Malaria
- Hämatologie
- Allgemeine Hämatologie
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Material
EDTA-Blut 2.5 ml -
Methode
Mikroskopie -
Referenzbereich
Kein Nachweis von Plasmodien.
In der frühen Phase der Erkrankung kann man die Plasmodien auf Grund der niedrigen Konzentration mikroskopisch nicht nachweisen. -
Akkreditiert
Ja -
Allgemeines
Untersuchungsverfahren:
Immunologischer Schnelltest (Ag-Nachweis), Durchflusszytometrie, MikroskopieMalaria ist eine Tropenkrankheit, die durch die Parasiten Plasmodium falciparum, Plasmodium vivax, Plasmodium ovale, Plasmodium malariae und Plasmodium knowlesi übertragen wird.
Beim Stich der mit Malariaparasiten infizierten Mücke gelangen die in der Speicheldrüse befindlichen Entwicklungsformen (Sporozoiten) in die menschliche Haut. Von dort gelangen sie in den Blutkreislauf und dringen in die Parenchymzellen der Leber ein, wo es innerhalb von etwa 10 Tagen (bis zu mehreren Wochen) zur ungeschlechtlichen Vermehrung kommt = präerythrozytäre Phase. Nach Ende der Inkubationszeit gelangen die Parasiten ins Blut und befallen die roten Blutkörperchen, in denen sie sich in ungeschlechtliche und geschlechtliche Formen weiterentwickeln. Der Austritt der Erreger aus den Erythrozyten führt zu charakterischischen Fieberschüben. Diese Phase ermöglicht uns den direkten und indirekten Parasitennachweis mittels Mikroskopie, Durchflusszytometrie und Schnelltest.
Literatur:
Diesfeld, H.J. et al., Malariadiagnostik heute. Diagnose Labor 40, Seite 95-106 (1990)
Reiter-Owona, I., Malaria, in: L. Thomas (Hrsg.) Labor und Diagnose, 8. Aufl. (2012), S. 2123ff -
Indikation
ungeklärte Erkrankung nach Auslandsaufenthalt , Fieber , zerebrale Veränderungen , Darminfekt, Leber – oder Niereninsuffizienz
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Praeanalytik
Die Malaria-Plasmodien weisen im EDTA-Blut eine geringe Stabilität auf, daher sofortiger Probentransport mit Kurier oder Taxi notwendig
Abnahmebedingungen:
Standard-EDTA-Röhrchen, sofortiger Transport ins Labor des StandortesStörfaktoren:
Im EDTA-Blut verändern die Parasiten rasch ihre Form bzw. können nach wenigen
Stunden ganz verschwinden, so dass eine Differenzierung erschwert wird, bzw. es
bei geringer Plasmodiendichte zu einem falsch-negativen Ergebnis kommen kann. -
Bewertung
Der Nachweis von Plasmodien ist beweisend für das Vorliegen einer Malaria. Dagegen schließt ein negatives Untersuchungsergebnis die Erkrankung nicht aus.
Zu Beginn der Erkrankung kann die Parasitendichte im Blut noch sehr gering sein. Bei Verdacht und negativen Befunden muss die Untersuchung mehrmals – an 3 aufeinander folgenden Tagen – wiederholt werden. -
Durchfuehrung
wochentags von 8:00-20:00 Uhr, Routineparameter; Messung von Notfällen jederzeit möglich