AFP
- Endokrinologie
- Gonaden / Fertilität
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Synonym
Alpha-Fetoprotein -
Material
Serum 1 ml oder Heparin-Plasma 1 ml -
Methode
Elektrochem. Lumineszenz Immunoassay -
Einheit
µg/l -
Referenzbereich
Geschlecht Wert Alter weiblich <= 18694 1 Monat männlich <= 16387 1 Monat weiblich <= 77 12 Monate männlich <= 28.3 12 Monae weiblich <= 11.1 3 Jahre männlich <= 7.9 3 Jahre weiblich <= 5.6 12 Jahre männlich <= 5.6 12 Jahre weiblich <= 4.2 18 Jahre männlich <= 4.2 18 Jahre weiblich <= 7 >18 Jahre männlich <= 7 >18 Jahre weiblich < 23,2 14. SSW weiblich <30,9 15. SSW weiblich <36,1 16. SSW weiblich <40,4 17. SSW weiblich <48,3 18. SSW weiblich <54,3 19. SSW -
Akkreditiert
Ja -
Allgemeines
Das AFP gehört zu den „onkofetalen Proteinen“, die während der Fetalzeit vom Gastrointestinaltrakt, dem Dottersackepithel und den davon abstammenden endodermalen Sinusstrukturen sowie von der fetalen Leber gebildet werden. Es handelt sich um ein Glykoprotein mit struktureller Ähnlichkeit zum Albumin (Kohlenhydratanteil: 3%, Molekulargewicht: 70kDa). Höchste fetale Serumkonzentrationen werden in der 13. bis 15. Schwangerschaftswoche gemessen, anschließend fallen die AFP-Spiegel ab, so dass am Ende des ersten Lebensjahres niedrige Referenzbereichswerte erreicht werden. Bei bestimmten malignen und benignen Erkrankungen kann die vermutlich epigenetisch determinierte Suppression der AFP-Synthese in den primär dazu befähigten Geweben aufgehoben werden, so dass es zu einem Anstieg des AFP-Spiegels kommen kann.
Literatur:
S.D. Beck et al.;Significance of primary tumor size and preorchiectomy serum tumor marker level in predicting pathologic stage at retroperitoneal lymph node dissection in clinical Stage A nonseminomatous germ cell tumors. ;Urology. 69 , 557 (2007)
S. Gori et al. ;Germ cell tumours of the testis.;Crit Rev Oncol Hematol. 53 , 141 (2005)
A. Colli et al.;Accuracy of ultrasonography, spiral CT, magnetic resonance, and alpha-fetoprotein in diagnosing hepatocellular carcinoma: a systematic review. ;Am J Gastroenterol. 101 , 513 (2006)
H.C. Spangenberg et al.;Serum markers of hepatocellular carcinoma. ;Semin Liver Dis. 26 , 385 (2006) -
Indikation
Kein Screeningtest. Einsatz: Diagnostik und Differentialdiagnostik des primären Leberzellkarzinoms und von Keimzelltumoren (Hoden, Ovar, extragonadale Keimzelltumoren); Therapie- und Verlaufskontrolle des hepatozellulären Karzinoms sowie von Keimzelltumoren. Erhöhte Messwerte auch bei Magen-, Kolon-, Rektum-, Gallenwegs- oder Pankreaskarzinomen, häufig im Zusammenhang mit hepatischer Metastasierung.
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Praeanalytik
Bei Schwangeren immer die Schwangerschaftswoche angeben.
Lagerstabilität:
stabil im abgeserten Zustand bei Raumtemperatur für ca- 2-3 TageStörfaktoren:
Patienten unter Therapie mit hohen Biotin-Dosen (> 5 mg/Tag) sollten die Probenentnahme mindestens 8 Stunden nach der letzten Biotin-Applikation durchführen lassen. In seltenen Einzelfällen können Störungen durch extrem hohe Titer von Antikörpern gegen Streptavidin sowie Ruthenium auftreten. Bei Patienten, die mit monoklonalen Maus-Antikörpern therapiert werden oder diese aus diagnostischen Gründen erhalten haben, können falsche Ergebnisse auftreten. Das Vorliegen von Rheumafaktoren im Blut kann die Nachweismethode beeinflussen. -
Bewertung
Erhöhte Werte finden sich physiologischerweise bei Kindern unter 1 Jahr, bei Schwangeren ca. ab der 10.SSW, sowie bei benignen Lebererkrankungen (akute Virushepatitis, alkoholinduzierte Hepatitis, chronisch aktive und chronisch persistierende Hepatitis, Leberzirrhose, Hämochromatose).
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Durchfuehrung
wochentags von 8:00-20:00 Uhr, Sa. u. So. 8.00-15:00 Uhr Routineparameter