zurück

  • Material

    Citrat-Blut 3 ml
  • Methode

    Koagulometrie
  • Einheit

    %
  • Referenzbereich

    78-123

    (0-7 Tage: 30-100)

  • Akkreditiert

    Ja
  • Allgemeines

    Die Thromboplastinzeit (Quicktest) erfasst in erster Linie die Aktivität der Faktoren II, V, VII und X. Die Faktoren II, VII und X werden in der Leber gebildet und benötigen zu ihrer posttranslationalen gamma-Carboxylierung Vitamin K. Sie werden gemeinsam mit dem gleichfalls Vitamin-K-abhängigen Faktor IX als Prothrombinkomplex bezeichnet.
    Die Thromboplastinzeit wird in Sekunden gemessen und anhand einer Eichkurve in % angegeben („Quickwert“)
    Die INR wird zur besseren Vergleichbarkeit der verschiedenen Thromboplastine in verschiedenen Laboren für Patienten, die mit Vitamin-K-Antogonisten behandelt werden, angegeben.

    Literatur:
    AJ Quick.;The prothrombin time in haemophilia and obstructive jaundice.;J Biol Chem 109, 73 (1935)
    AH. Kamal;How to interpret and pursue an abnormal prothrombin time, activated partial thromboplastin time, and bleeding time in adults.;Mayo Clin Proc. 82, 864 (2007)
    B. Luxembourg et al.;Basiswissen Gerinnungslabor. ;Dtsch. Ärzteblatt 104, C1260 (2007)
    M. Senzolo et al.;New insights into the coagulopathy of liver desease and liver transplantation;World J Gastroenterol. 12, 7725 (2006)M. Ufer;Comparative pharmacokinetics of vitamin K antagonists: warfarin, phenprocoumon and acenocoumarol. ;Clin Pharmacokinet. 44, 1227 (2005)
    D.W. Stafford;The vitamin K cycle. ;J Thromb Haemost. 3, 1873 (2005)
    CE Dempfle et al.;Avoiding emergency situations under anticoagulant therapy with vitamin K antagonists.;Internist (Berl.), 46, 1006 (2005); 1012 Kommentar
    M. Barthels. ;Das Gerinnungskompendium.;Georg Thieme Verlag Stuttgart, New York. 2. Auflage 2013, S. 359 ff

  • Indikation

    Überwachung der Antikoagulanzientherapie mit Vitamin K-Antagonisten
    Verdacht auf Vitamin K-Mangel
    Beurteilung der Leberfunktion
    Verdacht auf angeborenen oder erworbenen Mangel der Gerinnungsfaktoren VII/II/V/X und Fibrinogen
    Beurteilung des Hämostasepotenzials
    (präoperatives Screening)

  • Praeanalytik

    Abnahmebedingungen:
    Die Blutentnahme soll mit einer möglichst weitlumigen Kanüle erfolgen, für Erwachsene mindestens 21 G, entspricht 0,8 mm, oder 20 G entspricht 0,9 mm.  Für Kinder können 23 G, entsprechend 0,6 mm-Kanülen verwendet werden. Die Stauung der Vene darf 1 Minute nicht überschreiten; nach Punktion der Vene soll die Stauung gelöst werden.
    Das Mischungsverhältnis von 1 Teil Citrat zu 9 Teilen Blut muss korrekt eingehalten werden, deshalb Citratröhrchen immer bis zur Markierung füllen. Das  Entnahmeröhrchen muss sofort nach dem Abziehen von der Kanüle/dem Butterfly  vorsichtig durch 4-5-maliges Überkopfschwenken gemischt werden, dabei ist Schaumbildung zu vermeiden.
    Das Gerinnungsröhrchen soll nicht zuerst abgenommen werden, idealerweise nach einem  Serumröhrchen ohne Zusatz. Vor allem bei Verwendung von Schlauchabnahmesystemen immer ein anderes Röhrchen vorher füllen (Volumen im Schlauch fehlt sonst im Citratröhrchen und kann zu einem falschen Mischungsverhältnis führen).
    Transport / Lagerung:
    Proben bei Zimmertemperatur umgehend in das Labor transportieren (spätestens innerhalb von 2 Stunden, die Bearbeitung muss im Allgemeinen innerhalb von  4 Stunden abgeschlossen sein), sonst Plasma 2x abzentrifugieren und einfrieren. Nicht im Kühlschrank lagern.
    Störfaktoren:
    Mikrogerinnsel durch Gerinnungsaktivierung bei traumatischer Blutentnahme (Freisetzung von Gewebsthromboplastin) oder unzureichendes Mischen. Fibrinolyseaktivierung durch zu langes Stauen. Bei Abnahme aus i.v.-Zugängen kommt es zu Verunreinigungen durch Blocken/Spülen mit Heparin oder Infusionslösungen. Deshalb mindestens 10 ml Blut verwerfen.
    Starke Hämolyse kann zu einer Verkürzung der Gerinnungszeiten führen.

  • Bewertung

    Die Thromboplastinzeit ist verlängert (und damit der Quick erniedrigt) bei:
    Mangel von Gerinnungsfaktor VII, X, V oder II
    (wobei Faktor V die TPZ weniger beeinflußt als die Vitamin K-abhängigen Faktoren),
    ausgeprägtem Fibrinogenmangel oder Dysfibrinogenämie
    (Cave: Eine normale TPZ schließt einen Fibrinogenmangel nicht aus!)
    Gabe von neuen oralen Antikoagulantien (NOAK) (Ausmaß abhängig vom Reagenz!)
    Inhibitoren (selten).
    Neugeborene haben physiologischerweise längere Thromboplastinzeiten (niedrigere Quickwerte)  als Erwachsene
    Verkürzung der Thromboplastinzeit und damit Erhöhung des Quickwertes:
    Bei traumatischer Blutentnahme, Zuständen mit erhöhter Gerinnungsaktivität, Therapie mit Novoseven
    Einflußgrößen:
    Unfraktioniertes Heparin beeinflußt die TPZ im allgemeinen nicht, erst bei
    hohen Konzentrationen oberhalb des therapeutischen Bereichs. (Niedermolekulares Heparin stört nicht).
    Therapie mit direkten Thrombininhibitoren (Argatroban, Dabigatran),
    Therapie mit Rivaroxaban.
    Einige Antibiotica (v.a. Penicilline) verlängern die Gerinnungszeit.
    Ein Lupus-Inhibitor kann selten die TPZ verlängern.

  • Durchfuehrung

    wochentags von 8:00-20:00 Uhr, Sa. u. So. 8.00-15:00 Uhr Routineparameter
    Messung von Notfällen jederzeit möglich

Labor Berlin – Charité Vivantes GmbH
Tel: +49 (30) 405 026-800

E-Mail senden