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    • Synonym

      sTfR
    • Material

      Heparin-Plasma 1 ml
      oder
      Serum 1 ml
    • Methode

      Turbidimetrie
    • Einheit

      mg/l
    • Akkreditiert

      Ja
    • Allgemeines

      Als Folge einer Proteolyse entsteht die lösliche Form des Transferrinrezeptors (sTfR). Im Plasma liegt der lösliche Transferrinrezeptor zusammen mit Transferrin als Komplex mit einem Molekulargewicht von ca. 320 kD vor. Die Serumkonzentration des sTfR ist direkt proportional zur Konzentration des Rezeptors auf der Membran. Die sTfR-Konzentration wird im Gegensatz zur Ferritinkonzentration nicht durch Akute-Phase-Reaktionen, akute Funktionsstörungen der Leber oder bösartige Tumoren beeinträchtigt.
      Die Eisenaufnahme durch die Körperzellen wird durch die Expression des Transferrinrezeptors (TfR) gesteuert. Wenn die intrazellulären Eisendepots aufgebraucht sind – was einer Ferritinkonzentration von weniger als 12 µg/L entspricht – wird mehr TfR exprimiert. Die Affinität des Transferrinrezeptors zu Transferrin hängt vom Beladungszustand des Transferrins ab. Da 80-95% der Transferrinrezeptormoleküle in blutbildenden Zellen vorkommen, spiegelt die TfR-Konzentration (und damit auch die sTfR-Serumkonzentration) den Eisenbedarf dieser Zellen wider. Bei einem Eisenmangel steigt die sTfR-Konzentration noch bevor es zu einem signifikanten Abfall der Hämoglobinkonzentration kommt. Anhand der sTfR-Konzentration lässt sich daher der funktionelle Eisenstatus untersuchen, während Ferritin Hinweise auf den Eisendepotstatus zulässt.
      Eine Einschätzung der funktionellen Eisenmangelanämie erhält man durch die Bestimmung des sTfR-Indexes (= sTfR-Konzentration/Log-Ferritinkonzentration), des Hämoglobingehaltes der Retikulozyten und Auswertung im Thomas-Plot.
      Erhöhte sTfR-Werte können auch bei Polyzythämie, hämolytischer Anämie, Thalassämie, hereditärer Spherozytose, Sichelzellanämie, megaloblastischer Anämie, Myelodysplasie sowie bei Vitamin B12-Mangel vorliegen. Erhöhte sTfR-Konzentrationen können im Falle eines funktionellen Eisenmangels auch während einer Schwangerschaft auftreten. Eine rhEPO-Therapie kann über die sTfR-Konzentration überwacht werden.
      Literatur:
      L.Thomas. ;Labor und Diagnose 2008
      R.Herklotz et al.;Referenzbereiche in der Hämatologie;Therapeutische Umschau, Band 63, Heft 1, 2006

    • Indikation

      Unterscheidung zwischen Anämie chronischer Erkrankungen (anemia of chronic disease, ACD) un

    • Praeanalytik

      Lagerstabilität:
      bei Raumtemperatur und bei 4°C bis 8°C: 1 Woche

      Störfaktoren:
      falsch erniedrigte Werte: orale Kontrazeptiva (die Ethinylestradiol enthalten)

    • Bewertung

      Normal:
      chronische Erkrankungen ohne Eisenmangel, akute Entzündungen, maligner Tumor, Schwangerschaft ohne Eisenmangel

      Erhöhte Werte:
      hyperproliferative Anämieformen (Expansion der Erythropoese): Polycythaemia, Thalassämie, hämolytische Anämie, hereditäre Sphärozytose, Sichelzellanämien, weiterhin bei Eisenmangelanämie, Anämie im Rahmen chronischer Erkrankungen (Rheuma, HIV), Megaloblastenanämie, Vitamin-B12-Mangel, myelodysplastisches Syndrom

      Erniedrigte Werte:
      urämische Anämien, aplastische Anämie, hypoproliferative Erythropoese wie bei der renalen Anämie

