3 120070 104200
      COL4A4 120131 203780
      COL4A5 303630 618314
      FN1 135600 601894
      CD151 602243 609057
      MYH9 160775 155100
      PXDN 605158 269400
    • Material

      EDTA-Blut 2 ml
    • Akkreditiert

      Nein
    • Allgemeines

      ICD-10

      NGS-Format

      ICD10 Q61.5  

      Gesamtexom-Sequenzierung mit bioinformatischer Eingrenzung auf zu untersuchende Gene

    • Indikation

      Hereditäre Nierenerkrankungen, vor allem solche mit adultem Beginn, gelten grundsätzlich als selten. Mit Ausnahme der autosomal-dominanten polyzystischen Nierenerkrankung („chronic kidney disease“, CKD) sind diese aus verschiedenen Gründen unterdiagnostiziert. Neben der CKD bildet die autosomal-dominante tubulointerstitielle Nierenerkrankungen (ADTKD) die wohl größte heterogene Gruppe von hereditären Nierenerkrankung des Erwachsenenalters. Differentialdiagnostisch kommt aufgrund der starken Überschneidungen die Nephronophthise infrage. Diese ist autosomal-rezessiv und verursacht ein Nierenversagen in der Kindheit, während die ADTKD autosomal dominant ist und ein Nierenversagen im Alter von 30 bis 50 verursacht. Die ADTKD ist selten, betrifft aber ca. 2–4 % aller Patienten mit CKD-Stadium G3–G5D. Typisch ist eine familiäre Häufung (autosomal-dominant vererbt) einer progredienten CKD mit blandem Sediment und fehlender Proteinurie. Hyperurikämie und Gicht sind häufig und können dem Auftreten einer signifikanten Niereninsuffizienz vorangehen.

      Aufgrund der häufig nicht durchgeführten Nierenbiopsie aber auch aufgrund mangelhafter Differenzierungsmöglichkeit zwischen der ADTKD und potenziell vorliegenden anderen Krankheitsentitäten, führt aktuell nur die molekulargenetische Analyse zu einer sicheren Zuordnung der Erkrankung. Aktuell sind fünf Kandidatengene bekannt.

    • Bewertung

      Autosomal dominante tubuläre Nierenerkrankung   OMIM-G OMIM-P
      UMOD 191845 162000
      MUC1 158340 174000
      HNF1B 189907 137920
      REN 179820 613092
      SEC61A1 609213 617056
    • Material

      EDTA-Blut 2 mL
      oder
      isolierte DNA
    • Methode

      next generation sequencing
    • Dauer

      6-8 Wochen
    • Akkreditiert

      Ja
    • Allgemeines

      ICD-10   NGS-Format
      N25.8      

      Sequence capture, Sequencing-by synthesis

    • Indikation

      Distale RTA
      Die autosomal restriktive oder dominante distale renale tubuläre Azidose (AD/AR dRTA) ist eine vererbte Form der distalen renalen tubulären Azidose, die durch eine hyperchlorämische metabolische Azidose gekennzeichnet ist, die oft, aber nicht immer, mit Hypokaliämie einhergeht. Die Krankheit beginnt im Jugend- oder Erwachsenenalter und erste Manifestationen können Polyurie, Polydipsie, Muskelschwäche und Müdigkeit sein. Osteomalazie oder Osteopenie können aufgrund von Kalziumsalzverlust aus den Knochen auftreten. Hyperkalziurie, Nephrolithiasis und Nephrokalzinose können aus einer langfristigen chronischen metabolischen Azidose resultieren. Nierenversagen wurde nicht beschrieben.
      AD-dRTA ist auf Mutationen im SLC4A1-Gen zurückzuführen, die einen pleiotropen Effekt zeigen, der zu zwei unterschiedlichen Phänotypen führt: dRTA oder Erythrozytendysmorphologien.
      Die autosomal-rezessive distale renale tubuläre Azidose (AR-dRTA) tritt häufig im Säuglingsalter auf und ist mit Taubheit, Polyurie, Polydipsie, Schwäche und Müdigkeit verbunden. Gedeihstörung, Rachitis und Wachstumshemmung durch den Verlust von Kalziumsalzen aus den Knochen sind häufige Manifestationen der Erkrankung und können bei Erwachsenen zu fortschreitenden Knochenerkrankungen führen. Taubheit, typischerweise beidseitig, fortschreitend und nicht auf eine Alkalitherapie ansprechend, kann sehr früh oder später im Leben auftreten. Einige Patienten können asymptomatisch sein. Die rezessiv vererbte Form wird durch Veränderungen in ATP6V1B1- und ATP6V0A4 verursacht, welche die 2 Untereinheiten (B1- und a4-Untereinheit) der H+-ATPase-Protonenpumpe bilden. Heterozygote Träger einer Variante in diesen Genen haben vermutlich ein erhöhtes Risiko für eine Nephrolithiasis bzw. Nephrokalzinose.

