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    • Material

      Urin 10 ml
    • Methode

      Durchflußzytometrie,Digitale Mikroskopie
    • Einheit

      Partikel/µl
    • Referenzbereich

      Erythrozyten < 23 /µl
      Leukozyten < 25 /µl
      Plattenepithelien < 31/µl
      Rundepithelien < 1/µl
      Hyaline Zylinder < 1/µl
      Pathologische Zylinder < 1/µl
      Kristalle < 10/µl
      Bakterien < 1200/µl
      Schleim < 1/µl
      Hefen < 1/µl         

    • Akkreditiert

      Ja
    • Allgemeines

      Folgende geformte Bestandteile des Urins werden flowzytometrisch (quantitative Angabe) erfasst:

      Erythrozyten
      Leukozyten
      Leukozytenklumpen
      Plattenepithelien
      Rundepithelien
      Übergangsepithelien
      Nierenepithelien
      Schleim
      Kristalle
      Pathologische Zylinder
      Hyaline Zylinder
      Bakterien
      Hefen

       

      Folgende geformte Bestandteile des Urins werden mittels digitaler Mikroskopie (qualitative Angabe: vorhanden, nicht vorhanden) erfasst:

      Dyspmorphe Erythrozyten 
      Erythrozytenklumpen 
      Leukozytenzylinder
      Erythrozytenzylinder
      Epithelzylinder
      granulierte Zylinder
      zelluläre Zylinder
      Fettzylinder
      Wachszylinder
      Tripelphosphat-Kristall
      Calciumoxalat-Kristall
      Calciumphosphat-Kristall
      Calciumcarbonat-Kristall
      Harnsäure-Kristall
      Ammoniumbiuratkristalle
      Leucin-Kristall
      Zystin-Kristall
      Tyrosin-Kristall
      amorphe Salze
      Fadenpilz   
      Trichomonaden
      Wurmei

      Dysmorphe Erythrozyten (Akanthozyten) werden im Urinsediment nur als „vorhanden“ bzw. „nicht vorhanden“ angegeben.

      Wenn eine quantitative Angabe der Akanthozyten in % (Referenzbereich < 5 %) gewünscht ist, so muss der Parameter direkt über den Channel angefordert werden.

      Hierfür wird frischer Urin (< 1 h) benötigt, der dann anschließend mikroskopisch begutachtet wird.

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

      Literatur: S.Althoff, J.Kindler, Das Harnsediment,7. Aufl. 2005
      P. Hoffmann, C.. Hoffmann, R. Ziebig, M. Zimmermann, Evaluation of the iChem Velocity urine chemistry analyzer in a hospital routine laboratory,Clin Chem Lab Med 49:509-513, 2011

    • Indikation

      Urinproben mit Auffälligkeiten im maschinellen Urin-Sediment, die der mikroskopischen Abklärung bedürfen, Nachweis von Erythrozyten, Leukozyten, Zylindern und Epithelien als Hinweis auf Erkrankungen der Nieren und ableitenden Harnwege, Abklärung eines positiven Befundes beim Streifentest- Screening (Proteinurie, Erythrozyturie, Leukozyturie)

    • Praeanalytik

      Screening: Urinröhrchen ohne Zusatz (möglichst Mittelstrahlurin)
      Nephrologisch- urologische Patienten: erster oder zweiter Morgenurin als Mittelstrahlurin empfohlen.

      Abnahmebedingungen: Eine Genitaltoilette vor der Probengewinnung ist  unbedingt erforderlich.

      Lagerstabilität: Urin nicht älter als 2 Stunden

      Störfaktoren: Alkalischer und hypotoner Urin begünstigen rasche Auflösung von Z ylindern und Zellen; dies lässt sich  vermeiden durch Nahrungs- und Flüssigkeitskarenz 8 – 10 Stunden vor Gewinnung des ersten morgendlichen Mittelstrahlurins. Gelagerter  Urin oder Proben, die Konservierungsmittel enthalten, können von den verwendeten Chemikalien beeinträchtig werden. Erythrozyten falsch negativ ab 1g täglicher Einnahme von Ascorbinsäure, falsch positiv durch Rückstände chlor- oder jodhaltiger Reinigungs- oder Desinfektionsmittel. Leukozyten falsch positiv durch Formaldehyd, hohe Aktivität tubulärer Esterase.

