Hepatitis-C-Virus
- Infektionsdiagnostik
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Synonym
Anti-HCV -
Material
Serum 0,5 ml -
Methode
Chemilumineszenz- Immunoassay -
Einheit
keine -
Referenzbereich
negativ
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Akkreditiert
Ja -
Allgemeines
Das Hepatitis-C-Virus ist ein umhüllte RNA-Virus aus der Familie der Flaviviren. Es weist infolge einer hohen Mutationsrate eine ausgeprägte genetische Variabilität auf. Übertragen wird es hauptsächlich auf dem Blutweg, aber auch über Körperflüssigkeiten. Der Nachweis in Muttermilch ist in seiner Wertigkeit umstritten. Das Risiko einer vertikalen Virustransmission von der Mutter auf das Kind wird mit 1 – 6% angegeben und ist von der Viruskonzentration im mütterlichen Blut abhängig. Grundsätzlich besteht eine Ansteckungsfähigkeit, solange HCV-RNA im Blut nachweisbar ist. Die Inkubationszeit bzw. Serokonversionszeit kann 2–26 Wochen betragen, liegt aber in der Regel bei 7–8 Wochen. Bei etwa 75% der Betroffenen verläuft die Infektion ohne auffällige klinische Symptomatik oder geht mit nur unspezifischen, z.B. grippeähnlichen, Symptomen einher. Etwa 25% der Infizierten entwickeln eine akute Hepatitis mit meist nur mäßig erhöhten Transaminasenwerten. Fulminante Verläufe sind sehr selten. Bei 70 – 85% der HCV-Infektionen entwickelt sich eine chronische Erkrankung. Aus einer chronischen HCV-infektion können eine Leberzirrhose und ein Leberzellcarcinom entstehen.
Ein Antikörpernachweis ist schon 7 – 8 Wochen nach einer HCVInfektion möglich. Positive Befunde sind zur Sicherung der Diagnose einer HCV-Infektion durch einen HCV-RNA-Nachweis mittels Nukleinsäure Amplifikation oder einen Anti-HCV-Nachweis mittels Immunoblot zu verifizieren.
Der feststellende Arzt ist nach § 6 IfSG verpflichtet, den Verdacht sowie Erkrankung und Tod an akuter Virushepatitis an das zuständige Gesundheitsamt namentlich zu melden.
Literatur:
Methodenblatt ROCHE HCV II.
Lothar Thomas;Labor und Diagnose.;7. Aufl.. TH-Books Verlagsgesellschaft mbH Frankfurt Main, 2008.
Robert Koch Institut Ratgeber für Ärzte 2014. -
Indikation
Diagnose einer chronischen und abgelaufenen Hepatitis-C-Infektion, Prüfung der Infektiosität (Blutspender)
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Praeanalytik
Bei Patienten, die eine Therapie mit Biotin-Dosen >5 mg/d erhalten, soll die Probenentnahme mindestens 8h nach der letzten Applikation erfolgen.
Standard-Probenentnahmeröhrchen mit Trenngel
Lagerstabilität:
bei 15 -25°C 3 Tage ;bei 2 – 8°C 7 Tage
Stötfaktoren:
In Einzelfällen können Störungen durch hohe Titer von Antikörpern gegen immunologische Testbestandteile, Streptavidin und Ruthenium auftreten.Nachforderungen: bis zu 5 Tage möglich
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Bewertung
Der Nachweis von HCV-Ak weist auf eine vorhandene oder abgelaufene HCV-Infektion hin. Eine Unterscheidung zwischen akuter, chronischer oder abgeheilter Infektion ist nicht möglich.
Die Antikörperkonzentration kann unterhalb der Nachweisgrenze der Methode liegen und die Patienten-Antikörper können vereinzelt nicht mit dem Antigen des Testes reagieren, so dass ein nicht reaktives Ergebnis eine HCV-Infektion nicht sicher ausschließt.
Unspezifisch positive Ergebnisse sind ebenfalls nicht ganz aus zu schließen. -
Durchfuehrung
wochentags von 8:00-20:00 Uhr, Sa. u. So. 8.00-15:00 Uhr Routineparameter
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Material
Serum 0,5 ml -
Methode
Immunoblot -
Dauer
nach Bedarf -
Einheit
keine -
Referenzbereich
negativ
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Akkreditiert
Ja -
Indikation
Zur Bestätigung der Spezifität der Antikörper bei reaktivem HCV-Screening-ELISA
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Bewertung
negativ; fraglich; positiv
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Durchfuehrung
1x/w, nach Bedarf
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Synonym
HCV-RNA -
Material
EDTA-Plasma 3 ml oder Serum 3 ml -
Methode
RNA-PCR quantitativ -
Einheit
IE/ml -
Referenzbereich
negativ
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Akkreditiert
Ja -
Indikation
Diese Methode dient der quantitativen Bestimmung von Hepatitis C (HCV)-RNA der Genotypen 1 bis 6 in EDTA-Plasma oder Serum von HCV-infizierten Personen.
Die Testung ist als Hilfsmittel bei der Diagnose von HCV-Infektionen vorgesehen von Personen mit
– Evidenz einer Lebererkrankung und HCV-Antikörpern
– Verdacht auf eine aktive Infektion
– HCV-Antikörper-EvidenzEin Monitoring ohne eine HCV-spezifische antivirale Therapie liefert keine verwertbaren Aussagen zum Verlauf oder Ausgang der Infektion (Chronifizierung, spontane Ausheilung, Tumorgenese etc.).
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Bewertung
NWG: 15 IE/ml
abweichende Zahlenwerte bedeuten, dass die Probe aufgrund limitierten Volumens verdünnt eingesetzt werden musste.
Linearer Messbereich: 15 bis 1×108 IE/ml
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Durchfuehrung
1x/d
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Synonym
HCV-GTyp Inno -
Material
EDTA-Plasma 3ml -
Methode
Genotypisierung -
Einheit
keine -
Referenzbereich
negativ
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Akkreditiert
Ja -
Indikation
Die molekulare Typisierung ist vor Therapiebeginn oder bei (seltenem) rebound/relapse nach erfolgreicher Therapie indiziert.
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Durchfuehrung
1-2x/w
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