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  • Material

    EDTA-Blut 2,3 mL
  • Methode

    Durchflusszytometrie
  • Einheit

    % und MFI
  • Akkreditiert

    Nein
  • Allgemeines

    Wir bestimmen die Frequenz SAP-positiver NK-Zellen in % aller NK-Zellen sowie die jeweiligen MFI-Werte.

    Eine hämophagozytische Lymphohistiozytose (HLH) ist ein lebensbedrohliches Hyperinflammationssyndrom, das durch eine exzessive Aktivierung von Makrophagen und T-Zellen charakterisiert ist.

    Ursache dieser dysregulierten Immunantwort sind teilweise angeborene oder erworbene Defekte der zytotoxischen Funk­tion von Natürlichen Killer-(NK) Zellen und zytotoxischen T-Zellen, die zu einer Ansammlung von aktivierten Makrophagen und T-Lymphozyten in allen Organen sowie einer massiven Freisetzung von pro-inflammatorischen Zytokinen führen.
    Die daraus resultierende überschießende systemische Entzündungsreaktion ist unbehandelt oder bei zu spätem Therapiebeginn mit einer hohen Mortalität von 30-70% assoziiert.

    Die klinischen Symptome der HLH ähneln denen eines septischen Krankheitsbildes. Die HLH stellt daher eine wichtige Differentialdiagnose zur Sepsis dar, muss jedoch anders als eine Infektions-bedingte Hyperinflammation immunsuppressiv behandelt werden. Charakteristisch für eine HLH ist die Symptomentrias bestehend aus Antibiotikatherapie-refraktärem Fieber, einer Splenomegalie und Bi- oder Trizytopenie. Weitere laborchemisch auffällige Parameter sind eine Hyperferritinämie, Hypofibrinogenämie, erhöhte Triglyzeride und Transaminasen und sowie ein stark erhöhter löslicher IL-2-Rezeptor. Das der Erkrankung namensgebende Phänomen der Hämophagozytose im Knochenmark lässt sich dagegen nur bei einem Teil der Patienten nachweisen.

    Man unterscheidet primäre, angeborene von sekundären Formen.

    Die bekannten primären Formen der HLH, auch familiäre HLH (FHL) genannt, werden durch Genmutationen von Perforin (PFR1, FHL-2), MUNC13-4 (UNC13D, FHL-3), Syntaxin 11 (STX11, FHL-4) und MUNC18-2 (STXBP2, FHL-5) verursacht. Diese Proteine werden für die Sekretion lytischer Granula und Abtötung von Zielzellen (z.B. Virus-infizierte Zellen) durch NK- und zytotoxische T-Zellen im Verlauf einer Immunantwort benötigt. Dieser Prozess ist essentiell für die Eliminierung von Pathogenen im Rahmen einer Infektion und die Limitation einer Immunreaktion. Darüber hinaus sind bestimmte Immundefizienz-Syndrome, die mit einer gestörten zellvermittelten Zytotoxizität einhergehen können, mit dem Auftreten einer HLH assoziiert. Dazu zählen das Chédiak-Higashi-Syndrom (CHS), das Griscelli-Syndrom Typ 2 (GS2), das Hermansky-Pudlak Syndrom Typ 2 (alle drei gehen mit Albinismus ein­her), X-Linked Proliferative Disease 1 (XLP-1, SAP-Defekt) und XLP-2 (XIAP-De­fekt).

    Die familiären Formen der HLH (FHLH) werden meist bereits im frühen Kindesalter symptomatisch.

  • Indikation

    Abklärung einer SAP-Defizienz

  • Bewertung

    quantitativ

  • Durchfuehrung

    Montag – Freitag

Labor Berlin – Charité Vivantes GmbH
Tel: +49 (30) 405 026-800

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