IDH1-Sequenzierung
- Hämatologie
- Molekulare Tumorgenetik
- Myeloische Neoplasien
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Synonym
IDH1-Mutationen -
Material
EDTA-Knochenmark 5 ml oder EDTA-Blut 10 ml -
Methode
DNA-Sequenzierung -
Dauer
10 Tage -
Referenzbereich
keine Mutation nachweisbar
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Akkreditiert
Ja -
Allgemeines
DNA-Sequenzierung der Exons 2 und 4
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Indikation
Verdacht auf akute myeloische Leukämie oder Myelodysplastisches Syndrom. IDH1-Mutationen finden sich auch bei der Mehrheit der Patienten mit Gliomen.
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Praeanalytik
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Bewertung
Die Gene IDH1 auf 2q34 und IDH2 auf 15q26.1 kodieren für zwei genetisch eng verwandte Isocitrat-Dehdrogenasen, deren physiologische Funktion die Decarboxylierung von Isocitrat im Rahmen des Zitrat-Zyklus ist, wobei als Produkt alpha-Ketoglutarat entsteht. Das Enzym IDH1 ist im Zytoplasma lokalisiert, IDH2 dagegen in den Mitochondrien.
IDH1/2-Mutationen führen zum Verlust der alpha-Ketoglutarat-Bildung. Stattdessen wird 2-Hydroxyglutarat gebildet. Dieses wirkt als kompetitiver Inhibitor gegenüber alpha-Ketoglutarat-abhängigen Dehydrogenasen, wozu sowohl Lysin-Histon-Demethylasen als auch die DNA-Hydroxylasen der TET-Familie zählen. Im Endeffekt resultiert ein gestörtes Histon- und DNA-Methylierungsmuster.IDH1– oder IDH2-Mutationen finden sich in der Mehrheit der Fälle von Gliomen, in geringerem Prozentsatz bei vielen anderen soliden Tumoren und in etwa 10-20 % der Fälle von akuter myeloischer Leukämie (AML). Nach den bisherigen Daten sind nahezu ausschließlich zwei Aminosäurepositionen in IDH1 Exon 4 betroffen: R132 (meist R132H) und seltener V71 (meist V71I). In IDH2 sind es die Positionen R140 (am häufigsten bei AML, meist R140Q) und R172 (beide Exon 4). IDH1- bzw. IDH2-Mutationen sind häufiger mit RUNX1-, ASXL1– bzw. DNMT3A-Mutationen vergesellschaftet. Nach den bisherigen Daten beinhalten IDH1/2-Mutationen bei myeloischen Erkrankungen keine wesentlichen prognostische Implikationen.
Für mutiertes IDH1 ist der spezifische Inhibitor Ivosidenib im klinischen Einsatz.
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Durchfuehrung
1x/Woche