ASXL1-Sequenzierung
- Hämatologie
- Molekulare Tumorgenetik
- Myeloische Neoplasien
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Synonym
ASXL1-Mutationen -
Material
EDTA-Knochenmark 5 ml oder EDTA-Blut 10 ml -
Methode
DNA-Sequenzierung -
Dauer
2 Wochen -
Einheit
keine -
Referenzbereich
keine Mutation nachweisbar
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Akkreditiert
Ja -
Indikation
ASXL1 auf Chromosom 20q11.21 gehört zu einer Familie von Gerüstproteinen (scaffolding proteins), die an der epigenetischen Regulation der Hämatopoese beteiligt sind.
Mutationen in ASXL1 wurden bei verschiedenen myeloischen Neoplasien beschrieben (akute myeloische Leukämie, Myelodysplastische Syndrome und Myeloproliferative Neoplasien) und finden sich auch bei klonaler Hämatopoese von unbestimmtem Potential (CHIP). Die Mutationen sind typischerweise frameshift– oder nonsense-Mutationen und finden sich praktisch ausschließlich im letzten codierenden Exon. Die Mutationen führen zu einer gestörten Lysin-27-(H3K27)-Tri-Methylierung (PMID 22897849). Die häufigste Mutation bei myeloischen Neoplasien ist c.1934dupG p.G646WfsX12 (PMID 22436456).
ASXL1-Keimbahnmutationen finden sich auch beim Bohring-Opitz-Syndrom (OMIM 605039). Diese Mutationen sind überwiegend, aber nicht nur im letzten Exon lokalisiert.
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Praeanalytik
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Bewertung
ASXL1-Mutationen scheinen bei allen myeloischen Erkrankungen, bei denen sie zu finden sind, mit einer ungünstigen Prognose assoziiert zu sein.