CSF3R-Sequenzierung
- Hämatologie
- Molekulare Tumorgenetik
- Myeloische Neoplasien
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Synonym
CSF3R-Mutationen -
Material
EDTA-Knochenmark 5 ml oder EDTA-Blut 10 ml -
Methode
DNA-Sequenzierung -
Dauer
1 Woche -
Einheit
keine -
Referenzbereich
keine Mutation nachweisbar
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Akkreditiert
Ja -
Indikation
Verdacht auf chronische Neutrophilenleukämie (CNL), eine andere myeloische Neoplasie (atypische CML, CMML, unklassifizierbare Myeloproliferative Neoplasie MPN-U, AML) oder auch unklare Neutropenie. Bei chronischer Neutrophilenleukämie liegen in der Mehrheit der Fälle Mutationen in CSF3R vor. Die Mutationen sind meist gain-of-function-Mutationen in Exon 14 (sogenannte Membran-„proximale“ Mutationen). Am häufigsten wird CSF3R T618I gefunden, seltener T615A. Mutationen im (letzten) Exon 17 („distale“ Mutationen, ab Codon D681) werden auch detektiert (beispielsweise Q741fs, Q749fs, Y752fs, Y752X, Q768fs, D771fs, S783fs, W791X, u. a.). Dabei handelt es in der Regel um loss-of-function-Mutationen (Leserahmenverschiebungen, Stopcodons), die zu einer Trunkierung des zytoplasmatischen Anteils des Proteins führen. Klinisch kann sich das als Neutropenie manifestieren.
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Praeanalytik
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Bewertung
Der Nachweis einer entsprechenden Mutation bei passender Klinik erhärtet die Verdachtsdiagnose einer chronischen Neutrophilenleukämie oder einer anderen genetischen Erkrankung. Bei den „proximalen“ Mutationen sollen JAK2-Inhibitoren wirksam sein, bei den „distalen“ Mutationen SRC-Inhibitoren wie Dasatinib (PMID: 23656643).