zurück

    • Material

      EDTA-Blut 2 mL
      oder
      isolierte DNA
    • Methode

      Sequence capture,Sequencing-by synthesis
    • Dauer

      6-8 Wochen
    • Akkreditiert

      Ja
    • Allgemeines

      Ansprechpartner:
      Dr. rer. medic. Johannes Grünhagen
      Kontakt Tel.: +49 (030) 405 026 432
      Info-Humangenetik@laborberlin.com

    • Indikation

      Kongenitale myasthene Syndrome umfassen eine heterogene Gruppe von Erkrankungen, welche die neuromuskuläre Signalübertragung betreffen. Durch genetische Veränderungen kommt es zu einer Störung der Weiterleitung von Signalen zwischen den motorischen Endplatten der Nervenzellen und den Skelettmuskelfasern. Dementsprechend finden sich Varianten in Proteinen, die entweder

      – präsynaptisch

      – synaptisch

      – postsynaptisch vorkommen oder bei der

      – Glykosylierung eine Rolle spielen. 

      Als Folge zeigen sich häufig bereits direkt nach Geburt bzw. in den ersten zwei Lebensjahren Symptome wie schnelle Ermüdbarkeit, Muskelschwäche, Hypotonie, Trinkschwäche, kraftloses Schreien sowie Entwicklungsverzögerungen, wobei die Ausprägung stark variiert. Teilweise manifestieren sich kongenitale myasthene Syndrome jedoch auch erst im Jugend- oder Erwachsenenalter.

      Die Vererbung erfolgt größtenteils autosomal-rezessiv, selten autosomal-dominant. In etwa 50% der Fälle kann eine genetische Ursache gefunden werden, wobei hier am häufigsten Varianten in CHRNE, RAPSN und DOK7 auftreten.

      Bei der Behandlung von CMS kann die molekulargenetische Abklärung Therapie-entscheidend sein.

      Häufigkeit
      Insgesamt 1-2:500.000

      Symptomatik

      – Neugeborene / Säuglinge:

      – Trinkschwäche

      – Saug- und Schluckstörungen

      – Schwaches Schreien

      – Hypomuskuläre Hypotonie

      – Respiratorische Probleme

      – Generell:

      – Augenmuskulatur betroffen mit Ptose, Strabismus und Ophthalmoplegie

      – Schwäche der Gesichtsmuskulatur (offener Mund, hoher Gaumen)

      – Abnorme Muskelermüdbarkeit

      – Muskelschwäche von Achsen- und Gliedmaßenmuskulatur

      – Infektausgelöste und/oder belastungsinduzierte Verschlechterung der Symptome

      – Progredienz mit Skoliose-Entwicklung

      – Rezidivierende Apnoen (Atemstillstand, bei schweren Formen)

      – selten schon betroffene Feten, hier Hydramnion und Arthrogrypose


      Diagnostik

      – Anamnese (Leitsymptome, Familienhistorie)

      – Serologische Diagnostik (Ausschluss Vorhandensein Autoantikörper)

      – Neurophysiologie

      – durch die Reaktion auf Cholinesterase-Inhibitoren

      – Studium der Endplatten-Morphologie

      – Ausschluss Differentialdiagnosen wie bspw. kongenitale Myopathien, Myasthenia gravis oder myasthenes Syndrom Lambert-Eaton (LEMS)

      – molekulargenetische Abklärung

      Ursachen
      Am häufigsten tritt die Form der postsynaptischen kongenitalen myasthenen Syndrome auf, bei denen Varianten in den Genen, die für den Acetylcholinrezeptor kodieren, ursächlich sind. Darüber hinaus finden sich auch Varianten in Genen, welche zu einer veränderten Rezeptorkinetik (Slow-channel- und Fast-channel-Syndrom) führen, bspw. RAPSN, MUSK, DOK7 und SCN4A.

      Bei den synaptischen kongenitalen myasthenen Syndromen führt ein Acetylcholinesterase-Mangel zur Ausbildung des Phänotyps, mit Varianten in COLQ.

      Selten treten auch präsynaptische Formen bei den  kongenitalen myasthenen Syndromen auf, größtenteils mit ursächlichen Varianten in CHAT.

      Darüber hinaus können auch Varianten in Proteinen, welche bei der Glykosylierung eine Rolle spielen, ursächlich sein. Dazu zählen die Gene ALG2, ALG14, DPAGT1, GFPT1, und GMPPB.

