ETV6-PDGFRB
- Hämatologie
- Molekulare Tumorgenetik
- Myeloische Neoplasien
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Synonym
TEL-PDGFRB -
Material
EDTA-Knochenmark 5 ml oder EDTA-Blut 10 ml -
Methode
RT-PCR -
Dauer
10 Tage -
Referenzbereich
ETV6-PDGFRB ist bei Gesunden nicht nachweisbar
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Akkreditiert
Nein -
Indikation
V. a. maligne Eosinophilenerkrankung (HES/EOL) oder Myelodysplastisches Syndrom
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Praeanalytik
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Bewertung
PDGFRB (= platelet-derived growth factor receptor beta) ist eine Rezeptor-Tyrosinkinase aus der ABL-SRC-Familie. Bei einem sehr kleinen Teil der Fälle von Myeloproliferativen Neoplasien (MPN) ist ein Fusionsgen ETV6-PDGFRB (= TEL-PDGFRB) nachweisbar, das durch eine Chromosomentranslokation t(5;12)(q33;p13) zustande kommt. Die betroffenen Patienten weisen in der Regel eine deutliche Eosinophilie auf.
Das Fusionsgen findet sich auch bei einem kleinen Teil der Fälle von MPN/MDS-Mischformen (z. B. CMML) sowie sehr selten bei akuten (myeloischen oder lymphatischen) Leukämien. Die Fusion führt zu einer konstitutiven Aktivierung der PDGFRB-gekoppelten Signalwege.
Therapeutisch ist das Fusionsgen von Interesse, weil sich die Aktivität von PDGFRB sehr gut mit Tyrosinkinaseinhibitoren (Imatinib und verwandten) hemmen lässt.
ETV6-PDGFRB ist das häufigste von mehreren bekannten PDGFRB-Fusionsgenen. Bei diagnostischer Abklärung einer Eosinophilie sollte daher immer auch eine Fluoreszenz-in situ-Hybridisierung (FISH) für PDGFRB (und PDGFRA) durchgeführt werden. -
Durchfuehrung
1x/Woche