    • Durchfuehrung

      wochentags von 8:00-20:00 Uhr, Sa. u. So. 8.00-15:00 Uhr Routineparameter

    • Synonym

      Eisenstoffwechsel-Diagramm
    • Material

      EDTA-Blut 3,5 ml
      und
      Heparin-Plasma 1 ml
    • Methode

      Berechnung
    • Akkreditiert

      Ja
    • Allgemeines

      Der Thomas-Plot  stellt ein Diagramm mit 4 Quadranten zur graphischen Darstellung von Kenngrößen des Eisenstoffwechsels dar. Die Patientenwerte werden als Koordinatenpunkte eingetragen: auf der x-Achse  der Ferritinindex (Quotient aus dem löslichen Transferrinrezeptor und dem Logharithmus des Ferritinswertes), auf der y-Achse das Retikulozytenhämoglobin. Daraus ergibt sich ein Punkt in einem der Quadranten. Da Ferritin zu den Akute-Phase-Proteinen gehört, hängt die Abtrennung der Quadranten auf der x-Achse vom CRP-Wert ab (Verschiebung der Grenze nach links bei CRP-Werten >5 mg/l).

      Literatur: Thomas C et al. The diagnostic plot : a concept for identifying different states of iron deficiency and monitoring the response to epoetin therapy. Med. Oncol. 2006;23:23-36   Thimas L, Thomas C, Heimpel H: Neue Parameter zur Diagnostik von Eisenmangelzuständen. Dtsch Ärztebl 2005; 102:580-586

    • Indikation

      Eisenmangelanämie, Speichereisenmangel, Verlaufskontrolle bei oraler Eisentherapie, Überwachung von Risikogruppen für Eisenmangel (Schwangere, Blutspender, Kleinkinder, Hämodialysepatienten), Eisenüberladung, Malignome

    • Praeanalytik

      Siehe Retikulozytenhämoglobin, Ferritin, löslicher Transferrinrezeptor, CRP

      Bitte zeitgleich EDTA- und Heparinblut abnehmen und einsenden!

      Lagerstabilität: Siehe Retikulozytenhämoglobin, Ferritin, löslicher Transferrintezeptor, CRP

      Störfaktoren: Starke Hämolyse und deutliche Lipämie

    • Bewertung

      Der Ferritinindex (errechnet aus sTfR und dem Ferritin) ist ein guter Indikator für die Eisenversorgung der Erythropoese. Ein erhöhter Index zeigt eine unzureichende Eisenversorgung an. Das Retikulozytenhämoglobin ist ein Real-Time-Marker für den Eisenbedarf. Erniedrige Werte zeigen einen funktionellen Eisenmangel an. Die Zuordnung des Diagrammpunktes zu den verschiedenen Quadranten (Q1 – Q4) ermöglicht folgende Diagnosen:
      Q1: Speichereisenreserve gefüllt, normale Eisenversorgung der Erythropoese oder hyporegenerative Erythropoese (80 % der Patienten mit ACD ( Anemia of chronic disease) oder Endstadium einer chronischen Nierenerkrankung).
      Q2: Verminderte Speichereisenreserve, aber noch kein Funktionseisenmangel. Normaler Hb-Gehalt der Erythrozyten. Latenter Eisenmangel (z. B. Schwangerschaft, Menstruation).
      Q3: Keine  Speichereisenreserve sowie Funktionseisenmangel. Hypochrome Erythrozyten. Verminderung der Hämoglobinkonzentration der Erythrozyten und Retikulozyten. Klassische Eisenmangelanämie.
      Q4: Funktionseisenmangel bei gefüllter Speichereisenreserve, Hypochrome Erythrozyten, Verminderung der Hämoglobinkonzentration der Erythrozyten und Retikulozyten (20% der Patienten mit ACD oder Endstadium einer chronischen Nierenerkrankung unter Therapie mit Erythropoetin sowie Thalassämie).

    • Durchfuehrung

      wochentags von 8:00-20:00 Uhr, Sa. u. So. 8.00-15:00 Uhr Routineparameter

    • Synonym

      Ret-He, Ret-Hb
    • Material

      EDTA-Blut 3,5 ml
    • Methode

      Fluoreszenz-Flowzytometrie
    • Einheit

      pg
    • Referenzbereich

          28,5 – 34.5
    • Akkreditiert

      Ja
    • Allgemeines

      Literatur:
      E. Wollmer et al., Allgemeine und spezielle Anämiediagnostik.Internist et al.,2006;
      J.D.Cook, Diagnosis and management of iron-deficiency anaemia, Best Pract.Res.Clin. Haematol.2005;
      L.Thomas et al. Neue Parameter zur Diagnostik von Eisenmangelzuständen-Retikulozytenhämoglobin und löslicher Transferrinrezeptor, Dt. Ärzteblatt 2005;
      C.Thomas et al., Biochemical and hematologic indices in the diagnosis of functional iron deficiency, Clin.Chem.2002