    • Praeanalytik

      Für die Untersuchung ist eine Einwilligung des Patienten nach GenDG erforderlich, Diese finden Sie unter folgenden Link zu den Anforderungsscheinen unter „Allgemeine Dokumente“.(Link)

    • Bewertung

      Gen OMIM-G OMIM-P 
      SLC4A1 109270 179800
      ATP6V1B1 192132 267300
      ATP6V0A4 605239 602722
      ATP6V1C2 999999 999999
      WDR72 613214 613211
      FOXI1 601093 600791
      SLC4A4 603345 604278
      CA2 611492 259730
      VPS33Bn 608552 208085
      VIPAS39n 613401 613404
    • Material

      EDTA-Blut
    • Methode

      next generation sequencing
    • Akkreditiert

      Ja
    • Allgemeines

      ICD-10   NGS-Format
      I15.9      

      Sequence capture, Sequencing-by synthesis

    • Indikation

      Genetisch bedingte Hypertonie und Hyperaldosteronismus
      Bluthochdruck gilt als häufige Erkrankung, unter der weltweit mehr als eine Milliarde Menschen leiden. Als einer der Hauptrisikofaktoren für Mortalität trägt Bluthochdruck jährlich zu mehr als neun Millionen Todesfällen weltweit bei und betrifft in der deutschen Bevölkerung etwa jeden dritten Menschen. Bluthochdruck stellt weltweit auch den zweithäufigsten Grund einer dialysepflichtigen Niereninsuffizienz dar.
      Neben Umweltfaktoren liegen dem Bluthochdruck genetische Mechanismen zugrunde: 50–60 % der Variabilität des Langzeitblutdrucks sind durch multigenetische Faktoren bestimmt. Monogenetische Formen der Hypertonie, welche durch eine singuläre Mutation eines Gens verursacht sind, zählen jedoch zu den seltenen Erkrankungen. Die meisten dieser Gene betreffen entweder die Produktion oder Wirkung von Aldosteron oder die Salzresorption in der Niere. Einige Gene stehen im Zusammenhang mit Bluthochdruck, weil sie die Entstehung hormonproduzierender Tumore der Nebenniere begünstigen. Mutationen in solchen Genen können bereits bei Kindern und Jugendlichen zu einem Bluthochdruck führen, manifestieren sich aber oft erst im Erwachsenenalter. Grad der Hypertonie oder Elektrolytverschiebung kann innerhalb der Familie erheblich schwanken. Dies hat einerseits mit Umweltfaktoren wir Salzzufuhr, Nikotin- Alkoholkonsum, Übergewicht und Diabetes zu tun, der genetische Hintergrund spielt jedoch auch bei monogenen Formen eine Phänotyp-modifizierende Rolle.
      Zu den monogenen Ursachen zählen z.B. das Liddle-Syndrom (Gain-of-function-Mutation am ENaC Transporter), die familiäre hyperkaliämische Hypertonie (Pseudohypoaldosteronismus Typ II, Gordon-Syndrom) mit Veränderungen an den Genen WNK1 und WNK4.
      Der familiäre Hyperaldosteronismus Typ I (FH1, OMIM #103900) stellt die häufigste hereditäre Hypertonie dar. Ursächlich ist hierbei eine Fusion der benachbarten homologen Gene CYP11B1 und CYP11B2. Die Fusion der ACTH-responsiven 5′-Regionen des CYP11B1-Gens mit der Aldosteronsynthasedomäne des CYP11B2-Gens kommt es zur pathologischen, ACTH-abhängigen und AT-II-entkoppelten Produktion von Aldosteron in der adrenalen Zona fasciculata.

