Neurologie
- Autoimmundiagnostik
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Synonym
ACHRAB -
Material
Serum 200 µL Fremdversand
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Methode
Radiologischer Immunoassay -
Dauer
1-3 Tage -
Einheit
nmol/L -
Referenzbereich
Referenzbereiche siehe Originalbefund
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Akkreditiert
Ja -
Durchfuehrung
arbeitstäglich (Mo.-Fr.)
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Material
Serum 0,5 ml Fremdversand
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Methode
Immunfluoreszenztest -
Dauer
24 Stunden -
Einheit
Titer -
Referenzbereich
<1:10
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Akkreditiert
Nein -
Praeanalytik
Lagerstabilität: bei Raumtemperatur wenige Tage, 2 – 8°C bis zu 2 Wochen
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Durchfuehrung
Mo – Fr
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Synonym
GluR-1-AK -
Material
Serum 1 ml oder Liquor 1 ml -
Methode
Immunfluoreszenztest -
Dauer
7 Tage -
Einheit
Titer -
Referenzbereich
negativ
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Akkreditiert
Ja
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Synonym
GluR-2-AK -
Material
Serum 1 ml oder Liquor 1 ml -
Methode
Immunfluoreszenztest -
Dauer
7 Tage -
Einheit
Titer -
Referenzbereich
negativ
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Akkreditiert
Ja
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Synonym
Antineuronale nukleäre Antikörper Typ 3 -
Material
Serum 500 µl oder Liquor 300 µl Fremdversand
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Methode
Immunfluoreszenztest -
Dauer
24 h -
Referenzbereich
negativ bzw. bei Titerbestimmung im Liquor <1:1
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Akkreditiert
Ja -
Allgemeines
ANNA-1 = Hu-Antikörper
ANNA-2 = Ri-Antikörper
ANNA-3 = Zielantigen bislang unbekannt; diagnostischer Marker paraneoplastischer neurologischer Erkrankungen, nicht spezifisch, assoziiert mit kleinzelligem Bronchialkarzinom und Adenokarzinom -
Indikation
V.a. paraneoplastische neurologische Erkrankung
Differentialdiagnostische Abklärung unklarer cerebellärer Ataxien oder limbischer Enzephalitiden -
Praeanalytik
Haltbarkeit der Probe:
2-8°C: 14 Tagenachforderbar:
2-8°C: bis 5 Tage -
Bewertung
im positiven Fall bei ANNA-3 im Liquor erfolgt automatisch die Titer-Bestimmung
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Durchfuehrung
bei Bedarf
Auftragslabor: Labor 28
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Material
Serum 1 ml -
Methode
Enzymimmunoassay -
Einheit
Nmol/l -
Akkreditiert
Ja -
Allgemeines
Der Acetylcholinrezptor besteht aus fünf Untereinheiten: α1, β, δ, γ/ε. Die Antikörper sind hauptsächlich gegen die α1 Untereinheit des Rezeptors gerichtet.
Laut Literatur werden bei 80-90% der Patienten mit einer generalisierten Myasthenie und bei 55-70% der Patienten mit einer rein okulären Symptomatik Autoantikörper gegen Acetylcholin-Rezeptoren gefunden. Es besteht intraindividuell eine gute Korrelation zwischen Veränderungen der Acetylcholin-Rezeptor-Antikörperkonzentration und der klinischen Ausprägung. Die Autoantikörper-Bestimmung ist somit eine hochspezifische und sensitive Methode in der Diagnostik und Verlaufsbeurteilung der Myasthenia gravis. Es hat sich gezeigt, dass ein Anstieg der Autoantikörper häufig um mehrere Wochen einer klinischen Verschlechterung vorausgeht.
In niedriger Konzentration können AChR-Antikörper auch bei rheumatoider Arthritis, primärer Biliärzirrhose und Thymomen gefunden werden. -
Indikation
Die Untersuchung von Autoantikörpern gegen den Acetylcholinrezeptor (AChR) ist indiziert beim Verdacht auf Myasthenia gravis und bei der Verlaufskontrolle von Myasthenia gravis.