    • Indikation

      Monitoring der Erythropoetin- und Eisentherapie bei Anämie,
      Zusammen mit Ferritin und löslichem Transferrinrezeptor zur Abgrenzung der verschiedenen Möglichkeiten des Eisenmangels (latent, echt und funktionell).

    • Praeanalytik

      Mit der Anforderung der Retikulozyten wird der Ret-He-Wert mitbestimmt und ausgegeben. Es entstehen keine zusätzlichen Kosten für die Anforderer.

      Lagerstabilität: 48h

      Störfaktoren: Stark hämolytische oder lipämische Proben

    • Bewertung

      erniedrigte Werte bei Eisenmangel, bei Thalassämiesyndromen
      erhöhte Werte bei hyperchromen Anämien

    • Durchfuehrung

      24h an Standorten mit automatisierter Retikulozytenbestimmung

    • Material

      Heparin-Plasma 1 ml
      oder
      Serum 1 ml
    • Methode

      Elektrochem. Lumineszenz Immunoassay
    • Einheit

      µg/l
    • Referenzbereich

      bis 1 Jahr m/w

       12 – 327     

      >1 bis 3 Jahre

      m/w

         6 – 67     

      >3 bis 6 Jahre

      m/w

         4 – 67   

      > 6 bis 12 Jahre

      m

       14 – 124

      > 6 bis 12 Jahre

      w

         7 – 84   

      >12 bis 19 Jahre

      m

       14 – 152   

      >12 bis 19 Jahre

       14 – 68   

      > 19 Jahre m  30 – 400
      >19 Jahre w  13 – 150
    • Akkreditiert

      Ja
    • Allgemeines

      Ferritin ist ein Protein mit der Fähigkeit zur spezifischen Aufnahme, Speicherung und Abgabe von Eisen. Die im Serum vorkommende minimale Ferritinmenge korreliert direkt zum Speichereisengehalt des retikulohistiozytären Systems und ist deshalb als diagnostische Größe für den Reserveeisengehalt des Organismus gut verwertbar. Bei malignen Erkrankungen oder entzündlichen Prozessen ist diese Korrelation nicht mehr gegeben; hier besteht eher ein Zusammenhang zur Tumoraktivität und Ausbreitung.

      Literatur:
      Thomas C. Thomas L.;Eisenstoffwechsel und Störungen. ;Thomas L ed. Labor und Diagnose. Th Books 8. Auflage (2012)

    • Indikation

      Eisenmangelanämie, Speichereisenmangel, Verlaufskontrolle bei oraler Eisentherapie, Überwachung von Risikogruppen für Eisenmangel (Schwangere, Blutspender, Kleinkinder, Hämodialysepatienten), Eisenüberladung, Malignome

    • Praeanalytik

      Störfaktoren:
      Starke Hämolyse und deutliche Lipämie

      Lagerstabilität:
      Raumtemperatur und 4°C  6 Tage

    • Bewertung

      Erhöhte Werte:
      Idiopathische Hämochromatose,sekundäre Eisenüberladung (Transfusionen, ineffektive Erythropoese, Atransferrinämie),Leberparenchymschaden, maligne Erkrankungen (Leukosen, Lymphome, Pankreaskarzinom, Bronchialkarzinom u.a.)
      stark erhöhte Werte bei sog. Hämophagozytosesyndrom, Makrophagenaktivierungssyndrom

      Erniedrigte Werte:
      Eisenmangelanämie, latenter Eisenmangel bei erhöhtem Bedarf (Gravidität), Blutverlust, Eisenabsorptionsstörungen (einheimische Sprue, Enteritis regionalis), Nahrungseisenmangel

    • Durchfuehrung

      wochentags von 8:00-20:00 Uhr, Sa. u. So. 8.00-15:00 Uhr Routineparameter

Labor Berlin – Charité Vivantes GmbH
Tel: +49 (30) 405 026-800

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