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    • Material

      Liquor mind. 3 x 1 ml
    • Akkreditiert

      Ja
    • Allgemeines

      Zum Liquor-Status gehört die Bestimmung von Zellzahl, Glucose,Gesamt-Eiweiß und Lactat.
      Der Transport ins Labor sollte sofort erfolgen, Gefahr der Zytolyse von Liquorzellen in vitro!

    • Indikation

      Verdacht auf Erkrankungen des ZNS

    • Praeanalytik

      Liquor: entnommen mit einem sterilen Einmalröhrchen
      Bei blutigem Liquor in 3 Portionen entnehmen, fortlaufend nummerieren, beginnend mit 1

      Hinweis: Bei einer Dreigläserprobe wird das dritte Röhrchen genommen, wenn abnehmende Blutbeimengungen vorliegen.

    • Bewertung

      Ab einer Liquor –ZZ > 50 Zellen/µl wird von der MTA-L der diensthabende Arzt der Mikrobiologe informiert.
      Er entscheidet über das weitere Vorgehen und informiert je nach Befund den Kliniker und die Mikrobiologie.

    • Synonym

      Bestimmung der Zellzahl im Liquor
    • Material

      Liquor 1 ml
    • Methode

      Impedanzmessung
    • Einheit

      Zellen/µl
    • Referenzbereich

      Erwachsene

      0 – 4 Zellen/µl Liquor

      Neugeborene

      0 – 15 Zellen/µl Liquor

      Frühgeborene

      0 – 16 Zellen/µl Liquor

       

    • Akkreditiert

      Ja
    • Allgemeines

      Die klinische-diagnostische Indikation zur Untersuchung von Liquor umfasst ein weites Feld an verschiedenen Fragestellungen. Die angeforderten Untersuchungen beinhalten neben der Bestimmung der Zellzahl und der zellulären Prädifferenzierung auch klinisch-chemische Parameter, serologische oder molekularbiologische Untersuchungen, Tumormarkerbestimmungen, Tumorzytologie, bakteriologische Untersuchungen und weitere Spezialanalytik. Häufige Fragestellungen im Rahmen der Liquordiagnostik sind jene nach entzündlichen Veränderungen (akut oder chronisch) sowie dem Vorhandensein von malignen Zellen.
      Die Bestimmung der Zellzahl im Liquor erfolgt mit Hilfe eines Hämatologieautomaten.  Bei der automatisierten Zellzählung mit einem Hämatologieautomaten kann die Prädifferenzierung in polymorphnukleäre Zellen PMN (neutrophile Granulozyten) und mononukleäre Zellen MN (Monozyten und Lymphozyten) einen schnellen und differentialdiagnostisch hilfreichen Hinweis auf die Verteilung der Zellgruppen geben. Das Auftreten von PMN wird insbesondere bei akuten entzündlichen Veränderungen im Zentralnervensystem beobachtet, wie beispielsweise bei Meningitiden.  Die Differenzierung der Zellen in PMN und MN erfolgt absolut und relativ, basierend auf der am Gerät gemessenen Gesamtzahl an Leukozyten. Je nach Krankheitsentität können sich allerdings auch nicht-hämatopoetische Zellen im Liquor aufhalten (z. B. Tumorzellen, Astrozyten, Oligodendrozyten, Ependym-, Plexus- oder Knorpelzellen, etc.). Zusätzlich können mit Hilfe des Hämatologieautomaten auch hochfluoreszierende Zellen HFC im Liquor detektiert werden, bei denen es sich entweder um Nukleinsäure-reiche Zellen (z.B. Tumorzellen, Plasmazellen, aktivierte Lymphozyten, etc.) oder auch um Zelltrümmer handeln kann.
      Zur Unterscheidung zwischen frischer und älterer Blutung kann die Liquorprobe zentrifugiert werden, wobei sich frische und intakte Erythrozyten als Sediment absetzen, während ein gelblich verfärbter Überstand (sog. Xanthochromie) auf eine ältere Blutung oder einen hohen Eiweißgehalt der Liquorprobe hinweist. Bei einer akuten bakteriellen Meningitis finden sich i.d.R. sehr hohe Zellzahlen im Liquor (bis ca. 20.000/µL), wobei es sich hierbei ganz überwiegend um Granulozyten handelt. Der Liquor erscheint makroskopisch trübe. Bei einer Virusmeningitis können in der akuten Phase ebenfalls hohe Zellzahlen (>1.000/µL) auftreten, im weiteren Verlauf sinken die Zahlen jedoch auf Werte unter 1.000/µL ab. Die vorherrschende Zellpopulation bei viralen Meningitiden sind Lymphozyten un Monozyten. Geringgradige bis mäßige Zellzahlerhöhungen treten ebenfalls bei einer größeren Anzahl an ZNS-Erkrankungen auf, wie beispielsweise Durchblutungsstörungen, Tumoren, Traumata des ZNS, Multipler Sklerose, etc..