      Der familiäre Hyperaldosteronismus Typ II (FH2, OMIM #605635) wird durch Gain-of-function Varianten in CLCN2, der Typ III des familiären Hyperaldosteronismus (FH3, OMIM #613677) durch Gain-of-function-Mutationen in KCNJ5 verursacht.

      Der „Apparent Mineralocorticoid Excess (AME)“ stellt eine autosomal rezessive Erkrankung dar, welche durch Veränderungen im 11β-Hydroxysteroid-Dehydrogenase 2 (HSD11B2) bedingt ist. HSD11B2 in großen Mengen in der Niere, vor allem im Sammelrohr, und im Kolon exprimiert und lokalisiert am Mineralokortikoidrezeptor (MR). HSD11B2 die Umwandlung von Kortisol zum biologisch inaktiven Kortison, was vor allem in Nierentubuluszellen wichtig ist, da es die Ankopplung des in deutlich höherer Konzentration zirkulierenden Kortisols am MR verhindert. Ein Defekt von HSD11B2 führt zu Bindung von Kortisol am MR zu dessen Aktivierung.

      Veränderungen am Mineralokortikoidrezeptor selbst (NR3C2-Gen) führen zur sehr seltenen Hypertension Exacerbated by Pregnancy. Diese Form ist nicht auf Frauen beschränkt, manifestiert sich aber klassischerweise in der Schwangerschaft. Die Veränderung des MR führt zur unspezifischen Aktivierung durch andere Steroidhormone wie Kortisol, aber auch Progesteron. Die während der Schwangerschaft stark erhöhten Progesteronspiegel führen dann zur abnormen Blutdruckregulation.

      Differentialdiagnostisch werden Gene in das Panel eingeschlossen, welche die Entstehung von Phäochromozytomen prädisponieren und über deren Katecholaminproduktion zur Blutdrucksteigerung beitragen.

    • Praeanalytik

      Für die Untersuchung ist eine Einwilligung des Patienten nach GenDG erforderlich, Diese finden Sie unter folgenden Link zu den Anforderungsscheinen unter „Allgemeine Dokumente“.(Link)

    • Bewertung

      Gen OMIM-G OMIM-P 
      ABCC6 603234 614473
      CACNA1D 114206 615474
      CACNA1H 607904 617027
      CLCN2 600570 605635
      CUL3 603136 614496
      CYP11B1 610613 202010
      CYP17A1 609300 202110
      ENPP1 173335 208000
      HSD11B2 614232 218030
      KCNJ5 600734 613677
      KLHL3 605775 614495
      NF1  613113 162200
      NR3C1 138040 615962
      NR3C2 600983 605115
      PDE3A 123805 112410
      PPARG 601487 604367
      SCNN1B 600760 177200
      SCNN1G 600761 618114
      SDHA 600857 614165
      SDHAF2 613019 601650
      SDHB 185470 115310
      SDHC 602413 605373
      SDHD 602690 168000
      TMEM127  613403 171300
      WNK1 605232 614492
      WNK4 601844 614491
      YY1AP1 607860 602531
      CYP11B1 610613 202010
      CYP11B2 124080 203400
    • Material

      EDTA-Blut 2 ml
    • Akkreditiert

      Nein
    • Allgemeines

      ICD-10

      NGS-Format

      ICD10  D84.1   

      Gesamtexom-Sequenzierung mit bioinformatischer Eingrenzung auf zu untersuchende Gene

    • Indikation

      Das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS, ICD-10 D59.3) durch die Trias Trias mikroangiopathische, hämolytische Anämie (MAHA), Thrombozytopenie und akute Nierenfunktionseinschränkung (acute kidney injury, AKI) gekennzeichnet und eine häufige Ursache des akuten, dialysepflichtigen Nierenversagens im Kindesalter.