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Durchfuehrung
1x/Woche
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Material
Serum 1 ml -
Methode
Line- Immunoassay -
Referenzbereich
negativ
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Akkreditiert
Ja -
Allgemeines
Qualitative Bestimmung von Autoantikörpern der Klasse IgG im Serum gegen Amphiphysin
Amphiphysin-Ak werden bei Patienten mit einem paraneoplastischen Stiff-Person Syndrom (z.B. bei Mamma-Karzinom und kleinzelligem Bronchialkarzinom) gefunden, nicht bei einem idiopathischen Stiff-Person-Syndrom (hier Nachweis von GAD-Antikörpern). Bei 31-74% der Patienten mit nachgewiesenen Amphiphysin-Antikörper können weitere onkoneuronale Antikörper gefunden werden (z.B. CV2, Hu, Ri) -
Indikation
Verdacht auf paraneoplastisches neurologisches Syndrom (PNS). Differentialdiagnostik des Stiff-Person Syndrom
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Praeanalytik
Probenstabilität:
Serum bei 2-8°C = 2 Wochen -
Durchfuehrung
1x/Woche
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Material
Serum 1 ml -
Methode
Line- Immunoassay -
Referenzbereich
negativ
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Akkreditiert
Ja -
Allgemeines
Qualitative Bestimmung von Autoantikörpern der Klasse IgG im Serum gegen CV2 (CRMP5)
CV2-Ak (CRMP5-Ak) sind nicht spezifisch für bestimmte paraneoplastische Erkrankungen. Sie können z.B. bei paraneoplastischer limbischer Enzephalitis, fokaler Epilepsie, Chorea und zerebellärer Ataxie nachweisbar sein. Es besteht eine Assoziation zu kleinzelligen Bronchialkarzinomen (bis zu 77%) und Thymomen (6%) -
Indikation
Verdacht auf paraneoplastisches neurologisches Syndrom (PNS. Insbesondere bei Patienten mit unklaren Polyneuropathien, zerebellärer Ataxie oder limbischer Enzephalitis.
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Praeanalytik
Probenstabilität:
Serum bei 2-8°C = 2 Wochen -
Durchfuehrung
1x/Woche
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Material
Serum 1 ml oder Liquor 1 ml -
Methode
Immunfluoreszenztest -
Referenzbereich
negativ
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Akkreditiert
Ja -
Allgemeines
Antikörper gegen G-Protein-gekoppelte Rezeptoren von Neuronen, die den Transmitter GABA binden;
Assoziiert mit Neoplasien (v.a. kleinzelligem Bronchialkarzinom) bei limbischer Enzephalitis -
Indikation
Abklärung limbische Enzephalitis
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Durchfuehrung
1x/Woche
Auftragslabor: MVZ Augsburg
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Synonym
Glutaminsäure Decarboxylase AK -
Material
Serum 1 ml -
Methode
Enzyme-linked Immunosorbent Assay -
Einheit
U/ml -
Referenzbereich
< 10,0
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Akkreditiert
Ja -
Allgemeines
Glutamat-Decarboxylase (GAD) katalysiert die Synthese von Gammabuttersäure aus Glutamat und kommt in zwei Isoenzymen mit unterschiedlichem Molekulargewicht (65 kD bzw. 67 kD) vor. GAD-65 wird hautsächlich in den beta-Zellen des Pankreas exprimiert, während GAD-67 in Neuronen exprimiert wird.
Anti-GAD Antikörper werden bei Diabetes mellitus Typ I und beim Stiff-Person-Syndrom gefunden. GAD-Antikörper binden beim Diabetes mellitus GAD-65. Antikörper gegen GAD-65 können jedoch auch bei etwa 60 % der Patienten mit Stiff-Person-Syndrom gefunden werden und zwar in hohem Titer. Antikörper gegen das lineare Epitop von GAD-67 werden bei Stiff-Person-Syndrom aber nicht bei Diabetes mellitus Typ I gefunden und können mit dem hier verwendeten Test nicht erfasst werden.
