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    • Material

      EDTA-Blut 2 mL
      oder
      isolierte DNA
    • Methode

      Sequenzierung
    • Dauer

      6-8 Wochen
    • Akkreditiert

      Ja
    • Allgemeines

      Ansprechpartner:
      Dr. rer. nat. Stefanie Koster, Dr. rer. medic Johannes Grünhagen

      Kontakt Tel.: +49 (030) 405 026 432

      Info-Humangenetik@laborberlin.com

       

    • Indikation

      Die Zystische Fibrose (CF) ist eine autosomal-rezessiv vererbte Stoffwechselerkrankung mit einer Inzidenz von 1:3300 bis 1:4800 bei Neugeborenen in Deutschland. Als genetische Ursache liegt eine mutationsbedingte Funktionsstörung des CFTR-Proteins vor. Der CFTR-Proteinkomplex bildet einen transmembranen Chlorid-Kanal (Cystic Fibrosis Transmembrane Conductance Regulator) und ist an der Regulation des Chlorid-, Natrium- und Wasserhaushaltes in den Zellen exokriner Drüsen beteiligt.

      Entsprechend kommt es bei der Zystischen Fibrose zu einer charakteristischen Beteiligung der Organe mit exokriner Drüsenfunktion (Lunge, Nase, Leber, Pankreas, Darm und der männliche Reproduktionstrakt). Klinische Symptome sind als Folge des zu zähen exokrinen Sekrets zu sehen. Im Vordergrund stehen pulmonale Erkrankungen wie rezidivierende Entzündungen und Infektionen, Obstruktionen und Bronchiektasen. Weiterhin bedeutsam ist die mögliche Beteiligung des Pankreas. Als Folge einer Pankreasinsuffizienz (EPI) kommt es zu Steatorrhoe, den entsprechenden abdominellen Beschwerden und Malabsorption. In 20% der Mukoviszidose-Erkrankten tritt ein Mekoniumileus auf (teilweise bereits pränatal diagnostizierbar). Männliche Infertilität liegt aufgrund einer obstruktiven Azoospermie bei bis zu 99 %.

      Der Verdacht auf Mukoviszidose und die Diagnosestellung erfolgt durch charakteristische Hinweise (z.B. positives Neugeborenen Screening, Geschwisterkinder mit Mukoviszidose, wegweisende klinische Symptome).

      Des Weiteren ist der Nachweis der CFTR-Funktionsstörung durch die Messung der Chloridwerte im Schweiß (der Schweißtest ist der Goldstandard der Mukoviszidose Diagnostik), die Ermittlung zweier krankheitsverursachender Mutationen im CFTR-Gen und/oder weiterer zusätzlicher elektrophysiologischer Messverfahren.

      Neben der klassischen, Zystischen Fibrose mit multipler Organbeteiligung sind ebenfalls leichtere, monosymptomatische Formen  möglich. Diese werden unter den sogenannten CFTR-RDs (related disorder) alternativ auch CFTR-assoziierte Erkrankungen zusammengefasst. Hier liegen genetische Varianten vor, bei der eine Restaktivität oder Restmenge CFTR-Protein resultiert.

      Zum klinischen Spektrum CFTR-RDs gehören disseminierte Bronchiektasen, eine atypische chronische Rhinosinusitis, eine chronische Pankreatitis oder die CBAVD (Congenital Bilateral Aplasia of the Vas Deferens), die bei der Diagnostik unerwünschter Kinderlosigkeit beim Mann eine Rolle spielt.

      Neben symptomatischen Therapien stehen seit einigen Jahren erste mutationsspezifische Therapien aus der Klasse der Korrektoren und Potentiatoren zur gezielten Behandlung für Patienten mit bestimmten CFTR-Veränderungen zur Verfügung (Modulationstherapie). Daher ist es für die optimale Betreuung und Therapie der Patienten entscheidend, eine frühzeitige und präzise molekulargenetische Diagnostik zur Bestätigung der klinischen Verdachtsdiagnose und zur späteren Therapieauswahl anzubieten. Um dieses Ziel zu erreichen ist die CFTR-Diagnostik seit 2016 ebenfalls Bestandteil des Neugeborenen-Screenings.

      Die molekulargenetische Analyse des CFTR-Gens dient dem Auffinden von zugrundeliegenden pathogenen Mutationen (bislang sind über 2000 CFTR-Mutationen bekannt) und erfolgt in der Regel über eine Stufendiagnostik; Aufgrund von populationsspezifischen Häufungen bestimmter Mutationen kann ein Großteil der Patienten durch Untersuchung der häufigsten pathogenen Varianten (z.B. p.Phe508del (F508del)) molekulargenetisch abgeklärt werden.

      Bei negativem Screening auf häufige Mutationen oder bei Identifikation nur eines betroffenen Allels kann bei weiter bestehendem klinischem Verdacht eine vollständige Analyse des CFTR-Gens erfolgen.