      Mit einer Inzidenz von 2: 1.000.000 liegt bei 5-10% der pädiatrischen Patienten ein Komplement-vermitteltes HUS vor, was 40-60% aller Patienten mit einem atypischen HUS ausmacht.

      Pathophysiologisch kommt es primär zu einer genetisch bedingten oder erworbenen unkontrollierten und übermäßigen Aktivierung des alternativen Wegs der Komplementaktivierung. Charakteristisch sind familiär gehäufte Fälle und rekurrierende Verläufe.

      Bei 60-70% der Patienten betreffen genetische Veränderungen der Komplementregulatoren Faktor H (FH), Faktor I (FI), Faktor B (FB), MCP (CD46), Thrombomodulin oder in Komponenten der C3-Konvertase oder Faktor B.

      Bei der autoimmunen Form DEAP-HUS (etwa 3-6% der Fälle) liegen Autoantiköper gegen Faktor H vor. Hier sind häufig Deletionen oder Bildung von Hybridgenen der Genabschnitte, die für die Complement Factor H-related Proteins (CFHR) kodieren, ursächlich für die Erkrankung.

      Eine genetische Untersuchung der Gene ist für die Sicherung der Diagnose zwar nicht erforderlich. Die verschiedenen aHUS-Formen unterscheiden sich in ihren klinischen Verläufen. Für die Beurteilung, Therapieentscheidung und bei Erwägung einer Verwandtenlebendspende nimmt die Kenntnis der genetischen Veränderungen daher einen wichtigen Stellenwert ein.

    • Bewertung

      Komplementerkrankung OMIM-G OMIM-P
      CFH 134370 609814
      CFHR1 134371 235400
      CFI 217030 610984
      CD46 120920 612922
      CFB 138470 612924
      CFD 134350 613912
      KCNT2 610044 617771
      CFHR5 608593 614809
      CFHR3 605336 235400
      C3 120700 613779
      THBD 188040 612926
      MMACHC 609831 277400
      DGKE 601440 615008
    • Material

      EDTA-Blut 2 ml
    • Akkreditiert

      Nein
    • Allgemeines

      ICD-10

      NGS-Format

      ICD10 Q61.9  

      Gesamtexom-Sequenzierung mit bioinformatischer Eingrenzung auf zu untersuchende Gene

    • Indikation

      Das Meckel-Syndrom (MES), auch als Meckel-Gruber-Syndrom bekannt, zählt zu den primären Ziliopathien, bei denen eine Fehlfunktion der primären Zilien bzw. Basalkörper zu unterschiedlichen Entwicklungsstörungen führt. Zilien sind hochgradig evolutionär konservierte Zellfortsätze, die aus der Oberfläche jedes Zelltyps im Körper herausragen und sowohl während der Embryonalentwicklung als auch im Erwachsenenleben als Mechano-, Chemo- und Osmosensoren eine wichtige Rolle spielen. Von besonderer Bedeutung sind Zilien für Nierenzellen und retinale Photorezeptoren.

      Das Meckel-Gruber-Syndrom ist durch eine Reihe von Symptomen gekennzeichnet: okzipitale Enzephalozele, große polyzystische Nieren, Gallengangsdysplasie, Mikrophthalmie, Polydaktylie, Situs inversus, Leberzysten/Leberfibrose und pulmonale Hypoplasie. Die Inzidenz des Meckel-Gruber-Syndroms beträgt weltweit 1 pro 13.250-140.000 Lebendgeburten, während Personen finnischer Abstammung eine höhere Inzidenz dieser Krankheit aufweisen, 1 pro 9.000 Lebendgeburten. Die höchste Inzidenz wird von den Gujarati-Indianern berichtet, mit 1 betroffenen Geburt pro 1.300 (Trägerrate 1 in 18).