Die GAD-Ak können präsymptomatisch vor Diagnosestellung eines Diabetes mellitus Typ I nachweisbar sein. Zum Zeitpunkt der Diagnose findet man GAD-Ak in etwa 70-90 % der Fälle mit Diabetes mellitus Typ I. Nach klinischen Manifestationen des Diabetes mellitus nimmt die Nachweisbarkeit von GAD stetig ab. Beim Diabetes mellitus Typ II sind GAD-Ak nicht nachweisbar.
Die Untersuchung von GAD-Ak ist hauptsächlich beim Verdacht auf Diabetes mellitus Typ I bzw. Stiff-Person-Syndrom indiziert.
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Indikation
Verdacht auf Stiff-Person-Syndrom und Diabetes mellitus Typ I
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Durchfuehrung
1x/Woche
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Synonym
Glial fibrillary acidic protein AK -
Material
Serum 500 µl Fremdversand
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Methode
Immunfluoreszenztest -
Dauer
1 Tag -
Einheit
Titer -
Referenzbereich
< 1:10
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Akkreditiert
Ja -
Praeanalytik
Haltbarkeit der Probe
Raumtemperatur: wenige Tage; 2-8°C: bis zu 2 Wochen -
Durchfuehrung
arbeitstäglich, Montag-Freitag
Auftragslabor: Labor Prof. Dr. Stöcker
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Material
Serum 1 ml -
Methode
Line- Immunoassay -
Referenzbereich
negativ
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Akkreditiert
Ja -
Allgemeines
Qualitative Bestimmung von Autoantikörpern der Klasse IgG im Serum gegen Hu
Hu-Ak werden auch ANNA-1 (anti-neuronale nukleäre Antikörper Typ 1) genannt. Sie zählen zu den am häufigsten gefundenen onkoneuronalen Antikörpern bei paraneoplastischer limbischer Enzephalitis und sensibler Neuropathie. Sie treten am häufigsten beim kleinzelligen Bronchialkarzinom (95-99% Spezifität!) auf, aber auch bei einem Neuroblastom, Prostata- oder Mammakarzinom -
Indikation
Verdacht auf paraneoplastisches neurologisches Syndrom (PNS).
Insbesondere bei Patienten mit unklarer limbischer Enzephalitis oder unklarer sensibler Neuropathie -
Praeanalytik
Probenstabilität:
Serum bei 2-8°C = 2 Wochen -
Durchfuehrung
1x/Woche
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Material
Serum 1 ml -
Methode
Line- Immunoassay -
Referenzbereich
negativ
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Akkreditiert
Ja -
Allgemeines
Qualitative Bestimmung von Autoantikörpern der Klasse IgG im Serum gegen Ma/Ta
Ma-/Ta-Ak werden bei Patienten mit Hodenkarzinom, Mammakarzinom und kleinzelligem Bronchialkarzinom gefunden. Klinisch sind diese Antikörper mit limbischer Enzephalitis, zerebellärer Ataxie und einer Hirnstammenzephalitis assoziiert. In >50% der Fälle manifestieren sich die neurologischen Symptome 3-4 Jahre vor dem Tumornachweis. -
Indikation
Verdacht auf paraneoplastisches neurologisches Syndrom (PNS).
Insbesondere bei Patienten mit unklarer zerebellärer Ataxie, limbischer Enzephalitis bzw. Hirnstammenzephalitis -
Praeanalytik
Probenstabilität:
Serum bei 2-8°C = 2 Wochen -
Durchfuehrung
1x/Woche
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Synonym
Anti-Neurofascin IgG -
Material
Serum mind. 0,2 ml Fremdversand
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Methode
Immunfluoreszenztest -
Dauer
24 Stunden -
Einheit
Titer -
Referenzbereich
<1:10
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Akkreditiert
Ja -
Praeanalytik
Haltbarkeit:
wenige Tage bei Raumtemperatur; 2-8°C = 14 Tage -
Durchfuehrung
2x/Woche (Mo. und Fr.)
Auftragslabor: Labor Prof. Dr. Stöcker
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Synonym
Recoverin-AK -
Material
Serum 1 mL oder Liquor 1 mL Fremdversand
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Methode
Immunluminometrischer Assay -
Dauer
1 Tag -
Referenzbereich
negativ
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Akkreditiert
Ja -
Indikation
Verdacht auf paraneoplastische Retinopathie.