      1. Stufe Screening der 31 häufigsten CFTR-Mutationen in der deutschen Bevölkerung (CF StripAssay® GER)

      2. Stufe Sanger-Sequenzierung aller 27 CFTR-Exons und deren flankierender intronischer Bereiche und MLPA (Multiplex Ligation-dependent Probe Amplifikation) zum Nachweis von Gendosisunterschieden im Gen)

      Um den genetischen Status einer Person zu ermitteln (z.B. für die Ermittlung einer Anlageträgerschaft bei familiär vorliegender CFTR-Mutation/en), werden – entsprechend der Vorinformation – gezielte molekulargenetische Analysen durchgeführt.

    • Praeanalytik

      Für die Untersuchung ist eine Einwilligung des Patienten nach GenDG erforderlich. Diese finden Sie unter folgenden Link zu den Anforderungsscheinen unter „Allgemeine Dokumente“.(Link)

    • Bewertung

      Gen OMIM-G OMIM-P
      Cystische Fibrose (CFTR) 602421  
    • Durchfuehrung

      PCR, Sanger- Sequenzierung, MLPA

    • Material

      EDTA-Blut 2 mL
      oder
      isolierte DNA
    • Methode

      Sequence capture,Sequencing-by synthesis
    • Dauer

      6-8 Wochen
    • Akkreditiert

      Ja
    • Allgemeines

      Ansprechpartnerin:
      Dr. rer. nat. Susanne Herbst, Dr. rer. nat. Laura Hildebrand
      Kontakt Tel.: +49 (030) 405 026 432
      Info-Humangenetik@laborberlin.com

    • Indikation

      Bei der interstitiellen Lungenerkrankung (ILD) oder diffusen parenchymatösen Lungenerkrankung (DPLD) handelt es sich um seltene, heterogene Lungenerkrankungen, die sowohl das interstitielle Gewebe der Lunge, aber auch das Lungenparenchym (z. B. Alveolarepithel) betreffen. Die ILD im Kindesalter kann sich neonatal als Atemnotsyndrom oder im Säuglings- und Kindesalter als chronische Dys- und Tachypnoe mit Gedeihstörungen manifestieren.  Generell ist die Klinik sehr variabel und stark abhängig von der zu Grunde liegenden genetischen Ursache. Hierbei spielen Veränderungen, welche zu einer Störung des Surfactant-Metabolismus führen eine maßgebliche Rolle. Surfactant ist eine Mischung aus Proteinen, Lipiden und Ca2+-Ionen auf dem alveolären Epithel und dort für die Herabsenkung der Oberflächenspannung verantwortlich, wodurch die Bildung von Atelektasen verhindert wird. Demnach kodieren Gene, welche mit dem Krankheitsbild assoziiert sind für Surfactant-Protein-Komponenten (SFTPB, SFTPBC) sowie Transkriptionsfaktoren (NKX2-1), Membrantransporter (ABCA3) und -Rezeptoren (CSF2RA, CSF2RB), welche an der Lungenentwicklung und dem Surfactant-Metabolismus beteiligt sind.                                                                                                                                                         
      Erkrankung:
      – PAP-Pulmonale Alveolarproteinose

      – Seltene Erkrankung <1 pro 100.000

      – Akkumulation von Surfactant-Phospholipiden und Lipoproteinen in den Alveolen und angrenzenden peripheren Lufträumen

      – Inzidenz: 0,5-1,5 pro 1 Mio (Goldstein et al.1998)

      – Prävalenz: 0,37 pro 100.000 in den USA (Trapnell et al. 2003)

      – Altersgipfel bei Erstdiagnose 30-50 Jahre

      – Männer 2-3 Mal häufiger betroffen als Frauen

      – häufig in konsanguinen Familien

      Symptomatik:
      – kann sehr variabel sein, je nach betroffenem Gen und zugrunde liegender Mutation (völliger Funktionsverlust oder nicht Vorhandensein des Proteins durch Nonesense- oder Frameshift-Muationen oder lediglich eingeschränkte Funktion durch Missense-Mutationen)

      – Neonatal (ersten 4 LW) meist als Atemnotsyndrom

      – Säuglings- und Kindesalter als chronische Dys- und Tachypnoe mit Gedeihstörungen

      – chronischer Husten

      – Anstrengungspnoe

      – Gedeihstörungen

      – Feinblasige Rasselgeräusche in der Lunge

      – Einziehungen und erniedrigte Sauerstofffrequenz

      – Trommelschlegelfinger

      – Milchglastrübungen und Lungenzysten (Lungenzysten treten in 40% der Fälle auf) im HRCT

      – „crazy paving pattern“ im HRCT

    • Praeanalytik

      Für die Untersuchung ist eine Einwilligung des Patienten nach GenDG erforderlich , Diese finden Sie unter folgenden Link zu den Anforderungsscheinen unter „Allgemeine Dokumente“.(Link)