      Zu den wichtigsten klinischen Merkmalen, die bei Patienten mit MES beobachtet werden, gehören:

      Zystische Nieren (beobachtet bei 97,7% der betroffenen Patienten)

      Polydaktylie (87,3%)

      Enzephalozele (83,8%)

      Fibrotische/zystische Veränderungen der Leber (bei 65,5% der Obduktion festgestellt)

      Andere ZNS-Anomalien (51,4%)

      orofaziale Spaltbildung (31,8%)

      Wie die Nephronophthise wird auch das Meckel-Gruber-Syndrom autosomal-rezessiv vererbt. Die Lebenserwartung von betroffenen Neugeborenen überschreitet nur selten 2 Wochen.

    • Bewertung

      Meckel Gruber Syndrom OMIM-G OMIM-P
      B9D1 614144 614209
      B9D2 611951 614175
      CC2D2A 612013 612284
      CEP290 610142 611134
      CEP41 610523 614464
      CPLANE1 614571 614615
      CSPP1 611654 615636
      KIF14 611279 616258
      MKS1 609883 249000
      NPHP3 608002 267010
      RPGRIP1L 610937 611561
      TCTN2 613846 613885
      TCTN3 613847 614815
      TMEM67 609884 607361
      TMEM107 616183 617562
      TMEM138 614459 614465
      TMEM216 613277 603194
      TMEM231 614949 615397
      TMEM237 614423 614424
      TTC21B 612014 613820
    • Material

      EDTA-Blut 2 ml
    • Akkreditiert

      Nein
    • Allgemeines

      ICD-10 NGS-Format
      ICD10 Q61.8  Gesamtexom-Sequenzierung mit bioinformatischer Eingrenzung auf zu untersuchende Gene

       

    • Indikation

      Die Nephronophthise (NPHP) ist eine autosomal rezessiv vererbte tubulointerstitielle Nierenerkrankung, die typischerweise innerhalb der ersten drei Lebensjahrzehnte zu einer Nierenerkrankung im Endstadium (englisch „End-Stage-Renal-Disease“ ESRD) führt. Traditionell wurde diese Krankheit anhand klinischer und histologischer Merkmale gestellt. Mittlerweile sind mehr als 25 NPHP-Gene bekannt, deren Proteinprodukt fast alle in Zentrosomen und primären Zilien exprimiert werden. NPHP zählt daher zu den sogenannten Ziliopathien, was mit der Tatsache übereinstimmt, dass extrarenale Manifestationen, die mit einem Ziliopathie-Syndrom einhergehen, in etwa 20% der Fälle auftreten.

      Die Vererbung erfolgt autosomal-rezessiv. Durch Nephronophthise sind bis zu 15 % der Fälle einer chronischen Nierenerkrankung mit Nierenversagen bei Kindern und jungen Erwachsenen (< 20 Jahre) bedingt. In Abhängigkeit vom durchschnittlichen Erkrankungsalter erfolgt die Einteilung der NPHP in eine infantile (mittleres Erkrankungsalter 1 Jahr), juvenile (mittleres Erkrankungsalter 13 Jahre) und adoleszente/adulte Form (mittleres Erkrankungsalter 19 Jahre). In ungefähr der Hälfte der Patienten kann keine genetische Ursache gefunden werden.

    • Bewertung

      Nephronophthise  OMIM-G OMIM-P
      INVS 243305 602088
      NPHP1 607100 256100
      NPHP3 608002 604387
      NPHP4 607215 606996
      IQCB1 609237 609254
      CEP290 610142 610188
      TMEM67 609884 613550
      GLIS2 608539 611498
      RPGRIP1L 610937 611560
      NEK8 609799 613824
      SDCCAG8 613524 615993
      TTC21B 612014 613820
      WDR19 608151 614377
      ZNF423 604557 614844
      CEP164 614848 614845
      IFT172 607386 615630
      CEP83 615847 615862
      DCDC2 605755 616217
      MAPKBP1 616786 617271
      AHI1 608894 608629
      ANKS6 615370 615382
      CC2D2A 612013 612285
      PAX2 167409 616002
      TMEM216 613277 608091
      TMEM237 614423 614424
      XPNPEP3 613553 613159
    • Material

