Lactatdehydrogenase
- Klinische Chemie
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Synonym
LDH -
Material
Heparin-Plasma 1 ml oder Serum 1 ml -
Methode
Photometrie -
Einheit
U/l -
Referenzbereich
20 Tage 225 600 2 Jahre 202 344 15 Jahre 120 300 weiblich > 15 Jahre 135 214 männlich > 15 Jahre 135 225 -
Akkreditiert
Ja -
Allgemeines
Die Lactatdehydrogenase (LDH) ist ein ubiquitäres zytoplasmatisches Enzym, das die Umwandlung Milchsäure zu Brenztraubensäure katalysiert.Es gibt 5 verschiede, tetramere Isoenzyme (LDH1-LDH5). Die Isoenzyme setzen sich in unterschiedlicher Stöchiometrie aus den zwei Untereinheiten H (Herz-Typ) und M (Muskel-Typ) zusammen.
Jedes Organ weist ein charakteristisches Enzymmuster auf: Die höchsten LDH-Aktiviäten findet man in der Skelettmuskulatur (LDH-4, -5), Herzmuskulatur (LDH-1, -2), Leber (LDH-4, -5), Niere (LDH-1, -2), Milz (LDH-3), Lunge (LDH-3) sowie in den Erythrozyten (LDH-1, -2) und Thromboyzten (LDH-3).Die Untersuchung der Verteilung der Isoenzyme kann zu der Identifizierung von Organschädigungen beitragen (s.a. HBDH). Dabei müssen die unterschiedlichen Serum-Halbwertzeiten der Isoenzme berücksichtigt werden. Die Isoenzyme haben sehr unterschiedliche biologische Halbwertzeiten (von 8 – 12 Stunden bis zu 3 -7 Tage).Untersuchungsmethode:
Photometrische Bestimmung nach IFCC -Prozedur: LDH katalysiert die Umwandlung von L-Lactat zu Pyruvat, dabei wird NAD zu NADH reduziert. NADH ist direkt proportional zur katalytischen LDH-Aktivität. Die Extinktionszunahme von NADH wird photometrisch bestimmt.
Literatur:
L. Thomas (Hrsg) ;Labor und Diagnose;TH-Books 8. Aufl. (2012) S 123 ff
Heil W, Koberstein R, Zawta B (Hrsg. Roche Diagnostics 2007) ;Referenzbereiche für Kinder und Erwachsene, Präanalytik -
Indikation
Serum- und Plasma-LDH: Differentialdiagnose des Ikterus, Verdacht auf Leberschädigung, Verdacht auf hämolytische Anämie bzw. megaloblastäre Anämie.
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Praeanalytik
Sachgemäße venöse Stauung (unter 2 Minuten). Blutentnahme nach körperlicher Belastung kann erhöhte LDH-Werte verursachen und soll vermieden werden. In vitro Hämolyse vermeiden.
Lagerstabilität:
7 Tage bei 15-25°C, 6 Wochen bei (-15)-(-25)°CStörfaktoren:
Falsch erhöhte Werte durch Hämolyse -
Bewertung
Erhöhte Werte:
Herzinfarkt (Enzymanstieg nach 6 -12 Stunden, Maximalwert nach 30 -72 Stunden, Normalisierung nach 10 – 20 Tagen), Myokarditis, Lungenembolie, Hepatitis, Leukämien, Mononukleose, Malignome, Niereninfarkt, Muskeldystrophie, hämolytische Anämie, Folsäure- und/oder Vitamin B12-Mangel, körperliche Belastung, postoperativ, Makro-LDH -
Durchfuehrung
wochentags von 8:00-20:00 Uhr, Sa. u. So. 8.00-15:00 Uhr Routineparameter
Messung von Notfällen jederzeit möglich