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  • Synonym

    Hemmkörper-Suchtest, Plasmamischversuch, Plasmatauschversuch,Hemmkörper-PTT, FVIII-/IX-Inhibitor qualitativ
  • Material

    Citrat-Blut 3 ml
  • Methode

    Koagulometrie
  • Referenzbereich

    negativ

  • Akkreditiert

    Ja
  • Allgemeines

    Der Plasmamischversuch dient in erster Linie dem qualitativen Nachweis eines inhibitorisch wirksamen Antikörpers gegen Gerinnungsfaktoren, am häufigsten gegen Gerinnungsfaktor VIII.
    Es werden allogene Antikörper bei überwiegend schwerer, angeborener Hämophilie A (FVIII < 1%) von Autoantikörpern bei erworbener Hämophilie A unterschieden.
    (Zum Nachweis eines Lupus-Antikoagulanz wird der Plasmamischversuch nicht mehr generell empfohlen!)
    Das Prinzip des Plasmamischversuchs beruht darauf, dass bei Faktorenmangel bereits ein geringer Anteil von Normalplasma den Mangel ausgleicht und die Gerinnungszeit normalisiert. Bei Vorliegen eines Inhibitors bleibt die Normalisierung auch bei einem höheren Anteil von Normalplasma in der Mischung aus.
    Faktor VIII-Inhibitoren sind in der Regel Progressivinhibitoren und werden erst nach Inkubation bei 37 °C voll wirksam.
    In bestimmten Fällen kann der Plasmamischversuch auch mit der Thromboplastinzeit durchgeführt werden.

    Literatur:
    M. Barthels. ;Das Gerinnungskompendium. ;Georg Thieme Verlag Stuttgart, New York. 2. Auflage 2013, S. 149, 488 f, 773 ff

  • Indikation

    Verminderte Recovery bei FVIII-Substitution bei bekannter angeborener Hämophilie A (oder selten Hämophilie B)
    Verdacht auf erworbene Hämophilie A oder auf Inhibitoren gegen andere Gerinnungsfaktoren

  • Praeanalytik

    Abnahmebedingungen: 
    Die Blutentnahme soll mit einer möglichst weitlumigen Kanüle erfolgen, für Erwachsene mindestens 21 G, entspricht 0,8 mm oder 20 G entspricht 0,9mm. (Diese Kanülen sind bei dem derzeit in der Charite und bei Vivantes verwendeten System grün bzw. gelb). Für Kinder können 23 G, entsprechend 0,6 mm-Kanülen verwendet werden. Die Stauung der Vene darf 1 Minute nicht überschreiten, nach Punktion der Vene soll die Stauung gelöst werden.
    Das Mischungsverhältnis von 1 Teil Citrat zu 9 Teilen Blut muss korrekt eingehalten werden, deshalb Citratröhrchen immer bis zur Markierung füllen. Das  Entnahmeröhrchen muss sofort nach dem Abziehen von der Kanüle/dem Butterfly  vorsichtig durch 4-5-maliges Überkopfschwenken gemischt werden, dabei ist Schaumbildung zu vermeiden.
    Das Gerinnungsröhrchen soll nicht zuerst abgenommen werden, idealerweise nach einem  Serumröhrchen ohne Zusatz. Vor allem bei Verwendung von Schlauchsystemen immer ein anderes Röhrchen vorher füllen (Volumen im Schlauch fehlt sonst im Citratröhrchen und kann zu einem falschen Mischungsverhältnis führen). 
    Transport / Lagerung: Proben bei Zimmertemperatur umgehend in das Labor transportieren (spätestens innerhalb von 2 Stunden, die Bearbeitung muss im Allgemeinen innerhalb von  4 Stunden abgeschlossen sein), sonst Plasma 2x abzentrifugieren und einfrieren. Nicht im Kühlschrank lagern.
    Störfaktoren: Mikrogerinnsel durch Gerinnungsaktivierung bei traumatischer Blutentnahme (Freisetzung von Gewebsthromboplastin) oder unzureichendes Mischen. Fibrinolyseaktivierung durch zu langes Stauen. Bei Abnahme aus i.v.-Zugängen kommt es zu Verunreinigungen durch Blocken/Spülen mit Heparin oder Infusionslösungen. Deshalb mindestens 10 ml Blut verwerfen.
    Starke Hämolyse kann zu einer Verkürzung der Gerinnungszeiten führen.

    Bei einem Hämatokrit > 0,55 l/l bitte präparierte Röhrchen im Labor anfordern, da hier die Citratmenge vermindert werden muss. (Nicht bei Neugeborenen!)

    Transport / Lagerung:
    Proben bei Zimmertemperatur umgehend in das Labor transportieren (spätestens innerhalb von 2 Stunden, die Bearbeitung muss im Allgemeinen innerhalb von  4 Stunden abgeschlossen sein), sonst Plasma 2x abzentrifugieren und einfrieren. Nicht im Kühlschrank lagern.

    Störfaktoren:
    Mikrogerinnsel durch Gerinnungsaktivierung bei traumatischer Blutentnahme (Freisetzung von Gewebsthromboplastin) oder unzureichendes Mischen. Fibrinolyseaktivierung durch zu langes Stauen. Bei Abnahme aus i.v.-Zugängen kommt es zu Verunreinigungen durch Blocken/Spülen mit Heparin oder Infusionslösungen. Deshalb mindestens 10 ml Blut verwerfen.
    Starke Hämolyse kann zu einer Verkürzung der Gerinnungszeiten führen.
    Bei einem Hämatokrit > 0,55 l/l bitte präparierte Röhrchen im Labor anfordern, da hier die Citratmenge vermindert werden muss. (Nicht bei Neugeborenen!)

  • Bewertung

    Voraussetzung für die Durchführung des Testes ist die Überschreitung des oberen PTT-Referenzbereiches um mindestens 5 Sekunden.
    Positive Ergebnisse finden sich bei spezifischen Inhibitoren gegen einzelne Gerinnungsfaktoren.
    Einflussgrößen:
    Je nach PTT-Reagenz kann ein positives Lupus-Antikoagulanz zu einem positiven Ergebnis führen.
    Therapeutische Inhibitoren (z.B. Heparin, Dabigatran) können ebenfalls zu positiven Ergebnissen führen.

  • Durchfuehrung

    Mo-Fr, 8:00-16:00

Labor Berlin – Charité Vivantes GmbH
Tel: +49 (30) 405 026-800

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