      EDTA-Blut 2 ml
    • Akkreditiert

      Nein
    • Allgemeines

      ICD-10

      NGS-Format

      ICD10 N04.9   

      Gesamtexom-Sequenzierung mit bioinformatischer Eingrenzung auf zu untersuchende Gene

    • Indikation

      Das nephrotische Syndrom (NS) ist eine seltene glomeruläre Nierenerkrankung die durch eine massive Proteinurie und Hypoalbuminämie gekennzeichnet ist. Zusätzlich werden Ödeme und eine Hyperlipidämie beobachtet. Charakteristisch für das nephrotische Syndrom sind daher die Symptomkombination Wassereinlagerung mit Gewichtszunahme, Hyperlipidämie, Proteinurie, Anstieg der Fettwerte im Blut und eventuell erhöhte Infektanfälligkeit.
      Bei sehr frühem Erkrankungsalter <1 Jahr liegen meist genetisch bedingte oder syndromale Störungen vor. Für ältere Kinder mit primärem NS ist die Ursache in ca. 80% das idiopathische nephrotische Syndrom (iNS). In wiederum 80% der Fälle ist das iNS assoziiert mit minimalen glomerulären Veränderungen (minimal change nephrotic syndrome, MCNS). Die Inzidenz des iNS liegt bei 1,8 pro 100.000 Kinder unter 16 Jahren. Die MCNS ist in der Regel steroidsensibel (SSNS), häufige Rezidive können aber den Verlauf verkomplizieren und eine langfristige immunsuppressive Therapie erforderlich machen.

      In etwa 30-50% der steroidresistenten Fälle kann eine genetische Ursache nachgewiesen werden, bei familiären Fällen sogar in bis zu 97 % der Patienten. Das (erweiterte) Panel umfasst die Gene NPHS1, NPHS2, LAMB2 und WT1, in denen ein Großteil der ursächlichen Varianten gefunden werden. Weitere häufig betroffene Gene sind ACTN4, CD2AP, INF2, LMX1B, PAX2, TRPC6. Für das steroidsensible nephrotische Syndrom sind die Gene EMP2, KANK1 und KANK2 beschrieben.

      Die Fokal sklerosierende Glomerulonephritis (synonym Fokal segmentale Glomerulosklerose Abk: FSGS) gehört zu den häufigsten glomerulären Erkrankung, die zum dialysepflichtigen Nierenversagen führen. Bei Erwachsenen in den USA stellt sie mit 35% den größten Anteil eines idiopathischen (oder primären) nephrotischen Syndroms. Bei Amerikanern schwarzer Hautfarbe liegt der Anteil bei 50 %. Die Erkrankung kann in der Jugendzeit aber auch im Erwachsenenalter auftreten. Feingeweblich zeichnet sich die FSGS durch Sklerose der Glomeruli (Glomerulosklerose) verursachten unterschiedlich stark ausgeprägten Verlust der Podozyten-Fortsätze der Nierenglomeruli aus. Durch defekte größen- als auch ladungsabhängige Ultrafiltrationsbarrieren ist eine Proteinurie in der Regel nichtselektiv und betrifft auch hochmolekulare Serumproteine (z. B. Immunglobuline) sowie Albumin.

      Hereditäre Formen der FSGS zeichnen sich häufig durch eine steroidresistente FSGS aus, insbesondere wenn diese bei Kindern auftritt. Sowohl autosomal-dominante Erbgänge mit variabler Penetranz aber auch autosomal-rezessive Erbgänge sind beschrieben worden.

