Oligoklonale Banden (im Liquor)
- Liquordiagnostik
- Reiberschema/Oligoklonale Banden
-
Material
Liquor 0.5 ml -
Methode
Isoelektrische Fokusierung -
Referenzbereich
kein Hinweis auf eine lokale spezifische Antikörperbildung
-
Akkreditiert
Ja -
Allgemeines
Die intrathekale Ig-Synthese in B-Zell-Klonen wird angezeigt durch den Nachweis oligoklonaler Banden im Liquor ohne korrespondierenden Nachweis von entsprechenden Banden im Serum des selben Patienten. Der Nachweis von oligoklonalen Banden erfolgt durch isoelektrische Fokussierung. Dabei werden die Proteine in einem Gel aufgrund ihres relativen Gehalts an sauren und basischen Aminosäureresten elektrophoretisch aufgetrennt. Jedes Protein wandert im elektrischen Feld so weit, bis der umgebende pH-Wert seinem isoelektrischen Punkt entspricht und kann mit einem spezifischen Antiserum als eine Präzipitationsbande nachgewiesen werden.
Methodik: Isoelektrische Fokusierung mit IgG-spezifischem Immunoblot
Literatur:
Giovannoni G;Cerebrospinal fluid analysis;Handb Clin Neurol. 2014, 122:681-702
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24507540Jegge S, Rieder HP, and Wüthrich R;Isoelectric focusing in neurological diagnosis;Schweiz Med Wochenschr. 1988, 118(33):1169-75
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2845569 -
Indikation
Diagnose von subakuten und chronischen entzündlichen Prozessen im ZNS, insbesondere bei Verdacht auf intrathekale IgG-Synthese. V. a. Ig-sezernierenden Tumor im ZNS, V. a. MS
-
Praeanalytik
Eine Blutentnahme soll zum gleichen Zeitpunkt erfolgen. Für die Blutentnahme Serumröhrchen mit Trenngel verwenden. Für die Liquorprobe sollen native Polypropylen-Röhrchen verwendet werden. Die Proben umgehend in das Labor transportieren lassen.
Punktion: Ventrikel- bzw. Lumbal-PunktionLagerstabilität:
Die Analyse des Liquors sollte so schnell wie möglich erfolgen.
Störfaktoren:
falsche Ergebnisse bei Blutbeimengung während der Punktion -
Bewertung
Oligoklonales IgG wird nach den folgenden 5 Kriterien bewertet:
Typ 1
Kein oligoklonales IgG nachweisbar.Typ 2
Oligoklonales IgG im Liquor, kein oligoklonales IgG im Serum. Hinweis auf intrathekale IgG-Synthese.Typ 3
Oligoklonales IgG im Liquor und zusätzliche, identische oligoklonale Banden in Serum und Liquor. Hinweis auf Schrankenfunktionsstörung zusammen mit intrathekaler IgG-Synthese.Typ 4
Identische oligoklonale Banden in Liquor und Serum. Hinweis auf Schrankenfunktionsstörung.Typ 5
Monoklonales IgG in Liquor und Serum. Hinweis auf systemische Paraproteine.