Pharmakogenetik und verwandte Parameter
- Humangenetik & NGS
- Molekulargenetik
-
-
Material
EDTA 1 ml -
Methode
Realtime-PCR qualitativ -
Akkreditiert
Ja -
Allgemeines
Das P-Glykoprotein (P-gp) ist das Genprodukt des ABCB1 Gens und wird u.a. an der Blut-Hirn-Schranke auf der dem Gefäßlumen zugewandten Seite der Endothelzellen der kleinen Hirngefäße exprimiert. Seine Funktion besteht darin, das Eindringen bestimmter Substanzen in das Gehirn zu behindern, indem es sie aktiv zurück ins Blut transportiert und damit die Hirnkonzentrationen niedrig hält. Zu diesen Substanzen gehören u.a. auch verschiedene Psychopharmaka, die in der antidepressiven Therapie eingesetzt werden. Die Vorhersage des individuellen Ansprechens auf Antidepressiva ist über die Genotypisierung der ABCB1 Varianten rs2032583 und rs2235015 möglich (1). Das ABCB1 Testergebnis wird begleitet von einer individuellen Antidepressiva-Therapieempfehlung.
Labor Berlin verwendet für die ABCB1-Diagnostik mit kombinierter Therapieempfehlung für die Antidepressiva-Therapie die patentgeschützten Diagnostiktools von HMNC (www.hmnc.de).
(1) Uhr M, Tontsch A, Namendorf C, Ripke S, Lucae S, Ising M, et al. Polymorphisms in the drug transporter gene ABCB1 predict antidepressant treatment response in depression. Neuron 2008;57:203–9.
OMIM – Gen: 171050 – ATP-BINDING CASSETTE, SUBFAMILY B, MEMBER 1; ABCB1
OMIM – Erkrankung: 608516. MAJOR DEPRESSIVE DISORDER; MDD
Substrate des P-Glykoproteins
Non-Substrate des P-Glykoproteins
Paroxetin, Citalopram, Escitalopram, Venlafaxin, Amitriptylin, Amitriptylinoxid, Nortriptylin, Trimipramin, Sertralin, Vortioxetin, Doxepin
Fluoxetin, Mirtazapin, Agomelatin,Bupropion
Für weitere Informationen siehe:O’Brien, F.E., Dinan, T.G., Griffin, B.T., Cryan, J.F., 2012. Interactions between antidepressants and P-glycoprotein at the blood-brain barrier: clinical significance of in vitro and in vivo findings. Br. J. Pharmacol. 165, 289–312.
ABCB1 Microsite -
Indikation
Vor Beginn einer medikamentösen antidepressiven Therapie zur Abschätzung der zu erwartenden Response.
-
Praeanalytik
Für die Untersuchung ist eine Einwilligung des Patienten nach GenDG erforderlich , Diese finden Sie unter folgenden Link zu den Anforderungsscheinen unter „Allgemeine Dokumente“.(Link)
Information über privatärztliche Abrechnung von medizinischen Leistungen außerhalb der Erstattungspflicht der gesetzlichen Krankenversicherung
Die ABCB1-Genotypisierung ist keine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung. Daher werden die Kosten dieser Untersuchung
gemäß der gültigen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) dem Patienten zur Verrechnung mit einer Privaten Krankenversicherung oder als Selbstzahlerleistung in Rechnung gestellt. Für die Abrechnung kann durch das Labor eine autorisierte Verrechnungsstelle genutzt
werden. Die ermittelten Laborergebnisse werden dem beratenden Arzt zugestellt. -
Durchfuehrung
=/< 5 Arbeitstage, 1x pro Woche
-
-
-
Synonym
Nikotinstoffwechsel -
Material
EDTA-Blut Fremdversand
-
Akkreditiert
Nein -
Praeanalytik
Für die Untersuchung ist eine Einwilligung des Patienten nach GenDG erforderlich , Diese finden Sie unter folgenden Link zu den Anforderungsscheinen unter „Allgemeine Dokumente“.(Link)