    • Bewertung

      Nephrotisches Syndrom, FSGS, Alport  OMIM-G OMIM-P
      NPHP1 607100 256100
      NPHP3 608002 604387
      NPHP4 607215 606996
      AVIL 613397 618594
      NEK8 609799 613824
      ACTN4 604638 603278
      ANLN 616027 616032
      ARHGDIA 601925 615244
      CD2AP 604241 607832
      COL4A3 120070 104200
      COL4A4 120131 203780
      COL4A5 303630 618314
      COQ2 616027 607426
      COQ6 614647 614650
      COQ8B 615567 615573
      CRB2 609720 616220
      CUBN 602997 261100
      DGKE 601440 615008
      EMP2 602334 615861
      FN1 135600 601894
      GLA 300644 301500
      INF2 610982 613237
      ITGA3 605025 614748
      ITGB4 147557 226730
      KANK2 614610 617783
      LAMB2 150325 614199
      LMX1B 602575 161200
      MAGI2 606382 617609
      MYH9 160775 155100
      MYO1E 601479 614131
      NPHS1 602716 256300
      NPHS2 604766 600995
      NUP107 607617 616730
      NUP205 614352 616893
      NUP93 614351 616892
      PAX2 167409 616002
      PDSS2 610564 614652
      PLCE1 608414 610725
      PTPRO 600579 614196
      SCARB2 602257 254900
      SMARCAL1 606622 242900
      SGPL1 603729 617575
      TBC1D8B 301027 301028
      TRPC6 603652 603965
      TTC21B 612014 613820
      WDR73 616144 251300
      WT1 607102 256370
      APOL1 603743 612551
      CFH 134370 235400
      CLCN5 300008 310468
      LMNA 150330 151660
      EYA1 601653 113650
      ALG1 605907 608540
      CD151 602243 609057
      PXDN 605158 269400
    • Material

      EDTA-Blut 2 ml
    • Akkreditiert

      Nein
    • Allgemeines

      ICD-10 NGS-Format
      ICD10 C64    Gesamtexom-Sequenzierung mit bioinformatischer Eingrenzung auf zu untersuchende Gene
    • Indikation

      Der Nierentumor entsteht größtenteils sporadisch und wird durch Faktoren wie Rauchen, Bluthochdruck und Übergewicht begünstigt. Raucherinnen und Raucher erkranken doppelt so häufig an Nierenkrebs wie Nichtraucherinnen und Nichtraucher. Langzeitexposition gegenüber bestimmten Lösungsmitteln ist ebenfalls mit einem erhöhten Risiko verbunden.

      Da auch familiäre Häufungen von Nierenzellkarzinomen wiederholt beschrieben worden sind (erst- oder zweitgradig Verwandte haben ein 2-4fach höhere Erkrankungsrisiko als die Normalbevölkerung) und in 1 % bis maximal 4 % aller Nierenkarzinome ursächliche Keimbahnmutationen nachweisen lassen, kann der Anteil eines hereditären Nierenkarzinoms mit etwa 4 % angegeben werden.

      Genetisch bedingte Nierenzellkarzinome zeichnen sich durch ein früheres Erkrankungsalter im Vergleich zu Betroffenen ohne genetische Veranlagung aus. Genetische Ursachen für ein Nierenzellkarzinom wurden bislang in Genen gefunden, die insgesamt das Tumorprädisposition erhöhen, etwa das sehr seltene Von-Hippel-Lindau-Syndrom.

      In OMIM sind mehrere Erkrankungen gelistet, die mit einer Risikoerhöhung für die Entstehung von Nierenzellkarzinomen einhergehen:

      Hippel-Lindau-Syndrom (VHL, OMIM #193300)

      Birt-Hogg-Dubé-Syndrom (BHD, OMIM#135150)

      Hereditäre Leiomyomatose und Nierenzellkrebs (HLRCC, OMIM#150800)

      Hereditäre Papilläre Nierenzellkarzinom (HPRCC, OMIM #605074)