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Praeanalytik
bei 4-8°C 14 Tage haltbar
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Durchfuehrung
1x/Woche
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Material
Serum 1 ml -
Methode
Line- Immunoassay -
Referenzbereich
negativ
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Akkreditiert
Ja -
Allgemeines
Qualitative Bestimmung von Autoantikörpern der Klasse IgG im Serum gegen Ri
Ri-Ak werden auch ANNA-2 (anti-neuronale nukleäre Antikörper Typ 2) genannt. Sie werden klassischerweise beim Opsoklonus-Myoklonus-Syndrom und bei Hirnstammenzephalitis im Zusammenhang mit einem Mamma-Karzinom und kleinzelligen Bronchialkarzinom gefunden. -
Indikation
Verdacht auf paraneoplastisches neurologisches Syndrom (PNS).
Insbesondere bei Patienten mit unklarer Okulomotorikstörung und zerebellärer Ataxie -
Praeanalytik
Probenstabilität:
Serum bei 2-8°C = 2 Wochen -
Durchfuehrung
1x/Woche
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Material
Serum 1 ml -
Methode
Line- Immunoassay -
Referenzbereich
negativ
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Akkreditiert
Ja -
Allgemeines
Qualitative Bestimmung von Autoantikörpern der Klasse IgG im Serum gegen SOX1 (AGNA)
SOX1-Ak sind auch als Anti-Glia nukleäre Antikörper (AGNA) bekannt und werden typischerweise beim paraneoplastischen Lambert-Eaton-Myasthenie-Syndrom (LEMS) in Assoziation mit dem kleinzelligen Bronchialkarzinom nachgewiesen. Die Antikörper können auch paraneoplastisch bei Kleinhirndegeneration und bei sensibler Neuropathie gefunden werden. -
Indikation
Differentialdiagnostik der Myasthenie. Verdacht auf paraneoplastische zerebelläre Ataxie und Neuropathie.
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Durchfuehrung
1x/Woche
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Material
Serum 1 ml -
Methode
Line- Immunoassay -
Referenzbereich
negativ
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Akkreditiert
Ja -
Allgemeines
Qualitative Bestimmung von Autoantikörpern der Klasse IgG im Serum gegen Titin
Titin ist neben Aktin und Myosin ein wesentliches Strukturprotein des Sarkomers, der kleinsten Funktionseinheit der quergestreiften Muskulatur. Antikörper gegen Titin sind hochspezifisch für die Myasthenia gravis und treten nur selten isoliert (ohne gleichzeitigen Nachweis von Ach-Rezeptor- oder MuSK-Antikörper) auf. Häufig findet man diese Antikörper bei Patienten mit Thymomen. -
Indikation
V.a. Myasthenia gravis
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Durchfuehrung
1x/Woche
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Synonym
DNER -
Material
Serum 1 ml oder Liquor 1 ml -
Methode
Line- Immunoassay -
Referenzbereich
negativ
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Akkreditiert
Ja -
Allgemeines
Qualitative Bestimmung von Autoantikörpern der Klasse IgG im Serum gegen Tr(DNER)
Tr-Ak richten sich gegen das zytoplasmatische Protein Delta/Notch-like Epidermal growth factor-related Receptor (DNER) in Purkinje-Zellen. Es handelt sich um onkoneuronale Antikörper, die v.a. bei Patienten mit einer paraneoplastischen zerebellären Ataxie nachgewiesen werden können. In ca. 80% ist der Tr-Nachweis mit einem Hodgkin-Lymphom assoziiert. -
Indikation
V.a. paraneoplastische zerebelläre Degeneration
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Durchfuehrung
1x/Woche
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Material
Serum 1 ml -
Methode
Line- Immunoassay -
Referenzbereich
negativ
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Akkreditiert
Ja -
Allgemeines
Qualitative Bestimmung von Autoantikörpern der Klasse IgG im Serum gegen Yo
Yo-Ak werden auch PCA-1 (Purkinje-Zell-Antikörper Typ 1) genannt und richten sich gegen das CDR62-Antigen, das im Kleinhirn und Hirnstamm exprimiert wird. Das sogenannte „Yo-Syndrom“ ist eine paraneoplastische zerebelläre Degeneration, welches häufig 3-4 Jahre vor dem Tumornachweis auftritt. Dieser Antikörper wird überwiegend bei Frauen gefunden, da er assoziiert ist mit Ovarial-, Mamma- und Uteruskarzinomen -
Indikation
Verdacht auf paraneoplastisches neurologisches Syndrom (PNS).