    • Bewertung

       Gen OMIM-G OMIM-P
       ABCA3 601615 610921
       COPA 601924 616414
       CSF2RA 306250 300770
       CSF2RB 138981 614370
       DKC1 300017 300049
       FARSB 601089 265380
       FLNA 137295 614172
       FOXF1 156560 615486
       GATA2 600635 610978
       GBA 608243 617241
       ITGA3 164350 618042
       MARS 604217 265100
        NKX2-1 178640 265120
       NSMCE3 (NDNL2) 178620 610913
       OAS1 603593 222700
       SFTPA1 601719 601360
       SFTPA2 612374 615934
       SFTPB 300126 305000
       SFTPC 609690 613658
       SLC34A2 606463 230800
       SLC7A7 605025 614748
       TBX4 178630 619611
       TMEM173 (STING1) 178642 178500
    • Material

      EDTA-Blut 2 mL
      oder
      isolierte DNA
    • Methode

      Sequence capture,Sequencing-by synthesis
    • Dauer

      6-8 Wochen
    • Akkreditiert

      Ja
    • Allgemeines

      Ansprechpartnerin:
      Dr. rer. nat. Susanne Herbst, Dr. rer. nat. Laura Hildebrand
      Kontakt Tel.: +49 (030) 405 026 432
      Info-Humangenetik@laborberlin.com

    • Indikation

      Erkrankung: Autosomal- rezessiv vererbte Primäre Ciliäre Dyskinesie (PCD) ist charakterisiert durch eine Dysfunktion der motorischen Zilien. Die Erkrankung betrifft die Atemwege aufgrund angeborener Defekte respiratorischer Zilien, welche die Atemwege auskleiden. Desweiteren kann durch eine gestörte Funktion nodaler Zilien eine seitenverkehrte Anlage innerer Organe auftreten (Situs inversus), in diesem Fall spricht man von einem Kartagener-Syndrom.

      Phänotyp OMIM: 61544, 244400

      – häufig in konsanguinen Familien

      – Inzidenz 1:10.000-20.000 Geburten

      Symptomatik:

      – Hervorgerufen durch verminderte mukoziliäre Reinigung der Atemwege

      – chronische Entzündungen der Atemwege (Mittelohrentszündungen, Affektionen der Nasennebenhöhle (Polyposis), Entwicklung irreversibler Bronchiektasen)

      – Situs Inversus, Heterotaxie, Dextrokardie (gestörte Funktion nodaler Zilien während der embryonalen Entwicklung, dadurch fehlende Determinierung der Links-Rechts-Symmetrie, zufällige Anordnung führt in ca. 50 % der Fälle zu einer spiegelbildlichen Vertauschung der inneren Organe = Kartagener Syndrom)

      – Infertilität (männliche Betroffene sind meist infertil aufgrund dismotiler oder unbeweglicher Spermienschwänze, Frauen haben ein erhöhtes Risiko für extrauterine Schwangerschaften, da auch die Eileiter mit motilen Flimmerhärchen ausgekleidet sind)

    • Praeanalytik

      Für die Untersuchung ist eine Einwilligung des Patienten nach GenDG erforderlich. Diese finden Sie unter folgenden Link zu den Anforderungsscheinen unter „Allgemeine Dokumente“.(Link)

    • Bewertung

       Gen OMIM-G OMIM-P
       AK7 615364 617965
       ARMC4 615408 615451
       C21orf59 615494 615500
       CCDC103 614677 614679
       CCDC11 614759 614779
       CCDC114 615038 615067
       CCDC151 615956 616037
       CCDC39 613798 613807
       CCDC40 613799 613808
       CCDC65 611088 615504
       CCNO 607752 615872
       CFAP300 (C11orf70) 618058 618063
       CFTR1 602421 211400
       DNAAF1  613190 613193
       DNAAF2 612517 612518
       DNAAF3 614566 606763
       DNAAF4 (DYX1C1) 608706 615482
       DNAAF5 (HEATR2) 614864 614874
       DNAH1 603332 617577
       DNAH11 603339 611884
       DNAH5 603335 608644
       DNAH8 603337 619095
       DNAH9 603330 618300
       DNAI1 604366 244400
       DNAI2 605483 612444
       DNAJB13 610263 617091
       DNAL1 610062 614017
       DRC1 615288 615294
       ENKUR 611025  
       FOXJ1 602291 618699
       GAS2L2 611398 618449
       GAS8 605178 616726
       HYDIN2 610812 608647
       INVS 243305 602088
       LRRC56 618227 618254
       LRRC6 614930 614935
       MCIDAS 614086 618695
       MNS1 610766 618948
       NEK10 618726 618781
       NME7 613465  
       NME8 607421 610852
       OFD1 300170 311200
       PCDP1 618704  
       PIH1D3 300933 300991
       RPGR 312610 300455
       RSPH1 609314 615481
       RSPH3 615876 616481
       RSPH4A 612647 612649
       RSPH9 612648 612650
       SPAG1 603395 615505
       SPEF2 610172 618751
       STK36 607652 619436
       TTC12 610732 618801
       TTC25 617095 617092
       WDR16 609804 619607
       ZMYND10 607070 615444

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Tel: +49 (30) 405 026-800

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