      Literatur:
      1. Süssmuth SD et al. (2013).Current cerebrospinal fluid diagnostics for pathogen-related diseases
      Nervenarzt, 84(2):229-44 http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23371378
      2. Zimmermann M et al. (2011). Automated vs. manual cerebrospinal fluid cell counts: a work and cost analysis comparing the Sysmex XE-5000 and the Fuchs-Rosenthal manual counting chamber Int J Lab Hematol, 33(6):629-37 http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21668655
      3. Thomas L. (2007): Labor und Diagnose, 6. Auflage.
      4. Szamosi D. I. (2009): Body Fluid Analysis for Cellular Composition; Approved Guideline. CLSI document H56-A, Vol. 26, No. 26.
      5. Zimmermann et al. (2013). Cellular origin and diagnostic significance of high-fluorescent cells in cerebrospinal fluid detected by the XE-5000 hematology analyzer. Int J Lab Hematol. 2013 Dec;35(6):580-8. doi: 10.1111/ijlh.12090. Epub 2013 Apr 3.
      6. Felgenhauer K, Beuche W: Labordiagnostik neurologischer Erkrankungen. Thieme Verlag Stuttgart 1999. S44 ff.

    • Praeanalytik

      Die Bestimmung der Zellzahl aus Liquor sollte so schnell wie möglich durchgeführt werden (idealerweise innerhalb von 1 Stunde nach Probenentnahme).
      -sterile Punktion an der Entnahmestelle
      -artefizielle Einblutung vermeiden

      Lagerstabilität:
      idealerweise erfolgt die Bestimmung der Zellzahl innerhalb von 1 Stunde nach Entnahme
      Störfaktoren:
      fälschlicherweise erhöhte Zellzahl: artefizielle Blutbeimengung durch die Punktion (pro 1000 Erythrozyten/µL wird hierbei ein Leukozyt/µL von der Gesamtzellzahl subtrahiert). Zelltrümmer können das Vorhandensein hochfluoreszierender Zellen (HFC) vortäuschen.

    • Bewertung

      Physiologischerweise kommen im Liquor 70-100% Lymphozyten und ca. 0-30% Monozyten vor. Als grundsätzlich pathologisch ist das Vorhandensein folgender Zellklassen einzustufen: Granulozyten, Plasmazellen, Makrophagen und Erythrozyten, soweit diese dei Probe nicht artefiziell durch die Punktion kontaminiert haben. Unter pathologischen Bedingungen können auch Tumorzellen (Metastasen oder primäre Hinrtumoren) zu finden sein, bei bakteriellen Meningitiden können mitunter die Erreger auch direkt im Liquor angefärbt werden.

      Erhöhte Zellzahlen können bei den folgenden Erkrankungen auftreten:
      – Meningitis (bakteriell > viral)
      – Hirnabszess
      -Neurosyphilis
      – Varicella Zoster Infektion
      – Guillain-Barré-Syndrom
      – HIV-Enzephalitis
      – Multiple Sklerose
      – Neuroborreliose
      – Parasitose
      – Hirninfarkt/zerebrovaskuläre Schädigung
      – Meningealkarzinose/Hirnmetastasen
      – primärer Hirntumor
      – leukämische Infiltrate
      – Hirntrauma

    • Durchfuehrung

      wochentags von 8:00-20:00 Uhr, Sa. u. So. 8.00-15:00 Uhr Routineparameter, Messung von Notfällen jederzeit möglich

    • Synonym

      Lactat im Liquor
    • Material

      Liquor 1 ml
    • Methode

      Photometrie
    • Einheit

      mg/dl
    • Referenzbereich

      bis 3 Tage 10 bis 60
      bis 10 Tage 10 bis 40
      bis 1 Monate 10 bis 25
      Kinder und Erwachsene 10 bis 22

      Quelle:
      Heil W, Ehrhardt V;Reference Ranges for Adults and Children, Pre-Analytical Considerations;Roche Diagnostics GmbH 2008: Seiten 122-123

    • Akkreditiert

      Ja
    • Allgemeines

      Das aus Pyruvat entstehende Laktat ist ein Stoffwechselprodukt der anaeroben Glykolyse. Die Laktatkonzentration im Liquor kann bei einer Vielzahl entzündlicher, vaskulärer, metabolischer und neoplastischer Erkrankungen des Gehirns und der Meningen erhöht sein.

