Pankreaskarzinom
- Humangenetik & NGS
- Molekulargenetik
- Leber- und Pankreaserkrankungen
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Material
EDTA-Blut 2 mL oder isolierte DNA -
Methode
Sequence capture,Sequencing-by synthesis -
Dauer
6-8 Wochen -
Akkreditiert
Ja -
Allgemeines
Ansprechpartner:
Dr. med. Angela Abad-Perez, Dr. rer. medic. Johannes Grünhagen
Kontakt Tel.: +49 (030) 405 026 432
Info-Humangenetik@laborberlin.com -
Indikation
Pankreastumor ICD-10 C25.-
Das Pankreaskarzinom gehört zu den Krebserkrankungen mit der höchsten Sterblichkeit und die Diagnose wird häufig im Alter zwischen 60 bis 80 Jahren gestellt. Bauchspeicheldrüsenkrebs verläuft lange beschwerdefrei und bleibt somit unentdeckt. In einem fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung können unspezifische Symptome wie abdominelle Beschwerden (Völlegefühl, Gewichtsverlust, Meteorismus und Appetitlosigkeit), Rückenschmerzen, Diarrhoe, Steatorrhoe und ggf. ein Auftreten eines Diabetes mellitus zielführend für die Diagnosestellung sein. Die Erkrankungsrate wird vom Robert Koch Institut mit 10,8 für Frauen und 15,1 für Männer bezogen auf 100.000 Personen angegeben. Aufgrund der ungünstigen Prognose bei Bauspeicheldrüsenkrebs liegt die relative 5-Jahres-Überlebensrate für beide Geschlechter bei 10% (RKI Krebsregisterdaten). Exokrine duktale Adenokarzinome bilden mit über 95% die größte Gruppe des bösartigen Neoplasien des Pankreas. Genetisch bedingte Panreaskarzinome werden zu den autosomal-dominanten Tumor-Prädispositionserkrankungen gezählt. Ein Träger einer Keimbahnmutation in einem für familiäres Pankreaskarzinom ursächlichen Gen gibt dies Mutation mit 50%iger Wahrscheinlichkeit an die Kinder (beiderlei Geschlechts) weiter, die dann die Erkrankungsdisposition tragen. Es erkanken jedoch nicht alle Anlageträger an einem Pankreaskarzinom (reduzierte Penetranz).
Bislang wurde in der Mehrzahl der Fälle von familiärem Pankreaskarzinom (70%) keine ursächliche Genveränderung identifiziert.
Die genauen Ursachen für die Entstehung eines Pankreaskarzinoms sind weiterhin unklar. Jedoch gibt es verschiedene Faktoren, die das Risiko für ein Bauchspeicheldrüsenkrebs erhöhen:
• Lebensgewohnheiten: Rauchen, Adipositas oder hoher Alkoholkonsum
• Vorerkrankungen: Chronische Pankreatitis oder Diabetes mellitus Typ 2
• Familiäre Pankreaskarzinom (FPC): Mindestens 2 erkrankte Verwandte 1. Grades mit Pankreaskarzinom (Erhöhung des Risikos um das 18 fache) oder mindestens 3 Verwandte an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt sind (unabhängig vom Grad der Verwandtschaft)
• Familiäre Krebs-Syndrome:
o Hereditäres Brust- und Eierstockkrebs Syndrom (HBOC) und Fanconi-Anämie-Pathway (FANCN) (Gene BRCA2, PALB2)
o Moderat penetrantes Risikogen für familiären Brustkrebs (Gen ATM)
o Familiäres atypisches multiples Muttermal- und Melanom- Syndrom (FAMMM) (Gen CDKN2A)
o Familiäre adenomatöse Polyposis (FAP) (Gen APC)
o Lynch Syndrom (hereditäres Dickdarm-Karzinom ohne Polyposis, HNPCC) (Gene MLH2, MSH2, MSH6, PMS2)
o Peutz-Jeghers Syndrom (PJS) (Gen STK11)
o Von Hippel-Lindau Syndrom (VHL) (Gen VHL)
o Multiple endokrine Neoplasie Typ 1 (MEN1) (Gen MEN1)
o Hereditäre Pankreatitis (HCP) (Gene PRSS1, SPINK1)
Insgesamt jedoch wird der Anteil an genetisch bedingten Karzinomen des Pankreas mit 5 – 10% angegeben (Deutsches Krebsforschungszentrum, DKFZ). Jedoch wurden pathogene Keimbahnvarianten in den Genen TP53, SMAD4, BMPR1A, BUB1B, CPA1, FANCC, FANCG gehäuft bei Personen mit Pankreaskarzinom gefunden. Aktuell wird angenommen, dass neben einer zugrundeliegenden genetischen Disposition eine sequenzielle Akquisition von Mutationen und anderen genetischen Aberrationen zur Entstehung des Pankreaskarzinoms führen (Progressionsmodell).
Das Genpanel für Pankreaskarzinom umfasst folgende Gene:
ATM, BRCA2, BUB1B, CDKN2A (p16), CPA1, CPB1, CTRC, EPCAM, FANCC, FANCG, MLH1, MSH2, MSH6, PALB2, PRSS1, RAD51C, SMAD4, SPINK1, STK11(LKB1), TP53, VHL, APC, BMPR1A, BRCA1, CDH1, CDK4, CFTR, CHEK2, MEN1, MUTYH, PALLD, PMS2, PTEN, RABL3, RNF43
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Praeanalytik
Für die Untersuchung ist eine Einwilligung des Patienten nach GenDG erforderlich. Den Anforderungsschein finden Sie unter diesem Link.
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Bewertung
Gen OMIM-G OMIM-P ATM 607585 114480 BRCA2 600185 613347 BUB1B 602860 CDKN2A (p16) 600160 606719 CPA1 114850 CPB1 114852 CTRC 601405 EPCAM 185535 FANCC 613899 227645 FANCG 602956 614082 MLH1 120436 609310 MSH2 609309 120435 MSH6 600678 614350 PALB2 610355 613348 PRSS1 276000 167800 RAD51C 602774 613390 SMAD4 600993 SPINK1 167790 167800 STK11(LKB1) 602216 175200 TP53 191170 VHL 608537 193300 APC 611731 175100 BMPR1A 601299 BRCA1 113705 614320 CDH1 192090 CDK4 123829 CFTR 602421 167800 CHEK2 604373 114500 | 114480 MEN1 613733 131100 MUTYH 604933 608456 PALLD 608092 606856 PMS2 600259 614337 PTEN 601728 RABL3 618542 618680 RNF43 612482