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  • Material

    EDTA-Blut 2 mL
    oder
    isolierte DNA
  • Methode

    Sequence capture,Sequencing-by synthesis
  • Dauer

    6-8 Wochen
  • Akkreditiert

    Ja
  • Allgemeines

    Ansprechpartner:
    Dr. rer. nat. Anett Hartung, Dr. rer. medic. Johannes Grünhagen
    Kontakt Tel.: +49 (030) 405 026 432
    Info-Humangenetik@laborberlin.com

  • Indikation

    Bei einem Hypermobilitätssyndrom handelt es sich um eine ungewöhnlich starke artikuläre Hypermobilität bzw. Bandlaxität.

    Vor dem Hintergrund der altersabhängigen und überwiegend weiblichen Prävalenz von mehr als 3 % und bei Kindern von rund 20% werden im klinischen Alltag die pathologische Begleit- und Folgezustände des Hypermobilitätssyndroms vermutlich unterschätzt.

    Durch die Instabilität der Stützgewebe und der Anfälligkeit der Gelenkstrukturen bei größeren Belastungen kann es zu starken Schmerzen kommen, die sich gegen Ende des Tages verschlimmern, da die kumulierte Belastung des Gelenkes hier maximal ist. Bei sportlicher Betätigung treten die Schmerzen besonders häufig auf.

    Der Diagnose einer systematisierten Hypermobilität liegt ein positiver Beighton-Score zugrunde, einem sehr sensiblen Scoring-System. Er wird folgendermaßen ermittelt:

        Rumpfbeuge mit gestreckten Knien: Handflächen auf dem Boden? -> = 1 Punkt

        Ellenbogen Überstreckung > 10° -> je Seite 1 Punkt

        Kniegelenk Überstreckung > 10° -> je Seite 1 Punkt

        Daumen seitlich zum Unterarm überstrecken -> je Seite 1 Punkt

        Kleinen Finger um 90° überstrecken -> je Seite 1 Punkt

    Die maximale Punktzahl beträgt 9 Punkte, es gilt:

        Kinder: 5-9 Punkte

        Erwachsene ≤ 50 J.: 4-9 Punkte

    Altersabhängig verringert sich im Allgemeinen die Beweglichkeit, weshalb dann bereits ein Beighton-Testergebnis ab 3 Punkten für eine Hypermobilität spricht:

        Erwachsene > 50 J.: 3-9 Punkte

    Die Ursachen des Hypermobilitätssyndroms sind Gegenstand aktueller Forschung. Da es oft familiär gehäuft auftritt und starke Überlappungen mit dem hypermobilen Typ des Ehlers-Danlos-Syndroms (EDS III) bestehen, liegt dem Hypermobilitätssyndrom vermutlich eine autosomal-dominant vererbte, gestörte Biosynthese einzelner Kollagentypen zugrunde (u.a. COL3A1, COL5A1). Jedoch ist auch im Rahmen des Marfan-Syndroms (MFS) eine Hypermobilität der Gelenke typisch (u.a. FBN1). Darüber hinaus sind im Gen-Panel weitere Kandidatengene eingeschlossen, deren zugrunde liegendes Krankheitsbild häufig als Begleitsymptom eine Überstreckbarkeit der Gelenke im Allgemeinen oder der Hand/Fingergelenke aufweist.

    ICD10-Code: M35.7[GJ2]

  • Praeanalytik

    Für die Untersuchung ist eine Einwilligung des Patienten nach GenDG erforderlich. Diese finden Sie unter folgenden Link zu den Anforderungsscheinen unter „Allgemeine Dokumente“.(Link)

  • Bewertung

    Gen OMIM-G OMIM-P
    COL3A1 120180 130050
    COL5A1 120215 130000
    FBN1 134797 154700
    TGFBR1 190181 609192
    TGFBR2 190182 610168
    ALDH18A1 138250 616603
    ATP6V0A2 611716 219200
    EFEMP2 604633 614437
    ELN
    123700
    FBLN5 604580 614434
    MYLK 600922 613780
    NBAS 608025 614800
    PYCR1 179035 612940
    PRDM5 614161 614170
    TGFB2 190220 614816
    XYLT1 608124 615777
    ZNF469 612078 229200

Labor Berlin – Charité Vivantes GmbH
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