      Literatur:
      Maskin LP et al.;Cerebrospinal fluid lactate in post-neurosurgical bacterial meningitis diagnosis
      Clin Neurol Neurosurg. 2013, 115(9):1820-5;http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23810183

      Cunha BA;The clinical and laboratory diagnosis of acute meningitis and acute encephalitis
      Expert Opin Med Diagn. 2013, 7(4):343-64;http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23721048

    • Indikation

      Unterscheidung von bakterieller und viraler Meningitis
      Verdacht auf zerebrale Hypoxie

    • Praeanalytik

      Einflussgrößen:
      erhöhte Werte: nach Kraniotomie

    • Bewertung

      Erhöhte Werte: bakterielle Meningitis, ischämischer und hämorrhagischer Insult, epileptischer Anfall, Hirntumor

    • Durchfuehrung

      wochentags von 8:00-20:00 Uhr, Sa. u. So. 8.00-15:00 Uhr Routineparameter, Messung von Notfällen jederzeit mögl

    • Material

      Liquor 1 ml
    • Methode

      Photometrie
    • Einheit

      mg/dl
    • Referenzbereich

      negativ

    • Akkreditiert

      Nein
    • Allgemeines

      Der unauffällige Liqour ist wasserklar ohne Nachweis von Hb. In Abhängigkeit vom zeitlichem Abstand zwischen Blutung und Liquorpunktion können Hämoglobin und/oder Bilirubin nachgewiesen werden.

      Literatur: B.Wildemann, P.Oschmann, H.Reiber, Neurologische Labordiagnostik., 2006
      U.K. Zettl,R. Lehmitz, E. Mix, Klinische Liquordiagnostik., 2005

    • Indikation

      Im Rahmen der Liquor-Basisdiagnostik, bei Blutungen in Liquorräume (z.B. Subarachnoidalblutung)

    • Praeanalytik

      Material nicht älter als 2 Stunden.

      Abnahmebedingungen: Polypropylenröhrchen

      Störfaktoren: Zytolyse bei älterem Material

    • Bewertung

      Eine Xanthochromie durch Freisetzung und Abbau von Hämoglobin im ZNS tritt erst >3 Tage nach Einblutung auf.

    • Durchfuehrung

      wochentags von 8:00-20:00 Uhr, Sa. u. So. 8.00-15:00 Uhr Routineparameter, Messung von Notfällen jederzeit möglich

    • Material

      Liquor 1 ml
    • Methode

      Impedanzmessung
    • Einheit

      /µl
    • Referenzbereich

      <= 100

    • Akkreditiert

      Nein
    • Allgemeines

      Makroskopisch blutiger Liquor kann artifiziell, durch operative Eingriffe oder krankheitsbedingt sein. In Folge der Blutung strömen Leukozyten und Erythrozyten aus dem Blut in den Liquor. Für die Diagnostischen Zwecke ist jedoch entscheidend zu wissen, ob die Leukozyten im Liquor aus pathologischen Vorgängen resultieren. Da die Erythrozyten ausschließlich aus dem Blut in den Liquor eingeschwemmt werden und das Verhältnis von Leukozyten zu Erythrozyten im peripheren Blut bekannt ist, kann man einen korrigierten Leukozytenwert ermittelt. Dafür ist die Berechnung der Erythrozytenzahl im Liquor notwendig.

      Literatur: B.Wildemann, P.Oschmann, H.Reiber, Neurologische Labordiagnostik., 2006
      U.K. Zettl, R. Lehmitz, E. Mix, Klinische Liquordiagnostik., 2005

    • Indikation

      Für Berechnung der korrigierter Leukozytenzahl

    • Praeanalytik

      nur frisches Material, nicht älter als 2 Stunden

      Abnahmebedingung: Polypropylenröhrchen

      Lagerstabilität: bis 2 Stunden

      Störfaktoren: schnelle Zytolyse

    • Bewertung

      Bei artifiziell blutigem Liquor kann die Leukozytenzahl unter Berücksichtigung der Erythrozytenzahl annäherungsweise korrigiert werden. Pro 1000 Ery/µl wird 1 Leuko/µl substrahiert. Die Sensitivität der Erythrozytenzählung liegt aber nur bei > 100 Zellen/µl.