    • Bewertung

      Epithelien Die diagnostische Bedeutung der Epithelien ist, mit Ausnahme der Rundepithelien, eher gering. Unter Rundepithelien versteht man sowohl Urothelzellen aus den ableitenden Harnwegen (= Übergangsepithelien, vermehrt bei entzündlichen Prozessen) als auch Tubuluszellen (= Niereneithelien, vermehrt bei pathologischem Geschehen in der Niere).
      Leukozyten Vereinzelt ohne Bedeutung; primär pathologisch vermehrt bei entzündlichen und eitrigen Prozessen der Harnwege, sekundär pathologisch vermehrt bei chronischer Appendizitis; physiologisch vermehrt bei körperlicher Belastung und Fieber.
      Erythrozyten Hämaturie: Glomerulonephritis, mechanische Verletzungen der Harnwege (Steine), Neoplasmen in der Blase. Dysmorphe Erythrozyten oder Akanthozyten lassen eine Lokalisierung der Blutung zu. Die Bestimmung von dysmorphen Erythrozyten (z.b. Akantozyten) kann nur im frischen noch warmen Urin erfolgen.
      Bakterien Infektion
      Hefen Infektion, Auftreten nach Antibiotikatherapie möglich.
      Pathologische Zylinder Zu beachten: Eine Klassifizierung wird nur bei gezielter Anforderung vorgenommen und bei der Urin-Kammerzählung bei Kindern.
      Granulierte Zylinder: auftreten auch bei Gesunden kurz nach körperlicher Anstrengung
      bei allen akuten und chronischen Nierenerkrankungen, besonders bei der Glomerulonephritis
      Leukozytenzylinder: Charakteristisch für Pyelonephritis, mitunter bei Glomerulonephritis
      Erythrozytenzylinder: Bei stärkeren Blutungen und längerem Verweil in den Harnkanälen stark zusammen gepresst (Form kann vollständig verloren gehen)
      Wachszylinder: Anfangsstadium der akuten diffusen Glomerulonephritis, amyloiden Entartung der Niere
      Epithelzylinder: Nach Wiedereintritt der Diurese bei akutem Nierenversagen, bei aufgetretenen ischämisch oder toxisch bedingten Tubulusnekrosen
      Bei schweren Viruserkrankungen und Zytostatika
      Fettkörnchenzylinder: Entstehen wahrscheinlich bei länger anhaltenden subakuten und chronisch entzündlichen Nierenprozessen
      Bakterienzylinder: Öfter bei Pyelonephritis
      Kristalle Eine Klassifizierung findet nicht statt, Ausnahme Urin-Kammerzählung bei Kindern anorganisch: bei Steinbildner von Bedeutung, sonst nahrungsabhängig ohne klinische Bedeutung
      organisch: Hinweis auf Stoffwechselstörungen
      Die wichtigsten Kristalle Tri-Magnesium-Phosphat (Erdphosphate): Phosphaturie bei Neuropathien
      Harnsäure: Fieber, harnsäure Diathese
      Calziumoxalat: Nach Genuss oxalsäurehaltiger Nahrung; häufiger bei Diabetes, Ikterus
      Di-Calziumphosphat: Phosphaturie bei Neuropathien
      Ammoniummagnesiumphosphat (Tripelphosphat): Cystitis
      Leuzin: meist zusammen mit Tyrosin bei degenerativen Zuständen der Leber; Phosphatvergiftungen; akuter gelber Leberatrophie
      Cystin: Angeborene Stoffwechselanomalie bei homzygoten Individuen oft schwere Nierensteinleiden
         
         
    • Durchfuehrung

      wochentags von 8:00-20:00 Uhr, Sa. u. So. 8.00-15:00 Uhr Routineparameter

Labor Berlin – Charité Vivantes GmbH
Tel: +49 (30) 405 026-800

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