Insbesondere bei Patienten mit V.a. subakute Kleinhirn-Degeneration (zerebelläre Ataxie) -
Praeanalytik
Probenstabilität:
Serum bei 2-8°C = 2 Wochen -
Durchfuehrung
1x/Woche
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Material
Serum 1 ml -
Methode
Line- Immunoassay -
Referenzbereich
negativ
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Akkreditiert
Ja -
Allgemeines
Qualitative Bestimmung von Autoantikörpern der Klasse IgG im Serum gegen Zic4
Antikörper gegen Zinc Finger Protein 4 (Zic4) können bei paraneoplastischer zerebellärer Ataxie in Assoziation mit kleinzelligem Lungenkarzinom, meistens zusammen mit anderen paraneoplastischen Autoantikörpern nachgewiesen werden -
Indikation
V.a. paraneoplastische zerebelläre Degeneration
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Durchfuehrung
1x/Woche
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Material
Liquor 1 mL oder Serum 1 mL -
Methode
Immunfluoreszenztest -
Dauer
2-3 Tage -
Einheit
Titer -
Akkreditiert
Ja -
Allgemeines
Das Zielantigen Aquaporin-4 ist ein Wasserkanal, der den Wasser- und Elektrolyttransport im Zentralnervensystem (ZNS) reguliert. Aquaporin-4-Antikörper werden bei bis zu 91% der NMO-Patienten gefunden. Die Patienten klagen über akute Sehstörungen bis hin zur Erblindung die sich innerhalb von Stunden bzw. Tagen entwickelt haben, zum Teil zusammen mit Symptomen eines Querschnittssyndroms. Die NMO wurde viele Jahre als eine Sonderform der Multiplen Sklerose (MS) angesehen, aber im Gegensatz zur MS, die als T-Zell-vermittelte Autoimmunerkrankung gilt, wird die NMO als eine durch B-Zellen vermittelte Autoimmunerkrankung betrachtet, bei der die Aquoporin-4-Antikörper eine ätiopathogenetische Rolle spielen. Dafür sprechen die perivaskuläre Ablagerung von Autoantikörpern und Komplement im ZNS, die für eine lokale entzündliche Demyelinisierung und Nekrose verantwortlich gemacht wurden. Dazu besteht eine Korrelation zwischen Konzentration der Antikörper und Krankheitsaktivität.
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Indikation
V.a. Neuromyelitis optica (NMO)
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Bewertung
Negativ bei einem Titer bis zu 1:20
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Durchfuehrung
1x/Woche
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Synonym
CASPR-2-AK -
Material
Serum 1 ml oder Liquor 1 ml -
Methode
Immunfluoreszenztest -
Dauer
7 Tage -
Einheit
Titer -
Referenzbereich
negativ
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Akkreditiert
Ja -
Durchfuehrung
Auftragslabor: MVZ Augsburg
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Material
Serum 0,5 ml oder Liquor 1 ml Fremdversand
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Methode
Immunfluoreszenztest -
Dauer
1-3 Tage -
Einheit
Titer -
Referenzbereich
Serumtiter < 1:10
Liquortiter negativ
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Akkreditiert
Nein -
Durchfuehrung
Täglich (Montag bis Freitag)
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Material
Serum 1 ml oder Liquor 1 ml -
Methode
Immunfluoreszenztest -
Dauer
7 Tage -
Einheit
Titer -
Referenzbereich
negativ
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Akkreditiert
Ja
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Material
Serum 0,5 ml Fremdversand
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Methode
Radioimmunpräzipitation -
Dauer
24 Stunden -
Einheit
pmol/L -
Referenzbereich
< 10; Graubereich: 10-15
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Akkreditiert
Ja -
Praeanalytik
nicht länger als 2 Tage bei Raumtemperatur stabil
Raumtemperatur: < 2 Tage; 2-8°C: > 48 Stunden
Bei Transportzeiten >48 Stunden abgesert und tiefgefroren versenden -
Durchfuehrung
nach Bedarf
Auftragslabor: MVZ Labor Volkmann
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Material
Serum 1 ml -
Methode
Line- Immunoassay -
Dauer
7 Tage -
Referenzbereich
negativ
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Akkreditiert
Ja -
Allgemeines
Qualitative Bestimmung von Autoantikörper der Klassen IgG und IgM im Serum gegen die Ganglioside GM1, GM2, GM3, GD1a, GD1b, GT1b und GQ1b
HINWEIS: die Bestimmung von Gangliosidantikörpern aus Liquor ist vom Hersteller NICHT vorgesehen!
