Vitamin E
- Klinische Chemie
- Vitamine
-
Synonym
Tocopherol -
Material
Serum 1 ml -
Methode
Hochleistungsflüssigkeitschromatographie -
Einheit
µmol/l -
Referenzbereich
bis 6
Jahr(e)
7 – 21
bis 12
Jahr(e)
10 – 21
bis 18
Jahr(e)
13 – 24
> 18
Jahr(e)
12 – 46
-
Akkreditiert
Ja -
Allgemeines
Die Bezeichnung Vitamin E umfasst alle Derivate des Tocols und Tocotrienols, die die biologische Wirkung des a-Tocopherols haben (a-, b-, g-, d-Tocopherol und a-, b-, g-, d-Tocotrienol). Vitamin E wird in Pflanzen synthetisiert und kommt v. a. in Pflanzenölen mit hohem Anteil an ungesättigten Fettsäuren vor. Vitamin E dient als Antioxidans und besitzt somit protektive Wirkung auf ungesättigte Fettsäuren in den Phospholipiden der Zellmembranen und auf Carotinoide. Dabei wird es zur Chinonform oxidiert, die mit dem Urin ausgeschieden wird. Vitamin-E-Mangel führt bei Neugeborenen zu Ödemen und hämolytischer Anämie, im Erwachsenenalter zu Membraninstabilität der Muskulatur mit daraus bedingter Erhöhung der Creatinkinase und Creatinurie. Eine übermäßige Vitamin-E-Zufuhr (200-800mg/d) kann zu Resorptionsstörungen der Vitamine D und K führen und bei marcumarisierten Patienten die Blutungsneigung verstärken.
Literatur:
Friedrich W.; Vitamin E. : Handbuch der Vitamine, S. 142 – 184; Urban und Schwarzenberg, München 1987
E. Eggermont; Recent advances in vitamin E metabolism and deficiency.;Eur J Pediatr. 165 , 429 (2006)
B.L. Fogel et al.;Clinical features and molecular genetics of autosomal recessive cerebellar ataxias. ;Lancet Neurol. 6 , 245 (2007)
M.G. Traber; Vitamin E regulation.; Curr. Opin. Gastroenterol. 21 , 223 (2005)
Tietz Clinical Guide to Laboratory Tests 4th Ed. 2006; Greiling/Gressner, 3. Aufl. 1995 -
Indikation
V.a. Vitamin-E Mangel:
– Hämolytische Anämie unklarere Genese
– Malabsorptions-Syndrom
– Zustände mit stark erhöhter oxidativer Belastung -
Praeanalytik
BE muss nüchtern erfolgen.
Sofort nach BE lagern, da geringe Lagerstabilität des Analyten. Hämolyse bei BE vermeiden.
Die Einsendung muss gekühlt (4-8 °C) und lichtgeschützt (Röhrchen in Alufolie umwicklen) erfolgen (auch bei dem Transport über Nacht).
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Bewertung
erhöhte Werte: Vitamin E-Hypervitaminose, Gravidität
falsch erhöhte Werte: Hyperlipidämie
erniedrigte Werte: Vitamin E-Mangel, Malabsorption, Frühgeborene, Abetalipoproteinämie, hereditäre Sphärozytose, beta-Thalassämie
falsch erniedrigte Werte: Antikonvulsiva (z. B. Carbamazepin, Phenobarbital, Phenytoin), Cholestyramin, Alkohol -
Durchfuehrung
mindestens 1x/Woche