    • Durchfuehrung

      wochentags von 8:00-20:00 Uhr, Sa. u. So. 8.00-15:00 Uhr Routineparameter, Messung von Notfällen jederzeit möglich

    • Synonym

      D-Glukose, Dextrose
    • Material

      Liquor
    • Methode

      Photometrie
    • Einheit

      mg/dl
    • Referenzbereich

      40 – 70 mg/dl

    • Akkreditiert

      Ja
    • Allgemeines

      Glucose gelangt über Diffusion in den Liquor. Daher wird die Glucosekonzentration im Liquor stark durch die Serumkonzentration beeinflusst, so dass diese immer parallel bestimmt werden sollte. Werte im Liquor unter 50% des Serumwertes sprechen für eine bakterielle Meningitis. Eine erniedrigte Glucosekonzentration findet sich auch bei verschiedenen anderen Erkrankungen wie Meningealtumore, chemische Meningitis nach intrathekaler Chemotherapie und Subarachnoidalblutungen.

      Literatur:
      Leen WG et al.;Child neurology: differential diagnosis of a low CSF glucose in children and young adults
      Neurology 2013, 81(24):e178-81;http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24323444

      Hussein AS, Shafran SD;Acute bacterial meningitis in adults. A 12-year review.
      Medicine (Baltimore) 2000, 79(6):360-8;http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11144034

    • Indikation

      entzündliche ZNS-Prozesse, Differentialdiagnose der akuten Meningitis

    • Praeanalytik

      stets auch die Serumkonzentration bestimmen lassen

      Lagerstabilität: Der Liquor sollte so schnell wie möglich analysiert werden.

      Störfaktoren: falsch erniedrigte Werte: bei zu langer Probenverwahrzeit durch bakterielle Kontamination

    • Bewertung

      Erhöhte Werte: erhöhte Glucosekonzentration im Serum

      Erniedrigte Werte: Subarachnoidalblutung, Meningitis, Mumps-Enzephalitis, ZNS-Tumor, Sarkoidose

    • Durchfuehrung

      wochentags von 8:00-20:00 Uhr, Sa. u. So. 8.00-15:00 Uhr Routineparameter, Messung von Notfällen jederzeit mögl

    • Synonym

      Gesamtprotein (im Liquor)
    • Material

      Liquor 0,5 ml
    • Methode

      Immunturbidimetrie
    • Einheit

      mg/l
    • Referenzbereich

      Kinder und Erwachsene 150 bis 450

      Quelle:
      Neumeister B, Besenthal I, and Böhm BO, Klinikleitfaden Labordiagnostik 4. Auflage; Urban & Fischer Verlag 2009: Seite 306

    • Akkreditiert

      Ja
    • Allgemeines

      Eine erhöhte Konzentration von Proteinen im Liquor kann durch eine Permeabilitätsstörung der Blut-Liquor-Schranke verursacht werden, oder durch eine intrathekale Produktion von Immunglobulinen. Eine erhöhte Gesamtproteinkonzentration im Liquor ist nur ein allgemeines Krankheitszeichen und erfordert eine weitere Differenzierung.

      Literatur:
      Süssmuth SD et al.;Current cerebrospinal fluid diagnostics for pathogen-related diseases;Nervenarzt. 2013, 84(2):229-44
      http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23371378

      Hühmer AF et al.;Protein analysis in human cerebrospinal fluid: Physiological aspects, current progress and future challenges
      Dis Markers. 2006, 22(1-2):3-26;http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16410649

    • Indikation

      Verdacht auf Meningitis, Verdacht auf Hirntumor, Verdacht auf Infektion des zentralen Nervensystems,
      Verdacht auf Liquorschrankenstörung

    • Praeanalytik

      Probentransport kann für die Proteinbestimmung bei Raumtemperatur erfolgen. Zentrifugation vor der Proteinbestimmung
      Der Liquor sollte in Polypropylenröhrchen transportiert werden, da Proteine an eine Gefäßwand aus Glas oder Polystyrol adsorbieren können.

      Lagerstabilität:Zellfreier Liquor bei 4 °C 1 – 2 Wochen.

      Störfaktoren: Artefizielle Blutbeimengung durch die Punktion

    • Bewertung

      Erhöhte Werte: Liquorschrankenstörung, Meningitis, Polyneuritis, Trauma, Xanthochromie, Blutung

    • Durchfuehrung

      wochentags von 8:00-20:00 Uhr, Sa. u. So. 8.00-15:00 Uhr Routineparameter, Messung von Notfällen jederzeit möglich

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