anorganisches Phosphat (im Urin)
- Klinische Chemie
- Phosphat
-
Synonym
PO4 (im Urin), Pi -
Material
24 Stunden-Sammelurin 1 ml oder Urin 1 ml -
Methode
photometrische Bestimmung -
Einheit
mmol/l -
Referenzbereich
13 – 44 mmol/l
Quelle:
Heil W, Ehrhardt V
Reference Ranges for Adults and Children, Pre-Analytical Considerations
Roche Diagnostics GmbH 2008: Seiten 116-117 -
Akkreditiert
Ja -
Allgemeines
Anorganisches Phosphat wird vom menschlichen Körper zum Aufbau von Knochen und Zähnen benötigt. Phosphat- und Kalziumstoffwechsel sind eng gekoppelt. Energiereiche Phosphatverbindungen wie ATP sind an Stoffwechselreaktionen beteiligt. Des Weiteren dient Phosphat als Puffersubstanz für den pH-Wert des Blutes. Phosphat wird aus dem Darm aufgenommen und über die Nieren ausgeschieden. Das Hormon Calcitriol führt zu einer vermehrten Aufnahme aus dem Darm. Das Parathormon erhöht die renale Phosphatausscheidung, während Wachstumshormone, Thyroxin, Insulin und Kortisol die Ausscheidung vermindern. Es existiert eine zirkadiane Rhythmik der Phosphatkonzentration im Serum.
Literatur:
Manghat P, Sodi R, and Swaminathan R;Phosphate homeostasis and disorders;Ann Clin Biochem. 2014, 51(Pt 6):631-56
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24585932Biber J et al.;Renal handling of phosphate and sulfate;Compr Physiol. 2014, 4(2):771-92
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24715567 -
Indikation
Knochenerkrankungen
Erkrankungen der Nebenschilddrüse
Nierenerkrankungen
Alkoholismus
entgleister Diabetes mellitus
Hyperemesis
Akromegalie
Fanconi-Syndrom
unklare Muskelschwäche -
Praeanalytik
Urinproben sollten mit konzentrierter HCl auf einen pH-Wert von 1 angesäuert werden, um die Ausfällung von Phosphaten zu vermeiden. Den Urin vor dem Aliquotieren gründlich mischen. Die Urinproben werden im Gerät automatisch im Verhältnis 1:5 (1+4) mit Wasser vorverdünnt.
Urinproben nur in Nichtmetallbehältern sammeln.
Lagerstabilität:
Die Analyse sollte zügig erfolgen, um Verluste durch Präzipitation zu vermeiden.Störfaktoren:
falsch erhöhte Werte: Hämaturie (Phosphatfreisetzung aus Erythrozyten)
falsch erniedrigte Werte: Verluste durch PräzipitationEinflussgrößen:
falsch erniedrigte Werte: eingeschränkte Nierenfunktion -
Bewertung
Erhöhte Werte:primärer Hyperparathyreoidismus,Hypokalzämie,Rachitis,Fanconi-Syndrom,renal tubuläre Azidose,Phosphatdiabetes
Erniedrigte Werte:akute und chronische Niereninsuffizienz,Hypoparathyreoidismus,Akromegalie -
Durchfuehrung
wochentags von 8:00-20:00 Uhr, Sa. u. So. 8.00-15:00 Uhr Routineparameter