    • Bewertung

      Nierenkarzinom OMIM-G OMIM-P
      BAP1 603089 614327
      CHEK2 604373 609265
      DICER1 606241 601200
      DIS3L2 614184 267000
      FH 136850 606812
      FLCN 607273 173600
      GPC3 300037 312870
      MET 164860 605074
      PTEN 601728 613028
      SDHA 600857 614165
      SDHAF2 613019 601650
      SDHB 185470 612359
      SDHC 602413 606864
      SDHD 602690 615106
      SMARCA4 603254 614609
      SMARCB1 601607 614608
      TP53 191170 614740
      TSC1 605284 607341
      TSC2 191092 613254
      VHL 608537 263400
      WT1 607102 608978
    • Material

      EDTA-Blut 2 ml
    • Akkreditiert

      Nein
    • Allgemeines

      ICD-10

      NGS-Format

      ICD10 N20.0  

      Gesamtexom-Sequenzierung mit bioinformatischer Eingrenzung auf zu untersuchende Gene

    • Indikation

      Ernährungsbedingt hat die Inzidenz und Prävalenz von Steinerkrankungen in den letzten Jahren deutlich zugenommen, so dass von einer Volkskrankheit gesprochen werden kann.

      Das durch Koliken entlang des gesamten Urogenitaltraktes gekennzeichnete Krankheitsbild verläuft oft jahrelang symptomlos. Einen wegweisenden Befund stellt die Hämaturie dar. Neben der symptomatischen Therapie mit Analgetika liegt der Fokus auf der Rezidivprophylaxe.

      Eine möglichst frühzeitige und korrekte Diagnose der zugrundeliegenden Erkrankung kann schwerwiegende Folgen wie terminales Nierenversagen verhindern. Gerade bei Kindern sollte aufgrund des Rezidivrisikos eine zugrunde liegende metabolische Störung diagnostiziert und behandelt werden.

      Im Vergleich zu Erwachsenen lassen sich bei Kindern in ca. 75 % der Fälle genetische oder anatomisch/infekt-assoziierte Ursachen identifizieren. Die genetisch bedingten Steinerkrankungen führen häufig zu Veränderungen in den Serum- und/oder Urinelektrolyten bzw. der Exkretion von prolithogenen Substanzen im Urin und sind biochemisch messbar.

      Zu den genetischen Ursachen zählen

      1. Hyperkalziurie (CYP24A1, SLC34A1 und SLC34A3)

      2. Hyperoxalurie (GRHPR, HOGA1, AGXT),

      3. Cystinurie (SLC3A1- und SLC7A9-Gen) sowie

      4. Defekte im Purinmetabolismus: Hyperurikosurie und Hypourikosurie (HPRT- und APRT-Gen)

      Eine Paneldiagnostik ist insbesondere bei sehr jungen Patienten oder bei Patienten mit bereits deutlich eingeschränkter Nierenfunktion hilfreich.

    • Bewertung

      Nierensteine OMIM-G OMIM-P
      ADCY10 605205 143870
      AGXT 604285 259900
      APRT 102600 614723
      ATP6V0A4 605239 602722
      ATP6V1B1 192132 267300
      CA2 611492 259730
      CASR 601199 601198
      CLCN5 300008 310468
      CLCNKB 602023 607364
      CLDN16 603959 248250
      CLDN19 610036 248190
      CNNM2 607803 613882
      CYP24A1 126065 143880
      FAM20A 204690 204690
      GRHPR 604296 260000
      HNF4A 600281 616026
      HOGA1 613597 613616
      HPRT1 308000 300323
      ATP1A1 182310 618314
      FXYD2 601814 154020
      KCNA1 176260 160120
      TRPM6 607009 602014
      KCNJ1 600359 241200
      MAGED2 300470 300971
      OCRL 300535 309000
      SLC12A1 600839 601678
      SLC26A1 610130 167030
      SLC22A12 607096 220150
      SLC2A9 606142 612076
      SLC34A1 182309 612286
      SLC34A3 609826 241530
      SLC3A1 104614 220100
      SLC4A1 109270 611590
      SLC7A9 604144 220100
      SLC9A3R1 604990 612287
      VDR 601769 607948
      XDH 607633 278300
      EGF 131530 611718

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