-
-
-
Synonym
CYP2D6 -
Material
EDTA-Blut 2 ml Fremdversand
-
Methode
Polymerase Kettenreaktion -
Dauer
1-2 Wochen -
Akkreditiert
Ja -
Praeanalytik
Für die Untersuchung ist eine Einwilligung des Patienten nach GenDG erforderlich , Diese finden Sie unter folgenden Link zu den Anforderungsscheinen unter „Allgemeine Dokumente“.(Link)
-
-
-
Material
EDTA-Blut Fremdversand
-
Akkreditiert
Nein -
Praeanalytik
Für die Untersuchung ist eine Einwilligung des Patienten nach GenDG erforderlich , Diese finden Sie unter folgenden Link zu den Anforderungsscheinen unter „Allgemeine Dokumente“.(Link)
-
-
-
Material
EDTA-Blut Fremdversand
-
Akkreditiert
Ja -
Praeanalytik
Patienteneinwilligung für molekulargenetische Diagnostik
-
-
-
Material
EDTA-Blut 1 ml -
Methode
Realtime-PCR qualitativ -
Dauer
= 5 Arbeitstage -
Referenzbereich
CYP2C19*1/*1 (Wildtyp)
-
Akkreditiert
Ja -
Allgemeines
-
Indikation
Vor Beginn einer Therapie mit Clopidogrel bzw. bei V.a. Non-Response auf diese Medikation.
-
Praeanalytik
Für die Untersuchung ist eine Einwilligung des Patienten nach GenDG erforderlich , Diese finden Sie unter folgenden Link zu den Anforderungsscheinen unter „Allgemeine Dokumente“.(Link)
-
Bewertung
Clopidogrel ist ein häufig eingesetzter Thrombozytenaggregationshemmer. Die Substanz selbst ist eine inaktive Prodrug; erst durch CYP2C19-vermittelte Metabolisierung werden die aktiven Metaboliten generiert. Ca. 30% der normalen kaukasischen Bevölkerung sind Träger der CYP2C19 Genotypen *2 oder *3, die im Vergleich zum Wildtyp-Allel CYP2C19*1 mit einer signifikant niedrigeren Metabolisierungsrate verbunden sind. Träger von CYP2C19*2 oder *3 werden als Low-Metabolizer bezeichnet. Sie haben ein signifikant erhöhtes Risiko für eine Non-Response auf Clopidogrel, die sich in vitro in einer schwächer ausgeprägten Thrombozytenfunktionshemmung darstellt. Auch ein ungünstigeres klinisches Outcome von CYP2C19*2 oder *3 Trägern unter Clopidogrel ist mittlerweile gut belegt, so dass in diesen Fällen alternative Strategien der Thrombozytenfunktionshemmung in Erwägung gezogen werden sollten.
-
Durchfuehrung
1x pro Woche
-
-
-
Material
EDTA-Blut 1 ml -
Methode
Realtime-PCR qualitativ -
Dauer
≤ 5 Arbeitstage -
Referenzbereich
CYP2C9*1/*1 (Wildtyp)
-
Akkreditiert
Ja -
Allgemeines
CYP2C9 ist ein Enzym, das in die Metabolisierung verschiedener Medikamente wie z.B. Phenprocoumon, Warfarin oder Fluvastatin involviert ist. CYP2C9 ist genetisch variabel. Während der am häufigsten vorgefundene Genotyp, CYP2C9*1/*1 (Wildtyp), eine hohe Metabolisierungsrate (High-Metabolizer-Status) aufweist, ist diese bei Vorhandensein von einem (CYP2C9*1/*2 oder CYP2C9*1/*3) (intermediärer Metabolisierungsstatus) oder zwei varianten Allelen (CYP2C9*2/*2, CYP2C9*2/*3 oder CYP2C9*3/*3) (Low-Metabolizer-Status) mäßig bzw. deutlich vermindert. In diesen Fällen sollte eine Dosisreduzierung von betroffenen Medikamenten in Erwägung gezogen werden.
OMIM: 601130, Cytochrome P450, Subfamily IIC, Polypeptide 9, CYP2C9
Statin-Unverträglichkeitsdiagnostik
-
Indikation
Bei Verdacht auf veränderte Coumarin-Empfindlichkeit oder bei unerwünschten Nebenwirkungen unter Fluvastatin.