      Therapie

      – Acetylcholinesterase-Hemmer (Ausnahme Slow-channel-Syndrom und die meisten DOK7-Varianten)

      – Reversible Kaliumkanalblocker

      – beim ‚Slow-channel‘-Syndrom: Paroxetin (selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer) und Chinidin (Antiarrhythmikum)

      – Ephedrin (Sympathomimetikum) bei einigen Fällen von Acetylcholinesterase-Mangel und bei DOK7-abhängigen  kongenitalen myasthenen Syndromen

       (https://www.orpha.net/consor/cgi-bin/Disease_Search.php?lng=DE&data_id=8737&Disease_Disease_Search_diseaseGroup=kongenitale-myasthene-syndrome&Disease_Disease_Search_diseaseType=Pat&Krankheite(n)/Krankheitsgruppe=Kongenitales-myasthenes-Syndrom&title=Kongenitales%20myasthenes%20Syndrom&search=Disease_Search_Simple,  https://dmg-online.de/myasthenie/kongenitale-myasthenie-syndrome-cms)

    • Praeanalytik

      Für die Untersuchung ist eine Einwilligung des Patienten nach GenDG erforderlich., Diese finden Sie unter folgenden Link zu den Anforderungsscheinen unter „Allgemeine Dokumente“.(Link)

    • Bewertung

       Gen OMIM-G OMIM-P
       ALG14 612866 616227
       AGRN 103320 615120
       ALG2 607905 616228
       AK9 615358  
       CHAT 118490 254210
       CHRNA1 100690 601462
       CHRNB1 100710 616313
       CHRND 100720 616322
       CHRNE 100725 605809
       CHRNG 100730 265000
       COL13A1 120350 616720
       COLQ 603033 603034
       DOK7 610285 254300
       DPAGT1 191350 614750
       GFPT1 138292 610542
       GMPPB 615320 615352
       LAMB2 150325 609049
       LRP4 604270 616304
       MUSK 601296 616325
       MYO9A 604875 618198
       PKNOX1 602100  
       PLEC 601282 226670
       PREPL 609557 616224
       RAPSN 601592 616326
       RPH3A 612159  
       SCN4A 603967 614198
       SLC18A3 600336 617239
       SLC25A1 190315 618197
       SLC5A7 608761 617143
       SNAP25 600322 616330
       SYT2 600104 616040
       UNC13A 609894  
       VAMP1 185880 618323
    • Material

      EDTA-Blut 2 mL
      oder
      isolierte DNA
    • Methode

      Sequence capture,Sequencing-by synthesis
    • Dauer

      6-8 Wochen
    • Akkreditiert

      Ja
    • Allgemeines

      Ansprechpartner:
      Dr. rer. medic. Johannes Grünhagen
      Kontakt Tel.: +49 (030) 405 026 432
      Info-Humangenetik@laborberlin.com

    • Indikation

      Spät einsetzende Myopathien ist eine Gruppe  nicht genau definierter Myopathien, da es keine klare Definition eines späten Beginns existiert.

      Aus praktischen Gründen wurde das Alter von 40 Jahren als Grenze verwendet. Es gibt Erkrankungen, die sich erst als Spätmyopathie manifestieren (Einschlusskörpermyositis, okulopharyngeale Muskeldystrophie und axiale Myopathie). Darüber hinaus gibt es Krankheiten mit einem breiten klinischen Spektrum zu Beginn, in deren späterem Verlauf eine  Muskelschwäche entstehen kann. Bekannte und recht häufig vorkommende Beispiele sind die Becker-Muskeldystrophie, die Gliedergürtel-Muskeldystrophie, die fazioskapulohumerale Dystrophie, Morbus Pompe, die myotone Dystrophie Typ 2 und die Anoctamin-5-assoziierte distale Myopathie.

      ICD10 G71.8

    • Praeanalytik

      Für die Untersuchung ist eine Einwilligung des Patienten nach GenDG erforderlich, Diese finden Sie unter folgenden Link zu den Anforderungsscheinen unter „Allgemeine Dokumente“.(Link)

    • Bewertung

       Gen OMIM-G OMIM-P
       ACTA1 102610 161800
       ANO5 608662 613319
       BAG3 603883 612954
       CACNA1S 114208 170400
       CRYAB 123590 608810
       DES 125660 601419
       DMD 300377 300376
       DNAJB6 611332 603511
       DNM2 602378 160150
       FKRP 606596 606612
       FLNC 102565 614065
       GAA 606800 232300
       MYH2 160740 605637
       MYH7 160500 160500
       MYOT 604103 609200
       PABPN1 602279 164300
       RYR1 180901 117000
       LDB3 605906 609452
       TIA1 603518 604454
       VCP 601023 167320

Labor Berlin – Charité Vivantes GmbH
Tel: +49 (30) 405 026-800

E-Mail senden