Lynch-Syndrom
- Humangenetik & NGS
- Molekulargenetik
- Tumorerkrankungen
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Material
EDTA-Blut 2 ml oder isolierte DNA -
Methode
Sequence capture,Sequencing-by synthesis -
Dauer
6-8 Wochen -
Akkreditiert
Nein -
Allgemeines
Ansprechpartner:
Dr. rer. nat. Julia Ritter
Kontakt Tel.: +49 (030) 405 026 432
Info-Humangenetik@laborberlin.com -
Indikation
ICD10 C18.9
Das Lynch-Symdrom – auch als HNPCC (engl.: hereditary non-polyposis colorectal cancer) bezeichnet – ist ein erbliches Tumorprädispositionssyndrom, welches mit ca. drei Prozent aller Darmkrebserkrankung die häufigste genetische Tumorerkrankung des Colons darstellt (Rubensstein et al. 2015, PMID: 26226577). Neben Kolorektalkarzinomen kann es auch im jungem Erkrankungsalter zu diversen weiteren Lynch-assoziierten Tumoren u.a. im Endometrium, Ovarien, Dünndarm, Pankreas, Magen wie auch dem Urogenitaltrakt kommen (u.a. Idos et al. Gene Reviews, last updated 2021, PMID: 20301390).
Derzeit sind krankheitsrelevante Veränderungen in den DNA-Reparaturgenen MLH1, MSH2, MSH6 und PMS2 als ursächlich für das Lynch-Syndrom bekannt. Auf Grund der daraus resultierenden fehlerhaften DNA-Reparatur-Enzyme, deren Aufgabe die Korrektur falscher Basenpaarungen während der DNA-Replikation ist, weisen Lynch-Syndrom assoziierte Tumore als typisches Merkmal eine Mikrosatteliteninstabilität (MSI) auf. Diese MSI kann am Tumorgewebe u.a. immunhistochemisch nachgewesen werden. Im Anschluss kann eine molekulargenetische Diagnostik zur Bestätigung einer Keimbahnveränderung im entsprechenden DNA-Reparaturgen erfolgen. Ebenso kann eine molekulargenetische Untersuchung bei familiärer Häufung von Lynch-assoziierten Tumoren erfolgen, sofern die klinischen Einschlusskriterien nach Amsterdam-II- bzw. Bethesda-Kriterien erfüllt sind (Vasen et al. 1999, PMID: 10348829; Umar et al. 2004, PMID: 14970275).
Die molekulargenetische Diagnostik umfasst die Analyse der DNA-Reparaturgene MLH1, MSH2, MSH6 und PMS2 inkl. copy-number-variantions (CNV) sowie strukturelle Veränderungen im Gen EPCAM, welche einen Verlust der Expression des benachbarten MSH2-Gens bedingen können.
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Praeanalytik
Für die Untersuchung ist eine Einwilligung des Patienten nach GenDG erforderlich. Diese finden Sie unter folgenden Link zu den Anforderungsscheinen unter „Allgemeine Dokumente“. (Link)
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Bewertung
Gen OMIM-G OMIM-P MLH1 120436 609310 MSH2 609309 120435 MSH6 600678 614350 PMS2 600259 614337 EPCAM 185535 613244