NOTCH1-Sequenzierung
- Hämatologie
- Molekulare Tumorgenetik
- Lymphoproliferative Erkrankungen
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Synonym
NOTCH1-Mutationen -
Material
EDTA-Knochenmark 5 ml oder EDTA-Blut 10 ml -
Methode
DNA-Sequenzierung -
Dauer
10 Tage -
Referenzbereich
Somatische NOTCH1-Mutationen sind bei Gesunden nicht nachweisbar, davon zu unterscheiden sind Polymorphismen
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Akkreditiert
Ja -
Allgemeines
DNA-Sequenzierung der Exons 26-28 und 34
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Indikation
V. a. chronische lymphatische Leukämie (CLL) oder T-lymphoblastische Leukämie (T-ALL), oder im Rahmen der weiteren Abklärung einer hämatologischen Neoplasie.
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Praeanalytik
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Bewertung
NOTCH1 auf Chromosom 9q34.3 kodiert für ein transmembranäres Rezeptorprotein aus der NOTCH-Familie. Diese Gen-Familie umfasst vier Rezeptoren, die eine Rolle bei Zell-Zell-Interaktionen spielen.
Somatische NOTCH1-Mutationen finden sich bei verschiedenen hämatologischen Malignomen, so unter anderem in etwa der Hälfte der Fälle von T-lymphoblastischer Leukämie (T-ALL), und in ca. 5-10 % der Fälle von chronischer lymphatischer Leukämie (CLL). Auch bei myeloischen Erkrankungen wie CMML wurden vereinzelt NOTCH1-Mutationen beschrieben.
Die Mutationen betreffen in der Regel die C-terminale PEST-Domäne (Exon 34) bzw. die Heterodimerisierungs-Domäne (HD, Exons 26-28). HD-Mutationen sind i. d. R. in-frame, während PEST-Mutationen meist frameshift- oder nonsense-Mutationen sind. Beide führen zu einer konstitutiven Aktivierung des Notch-Signalweges.
Bei CLL wurde am häufigsten eine ‚CT‘-Deletion (p.2515fs4) in der PEST-Domäne beschrieben.
Verschiedene Arbeiten beschrieben ein schlechteres Ansprechen auf eine Anti-CD20-basierte Therapie und eine ungünstigere Prognose für CLL-Patienten mit NOTCH1-Mutationen (siehe z. B. PMID 26181643, 22077063).
Bei T-ALL treten NOTCH1-Mutationen häufig vergesellschaftet mit FBXW7-Mutationen auf und betroffene Patienten haben eine günstige Prognose. -
Durchfuehrung
1x/Woche