Natrium
- Klinische Chemie
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Synonym
Na, Sodium -
Material
Heparin-Plasma 1 ml oder Serum 1 ml oder 24 Stunden-Sammelurin 1 ml oder Spontanurin 1 ml -
Methode
Ionenseketive Einheit -
Einheit
mmol/l -
Referenzbereich
Natrium im Serum, Heparin (mmol/l)
7 Tage 131 – 144 31 Tage 132 – 142 6 Monate 132 – 140 1 Jahr 131 – 140 12 Jahre 132 – 146 >12 Jahre 136 – 145 Urin:
Sammelurin 71 – 171 Sammelurin/d 40 – 220 Spontanurin 54 – 190 Der Referenzbereich ist für morgentlichen Spontanurin nach 8 Stunden Bettruhe etabliert (10./90. Perzentile).
Quelle: (Krieg M et al. Comparative quantitative clinico-chemical analysis of the characteristics of 24-jour urine and morning urine. J Clin Chem Clin Biochem. 1986 Nov:24(11):863-9). -
Akkreditiert
Ja -
Allgemeines
Natrium ist das Hauptkation im EZR. 98 % des austauschbaren Na befinden sich im EZR, nur 2 % im IZR. Die Hauptaufgabe des Na liegt in der Aufrechterhaltung der Osmolalität. Es ist damit auf das engste mit der Regulation des extrazellulären Volumens und des Wasserhaushaltes verbunden. Bei intakter Osmoregulation bewirkt jede Abweichung vom normalem Na-Bestand eine entsprechende Änderung des extrazellulären Volumens. Die Na-Konzentration hingegen ist das Maß für die Funktion der Osmoregulation. Eine abnormale Konzentration des Na im Serum bedeutet stets eine zusätzliche Störung des Wasserhaushaltes bzw. der Osmoregulation.
Urin
Die Natriumausscheidung im Urin unterliegt einer starken circadianen Rhythmik mit einem Minimum in der Nacht und ist stark abhängig von der diätetischen Zufuhr und dem Hydratationszustand.
Bei Patienten mit Hyponatriämie und renal-bedingtem Natriumverlust ist die Urinnatrium-Konzentration > 20 mmol/l.
Hyponatriämie bei extrarenalem Natriumverlust geht mit Natriumkonzentrationen im Urin von < 10 mmol/l einher. -
Indikation
Störungen der Flüssigkeits- und Elektrolytbilanz, z.B. durch Wasser – oder Salzverlust, Abweichung anderer Serumelektrolyte vom Referenzbereich, polyurisch-polydiptische Syndrome und Störungen des Durstgefühls, Störungen des Säure-Basen-Haushalts, Nierenerkrankungen, Hypertonie, Ödeme.
Urin
Störungen im Elektrolyt-, Säure-Basen- und Wasserhaushalt, Hyperaldosteronismus, hepatorenales Syndrom -
Praeanalytik
24-Stunden-Urin ohne Zusatz von Konservierungsmitteln (während des Sammelns gekühlt lagern)
Störfaktoren:
Lipidämie, Hypo- bzw. Hyperproteinamie (in diesen Fällen direkte ISE anwenden)!
Einflussfaktoren:
Erniedrigte Werte:
Diuretika, Nikotin, Isoproterenol, Morphin, Clofibrat, Carbamazepin, Chlorpropamid, Antidepressiva, Trimethoprim-Sulfamethoxazol, Indometacin (s. auch Roche Diagnostics: ISE – Systeme)Urin
Störfaktoren:
Erhöhte Werte: Coffein, ACE-Hemmer, Diuretika, Dopamin, Heparin, Tetrazykline
Erniedrigte Werte: Adrenalin, Corticosteroide, PropanololLiteratur:
Heil/Ehrhardt; Referenzbereiche für Kinder und Erwachsene; 2007 (Roche) -
Bewertung
Plasma/Serum
Erhöhte Werte:
Diabetes insipidus, essentielles Hypernatriämie-Syndrom, osmotische Diurese (z.B. Hyper-glykämie, profuse Durchfälle, exzessives Schwitzen), Hypernatriämie in der Neugeborenen-periode, Verabreichung von z.B. hypertoner Natriumbicarbonatlösung, Dialysepatienten, primärer Hyperaldosteronismus.Erniedrigte Werte:
Salzverlustniere, Mineralokortikoid-Mangel, Glukokortikoid-Mangel, osmotische Diurese, renale tubuläre Azidose, metabolische Alkalose, Pankreatitis, Peritonitis, Ileus, Verbrennungen, Erbrechen, Durchfälle, Ketonurie, SIADH, Hypothyreose, psychotische Patienten, Stauungsinsuffizienz des Herzens, Leberzirrhose, nephrotisches Syndrom, NiereninsuffizienzUrin
erhöhte Werte:
Vermehrte Zufuhr, Diuretikatherapie, NNR-Insuffizienz, SIADH, renale ErkrankungenErniedrigte Werte:
Hyponatriämie, Hyperaldosteronismus, Diarrhoe, Salz- und Wasserverluste -
Durchfuehrung
wochentags von 8:00-20:00 Uhr, Sa. u. So. 8.00-15:00 Uhr Routineparameter, Messung von Notfällen jederzeit möglich
Urin: wochentags von 8:00-20:00 Uhr, Sa. u. So. 8.00-15:00 Uhr Routineparameter