-
Praeanalytik
Für die Untersuchung ist eine Einwilligung des Patienten nach GenDG erforderlich , Diese finden Sie unter folgenden Link zu den Anforderungsscheinen unter „Allgemeine Dokumente“.(Link)
-
Durchfuehrung
1x pro Woche
-
-
-
Synonym
Morbus Meulengracht -
Material
EDTA-Blut 1 ml -
Methode
Realtime-PCR qualitativ -
Dauer
=/< 5 Arbeitstage -
Referenzbereich
(TA)6/(TA)6 (Wildtyp)
-
Akkreditiert
Ja -
Allgemeines
OMIM: 191740
SNP: rs66950903 -
Indikation
Vor Therapie mit Irinotecan. Bei unklarem leichtem bis mäßigem Ikterus, Ikterus nach Fasten bzw. Nahrungskarenz (z.B. bei Durchfallerkrankungen), Gilbert-Syndrom, Morbus Meulengracht, Rotor-Syndrom, Crigler-Najjar II-Syndrom, schwerem Neugeborenenikterus.
-
Praeanalytik
Für die Untersuchung ist eine Einwilligung des Patienten nach GenDG erforderlich , Diese finden Sie unter folgenden Link zu den Anforderungsscheinen unter „Allgemeine Dokumente“.(Link)
-
Bewertung
Die UDP-Glucuronosyltransferase 1A1 (UGT1A1) konjugiert Bilirubin und einige Medikamente mit Glucuronsäure, was für deren renale Eliminierung notwendig ist. Die (TA)7 Variante im Promotor des UGT1A1 Gens geht mit einer verminderten Transkriptionsrate und Produktion an aktivem Enzym einher, was klinisch als Gilbert Syndrom oder M. Meulengracht imponiert. Bei Neugeborenen mit erhöhtem Bilirubinanfall durch Blutgruppeninkompatibilität wird ein Einfluss des UGT1A1 (TA)7 Genotyps auf das Risiko für einen Kernikterus beschrieben. Beim Vorliegen des UGT1A1 (TA)7 Polymorphismus ist beim Chemotherapeutikum Irinotecan wegen einer verminderten Eliminierung mit einer erhöhten Toxizität zu rechenn. Ca. 10% der kaukasischen Bevölkerung sind homozygot für den UGT1A1 (TA)7 Polymorphismus.
-
Durchfuehrung
Die Durchführung erfolgt 1x pro Woche.
-
-
-
Material
EDTA-Blut 1 ml -
Methode
Realtime-PCR qualitativ -
Dauer
=/< 5 Arbeitstage -
Referenzbereich
VKORC1 1173CC (Wildtyp)
-
Akkreditiert
Ja -
Allgemeines
VKORC1 ist ein Schlüsselenzym im Vitamin K Pathway. Es stellt den Ansatzpunkt für die Wirkung von Coumarinen dar. VKORC1 ist genetisch variabel. Während die am häufigsten vorgefundene Konstellation für den VKORC1 1173C>T Genotyp, VKORC1 1173CC (Wildtyp), sowie das Vorhandensein eines varianten Allels (VKORC1 1173CT) nicht mit einer gesteigerten Wirkung von Coumarinen assoziiert sind, ist die Coumarin-Empfindlichkeit bei Vorliegen von 2 varianten Allelen (VKORC1 1173TT) signifikant gesteigert. In letzterem Fall sollte eine Dosisreduzierung von Coumarinen in Erwägung gezogen werden.
OMIM:608547, Vitamin K Epoxide Reductase Complex, subunit 1; VKORC1
SNP:rs9934438 -
Indikation
Bei Verdacht auf veränderte Coumarin-Empfindlichkeit.
-
Praeanalytik
Für die Untersuchung ist eine Einwilligung des Patienten nach GenDG erforderlich , Diese finden Sie unter folgenden Link zu den Anforderungsscheinen unter „Allgemeine Dokumente“.(Link)
-
Durchfuehrung
1x pro Woche
-