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Indikation
Differentialdiagnostik von peripheren Neuropathien
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Bewertung
Ganglioside sind saure Glycosphingolipide, die aus einem Lipid (Ceramid), einer Oligosaccharid-Kette und einer oder mehreren Sialinsäureresten bestehen. Sie werden in Zellmembranen und im peripheren Nervensystem gefunden. Antikörper gegen Gangliosidstrukturen von Erregern können mit Gangliosiden von Markscheiden oder Nervenfasern kreuzreagieren und periphere Neuropathien verursachen. So kommen entzündliche Neuropathien häufig nach einer Infektion mit Campylobacter jejuni, Cytomegalievirus, Epstein-Barr Virus oder Mycoplasma pneumoniae vor. Entzündliche Neuropathien des peripheren Nervensystems können sich mit leichter Ermüdbarkeit und uncharakteristischem Missempfinden bis hin zu neuromuskulären Störungen, Atemlähmung und Herzstillstand bemerkbar machen. Da Neuropathien erblich bedingt sein können oder aus einer Infektion bzw. einer autoimmunen Erkrankung resultieren können, ist eine richtige Diagnose wichtig, da die geeignete Therapie und Prognose je nach Neuropathieform unterschiedlich ist.
Erkrankung
Antikörper
Isotyp
Guillain-Barré-Syndrom
GM1, GD1a, GD1b, GT1b, GQ1b
IgG (IgM)
Miller-Fisher Syndrom
GQ1b, GT1a
IgG
Multifokale motorische Neuropathie (MMN)
GM1, GM2, GM3, GD1a, GD1b
IgM
Chronisch-entzündliche demyelinisierde Polyneuropathie
GM2, GM3, GD1a, GD1b
IgM
Chronisch-ataxische Neuropathie
GM3, GD1b, GT1b, GQ1b
IgM
Akute ataxisch-sensorische Neuropathie
GD1b
IgG
Akute motorische axonale Neuropathie
GM1, GD1a
IgG
Motorische Neuropathie mit monoklonaler IgM-Gammopathie
GM1, GD1b
IgM
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Synonym
GLRA1b -
Material
Serum 0,5 ml oder Liquor 1 ml Fremdversand
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Methode
Immunfluoreszenztest -
Dauer
1-3 Tage -
Einheit
Titer -
Referenzbereich
Serumtiter < 1:10
Liquortiter negativ
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Akkreditiert
Nein -
Durchfuehrung
Täglich (Montag bis Freitag)
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Synonym
anti-VGKC, Kaliumkanal-AK (VGKC) -
Material
Serum 0,5 ml Fremdversand
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Methode
Radiologischer Immunoassay -
Dauer
24 Stunden -
Einheit
pmol/l -
Referenzbereich
siehe Befund Fremdlabor
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Akkreditiert
Ja -
Allgemeines
Autoantikörper gegen spannungsabhängige Kaliumkanäle
Klinisch manifestieren sich diese Autoantikörper durch eine muskuläre Übererregbarkeit, die zurückzuführen ist auf eine Hemmung der Repolarisation durch funktionelle Rezeptorblockade von Kaliumkanälen. Die eigentlichen antigenen Zielstrukturen der VGKC-Antikörper sind mit den Kv1-Kanälen assoziierte Proteine (Caspr, LG1, Contactin)
Es handelt sich um einen Marker der erworbenen Neuromyotonie, diese Antikörper können aber auch hochtitrig bei Patienten mit limbischer Enzephalitis auftreten.
