Faktor II / Prothrombin
- Hämostaseologie
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Material
Citrat-Blut 3 ml -
Methode
Koagulometrie -
Einheit
% -
Referenzbereich
1 Tag: 41-69%
2 -30 Tage: 50-73%
1-12 Monate: 62-103%
> 12 Monate: 70 – 120% -
Akkreditiert
Ja -
Allgemeines
Faktor II, Prothrombin, ist ein alpha-2-Globulin, wird durch den FXa- Komplex zu Thrombin, dem wichtigsten Enzym der Gerinnung, aktiviert. Faktor II wird in der Leber synthetisiert, seine biologische Halbwertzeit beträgt 2-3 Tage. Er ist ein Vitamin-K abhängiges Proenzym.
Literatur:
Barthels, M.: Das Gerinnungskompendium; Thieme, 2013; S. 438 ff. -
Indikation
Pathologische TPZ (Quickwert) mit unbekannter Ursache, Blutungsneigung in der Anamnese und/oder in der Familie, Verlaufskontrolle von chronischen Leberfunktionsstörungen
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Praeanalytik
Abnahmebedingungen: Die Blutentnahme soll mit einer möglichst weitlumigen Kanüle erfolgen, für Erwachsene mindestens 21 G, entspricht 0,8 mm oder 20 G entspricht 0,9mm. (Diese Kanülen sind bei dem derzeit in der Charite und bei Vivantes verwendeten System grün bzw. gelb). Für Kinder können 23 G, entsprechend 0,6 mm-Kanülen verwendet werden. Die Stauung der Vene darf 1 Minute nicht überschreiten, nach Punktion der Vene soll die Stauung gelöst werden.
Das Mischungsverhältnis von 1 Teil Citrat zu 9 Teilen Blut muss korrekt eingehalten werden, deshalb Citratröhrchen immer bis zur Markierung füllen. Das Entnahmeröhrchen muss sofort nach dem Abziehen von der Kanüle/dem Butterfly vorsichtig durch 4-5-maliges Überkopfschwenken gemischt werden, dabei ist Schaumbildung zu vermeiden.
Das Gerinnungsröhrchen soll nicht zuerst abgenommen werden, idealerweise nach einem Serumröhrchen ohne Zusatz. Vor allem bei Verwendung von Schlauchsystemen immer ein anderes Röhrchen vorher füllen (Volumen im Schlauch fehlt sonst im Citratröhrchen und kann zu einem falschen Mischungsverhältnis führen).
Transport/Lagerung:
Proben bei Zimmertemperatur umgehend in das Labor transportieren (spätestens innerhalb von 2 Stunden, die Bearbeitung muss im Allgemeinen innerhalb von 4 Stunden abgeschlossen sein), sonst Plasma 2x abzentrifugieren und einfrieren. Nicht im Kühlschrank lagern.
Störfaktoren:
Mikrogerinnsel durch Gerinnungsaktivierung bei traumatischer Blutentnahme (Freisetzung von Gewebsthromboplastin) oder unzureichendes Mischen. Fibrinolyseaktivierung durch zu langes Stauen. Bei Abnahme aus i.v.-Zugängen kommt es zu Verunreinigungen durch Blocken/Spülen mit Heparin oder Infusionslösungen. Deshalb mindestens 10 ml Blut verwerfen.
Starke Hämolyse kann zu einer Verkürzung der Gerinnungszeiten führen.
Hohe Konzentrationen Antikoagulantien oder Lupus-Antikoagulanz können falsch niedrige Werte vortäuschen. Aktivierte Proben können falsch hohe Werte vortäuschen.Bei einem Hämatokrit > 0,55 l/l bitte präparierte Röhrchen im Labor anfordern, da hier die Citratmenge vermindert werden muss. (Nicht bei Neugeborenen!)
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Bewertung
Erniedrigung:
angeborene Synthesestörungen (selten)
erworben: Vitamin-K-Mangel, Leberparenchymschädigung, Verbrauchskoagulopathie, Hyperfibrinolyse, gelegentlich bei Lupus-Antikoagulanz (besonders bei Kindern), Therapie mit Vitamin K-Antagonisten oder direkten Thrombininhibitoren
Erhöhung:
signifikant häufiger bei Personen mit der Prothrombin-Variante 20210 G>A, vorübergehend postoperativ, nach hohem Blutverlust oder in Phase I der Verbrauchskoagulopathie (Vermehrte Thrombinbildung) -
Durchfuehrung
wochentags von 8:00-20:00 Uhr,Routineparameter