8. Nicht tuberkulöse Mykobakterien

Untersuchungsverfahren:
Mikroskopie (Auraminfärbung); NTM-NGS; Kultur

Bei PatientInnen mit Verdacht auf atypische pulmonale Mykobakteriose

natives Material in sterilem Gefäß; möglichst rascher Probentransport ins Labor, Transportdauer von 24h sollte nicht überschritten werden

Probenmaterial:
Sputum (ggf. induziertes Sputum); Bronchialsekret; bronchoalveoläre Lavage

Sputum: aus den tiefen Atemwegen, erstes Morgensputum besonders geeignet. Keine Mundpflege vor Materialgewinnung, Kontamination mit Speichel vermeiden. Bei Erwachsenen ist die Bronchoskopie und bei Kindern Magennüchternsekret oder -spülwasser vorzuziehen.
Bronchialsekret: möglichst bronchoskopisch zu gewinnen, Trachealsekret von intubierten Patienten ist wg. Kolonisation mit Begleitflora weniger sinnvoll.
BAL: möglichst das betroffene Segment lavagieren. Lokalanästhetika können wegen der möglichen bakteriziden Wikrsamkeit das Untersuchungsergebnis verfälschen.

Probenmenge:
Sputum 2 – 5ml; Bronchialsekret 2 – 5ml; bronchoalveoläre Lavage 20 – 30ml

Mikroskopie und kulturelle Anlage täglich Mo – Sa; NTM-NGS 1x wöchentlich

Dauer: NTM-NGS: ca. 7 Tage; Kultur: 8 Wochen

Mikroskopie (Auraminfärbung); NTM-NGS; Kultur

Bei PatientInnen mit Verdacht auf atypische Mykobakteriose

Natives Material in sterilem Gefäß, durch Zusatz von steriler Kochsalzlösung gegen Austrocknung schützen. Keine Zusätze wie z. B. Formalin!  Möglichst rascher Probentransport ins Labor, Transportdauer von 24h sollte nicht überschritten werden.

Abstriche sind in der Regel ungeeignet, Gewebeproben sind vorzuziehen.

Untersuchungsmaterial:
Gewebe / Biopsien wie zum Beispiel Lymphknotengewebe, Lungengewebe, Pleurabiopsien, Hautbiopsien, Darmbiopsien, möglichst große Probenmengen

Mikroskopie: semiquantitativ; NTM-NGS und Kultur: qualitativ

Mikroskopie und kulturelle Anlage täglich Mo – Sa; NTM-NGS 1x wöchentlich

Dauer:
NTM-NGS: ca. 7 Tage; Kultur: 8 Wochen

Untersuchungsverfahren:
Mikroskopie (Auraminfärbung); NTM-NGS; Kultur

Bei PatientInnen mit Verdacht auf disseminierte atypische Mykobakteriose

Kochenmarkbioptat oder -aspirat

Bioptat: natives Material in sterilem Gefäß; Aspirat: Inokulation von Mykobakterien-Blutkulturflaschen oder Zusatz von Antikoagulanzien (Citrat kann universell eingesetzt werden); möglichst rascher Probentransport ins Labor, Transportdauer von 24h sollte nicht überschritten werden

Mikroskopie: semiquantitativ; NTM-NGS und Kultur: qualitativ

Mikroskopie und kulturelle Anlage täglich Mo – Sa; NTM-NGS 1x wöchentlich

Dauer:
NTM-NGS: ca. 7 Tage; Kultur: 8 Wochen

Untersuchungsverfahren:
Mikroskopie (Auraminfärbung); NTM-NGS; Kultur

Bei Kindern ist die Gewinnung von Sputumproben schwierig, daher ist bei Kleinkindern Magennüchternsekret oder Magenspülwasser zu entnehmen. Bei älteren Kindern und Erwachsenen sind Sputum oder bronchoskopisch gewonnene Proben vorzuziehen.

Die Proben sollen mit Phosphatpuffer neutralisiert werden (muss über das mikrobiologische Labor angefordert werden); Versand in sterilem Gefäß, möglichst rascher Probentransport ins Labor, Transportdauer von 24h sollte nicht überschritten werden.

Untersuchungsmaterial:
Magennüchternsekret oder Magenspülwasser

Probenmenge:
Magennüchtersekret 2-5 ml bzw. Magenspülwasser 20-30 ml

Mikroskopie: semiquantitativ; NTM-NGS und Kultur: qualitativ

Untersuchungsverfahren:
Kultur, PCR, DNA-Blot, Resistenztestung

natives Material in sterilem Gefäß; möglichst rascher Probentransport ins Labor, Transportdauer von 24h sollte nicht überschritten werden

Hinweise zur Probengewinnung: 

• Vorzugsweise Morgenurin nach Einschränkung der Flüssigkeitszufuhr am Vorabend.
• Kein Mittelstrahlurin
• Entnahme unter Vermeidung von mikrobiellen Verunreinigungen
• Nicht aus Urinauffangbeuteln, bei Säuglingen und Kleinkindern
  können jedoch Einmalklebebeutel verwendet werden

Kultur: qualitativ

kulturelle Anlage täglich Mo – Sa

Dauer.
NTM-NGS: ca. 7 Tage; Kultur: 8 Wochen

Untersuchungsverfahren:
Mikroskopie (Auraminfärbung); NTM-NGS; Kultur

natives Material in sterilem Gefäß; möglichst rascher Probentransport ins Labor, Transportdauer von 24h sollte nicht überschritten werden

Untersuchungsmatwerial:
Körperflüssigkeiten wie zum Beispiel: Liquor, Pleuraflüssigkeit, Perikardflüssigeit, Peritonealflüssigkeit oder -dialysat, Synovialflüssigkeit, Abszesspunktionen

Die Entnahme von möglichst großen Probenmengen ist besonders wichtig, da in diesen Proben Mykobakterien oft nur in sehr geringen Mengen vorkommen.

Probenmenge: Liquor möglichst 3–5 ml, andere Körperflüssigkeiten möglichst 30–50 ml

Mikroskopie: semiquantitativ; NTM-NGS und Kultur: qualitativ

ggf. sind endoskopisch gewonnene Biopsien besser geeignet

natives Material in sterilem Gefäß; möglichst rascher Probentransport ins Labor, Transportdauer von 24h sollte nicht überschritten werden

Kultur: qualitativ

kulturelle Anlage täglich Mo – Sa