interstitielle Lungenerkrankungen im Kindesalter (chILD)
- Humangenetik & NGS
- Molekulargenetik
- Lungen- und Zilienerkrankungen
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Material
EDTA-Blut 2 mL oder isolierte DNA -
Methode
Sequence capture,Sequencing-by synthesis -
Dauer
6-8 Wochen -
Akkreditiert
Ja -
Allgemeines
Ansprechpartnerin:
Dr. rer. nat. Susanne Herbst, Dr. rer. nat. Laura Hildebrand
Kontakt Tel.: +49 (030) 405 026 432
Info-Humangenetik@laborberlin.com -
Indikation
Bei der interstitiellen Lungenerkrankung (ILD) oder diffusen parenchymatösen Lungenerkrankung (DPLD) handelt es sich um seltene, heterogene Lungenerkrankungen, die sowohl das interstitielle Gewebe der Lunge, aber auch das Lungenparenchym (z. B. Alveolarepithel) betreffen. Die ILD im Kindesalter kann sich neonatal als Atemnotsyndrom oder im Säuglings- und Kindesalter als chronische Dys- und Tachypnoe mit Gedeihstörungen manifestieren. Generell ist die Klinik sehr variabel und stark abhängig von der zu Grunde liegenden genetischen Ursache. Hierbei spielen Veränderungen, welche zu einer Störung des Surfactant-Metabolismus führen eine maßgebliche Rolle. Surfactant ist eine Mischung aus Proteinen, Lipiden und Ca2+-Ionen auf dem alveolären Epithel und dort für die Herabsenkung der Oberflächenspannung verantwortlich, wodurch die Bildung von Atelektasen verhindert wird. Demnach kodieren Gene, welche mit dem Krankheitsbild assoziiert sind für Surfactant-Protein-Komponenten (SFTPB, SFTPBC) sowie Transkriptionsfaktoren (NKX2-1), Membrantransporter (ABCA3) und -Rezeptoren (CSF2RA, CSF2RB), welche an der Lungenentwicklung und dem Surfactant-Metabolismus beteiligt sind.
Erkrankung:
– PAP-Pulmonale Alveolarproteinose– Seltene Erkrankung <1 pro 100.000
– Akkumulation von Surfactant-Phospholipiden und Lipoproteinen in den Alveolen und angrenzenden peripheren Lufträumen
– Inzidenz: 0,5-1,5 pro 1 Mio (Goldstein et al.1998)
– Prävalenz: 0,37 pro 100.000 in den USA (Trapnell et al. 2003)
– Altersgipfel bei Erstdiagnose 30-50 Jahre
– Männer 2-3 Mal häufiger betroffen als Frauen
– häufig in konsanguinen Familien
Symptomatik:
– kann sehr variabel sein, je nach betroffenem Gen und zugrunde liegender Mutation (völliger Funktionsverlust oder nicht Vorhandensein des Proteins durch Nonesense- oder Frameshift-Muationen oder lediglich eingeschränkte Funktion durch Missense-Mutationen)– Neonatal (ersten 4 LW) meist als Atemnotsyndrom
– Säuglings- und Kindesalter als chronische Dys- und Tachypnoe mit Gedeihstörungen
– chronischer Husten
– Anstrengungspnoe
– Gedeihstörungen
– Feinblasige Rasselgeräusche in der Lunge
– Einziehungen und erniedrigte Sauerstofffrequenz
– Trommelschlegelfinger
– Milchglastrübungen und Lungenzysten (Lungenzysten treten in 40% der Fälle auf) im HRCT
– „crazy paving pattern“ im HRCT
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Praeanalytik
Für die Untersuchung ist eine Einwilligung des Patienten nach GenDG erforderlich , Diese finden Sie unter folgenden Link zu den Anforderungsscheinen unter „Allgemeine Dokumente“.(Link)
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Bewertung
Gen OMIM-G OMIM-P ABCA3 601615 610921 COPA 601924 616414 CSF2RA 306250 300770 CSF2RB 138981 614370 DKC1 300017 300049 FARSB 601089 265380 FLNA 137295 614172 FOXF1 156560 615486 GATA2 600635 610978 GBA 608243 617241 ITGA3 164350 618042 MARS 604217 265100 NKX2-1 178640 265120 NSMCE3 (NDNL2) 178620 610913 OAS1 603593 222700 SFTPA1 601719 601360 SFTPA2 612374 615934 SFTPB 300126 305000 SFTPC 609690 613658 SLC34A2 606463 230800 SLC7A7 605025 614748 TBX4 178630 619611 TMEM173 (STING1) 178642 178500