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Indikation
V.a. Isaac’s Syndrom
V.a. Morvan-Syndrom
Differentialdiagnostik limbische Enzephalitis -
Praeanalytik
Haltbarkeit der Probe:
2-8°C= 2 Wochen; -20°C über längeren Zeitraum
Versandbedingungen:
keine Besonderheiten -
Durchfuehrung
1x wöchentlich
Auftragslabor: Labor 28
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Material
Serum 1 ml oder Liquor 1 ml -
Methode
Immunfluoreszenztest -
Dauer
7 Tage -
Einheit
Titer -
Referenzbereich
negativ
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Akkreditiert
Ja -
Durchfuehrung
Auftragslabor: MVZ Ausburg
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Synonym
Low density lipoprotein receptor-related protein-4 -
Material
Serum 1,0 ml Fremdversand
-
Methode
Immunfluoreszenztest -
Dauer
24 Stunden -
Einheit
Titer -
Referenzbereich
negativ (1: <100)
-
Akkreditiert
Ja -
Praeanalytik
Probenstabilität:
max. 24h bei Raumtemperatur; 2-8°C: > 24 hProbenversand:
taggleicher Probeneingang oder Probe gekühlt (2-8°C) versenden -
Durchfuehrung
bei Auftragseingang
Auftragslabor: MVZ Labor Volkmann
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Material
Serum 1 ml oder Liquor 1 ml Fremdversand
-
Methode
Immunfluoreszenztest -
Dauer
3 Tage -
Einheit
Titer -
Referenzbereich
negativ
-
Akkreditiert
Ja
-
-
-
Material
Serum 1 ml -
Methode
Enzyme-linked Immunosorbent Assay -
Einheit
U/ml -
Referenzbereich
<0,4 U/ml
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Akkreditiert
Ja -
Allgemeines
MuSK ist Bestandteil des Agrin-Rezeptors, welcher bei Bindung von Agrin die Aggregation von Acetylcholinrezeptoren oder Acetylcholinesterase vermittelt.
Gegen MuSK gerichtete Autoantikörper sind hochspezifisch für die Myasthenia gravis und treten in 30-40% isoliert (ohne gleichzeitigen Nachweis von Ach-Rez-AK) auf. Eine MuSK-AK positive Myasthenia gravis hat eine schlechtere Prognose (häufiger Krisen, schlechteres Ansprechen auf Immunsuppression). Die Höhe des MuSK-AK-Titers korreliert mit der klinischen Schwere der Myasthenie. -
Indikation
V.a. Myasthenia gravis
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Durchfuehrung
1x/Woche
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Material
Serum 0,5 mL Fremdversand
-
Methode
Immunfluoreszenztest -
Dauer
arbeitstäglich -
Einheit
Titer -
Referenzbereich
<1:10
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Akkreditiert
Ja -
Allgemeines
Das Myelin assoziierte Glykoprotein ist ein Membranprotein im Myelin des peripheren und zentralen Nervensystems. Sein Molekulargewicht beträgt ca. 100 kD. Anti-MAG Antikörper scheinen bei monoklonalen IgM Gammopathien ursächlich an der Demyelinisierung von betroffenen Nervenbahnen beteiligt zu sein. Bei Neuropathien mit IgM Gammopathien können Anti-MAG Antikörper mit einer Frequenz von über 50 Prozent nachgewiesen werden.
Die Bestimmung von Anti-MAG Antikörpern kann zur Differenzierung zwischen axonalen und demyelinisierenden Neuropathien dienen. Diese Antikörper sind typischerweise mit langsam progressiven sensomotorischen demyelinisierenden Neuropathien assoziiert. Zusammen mit den Gangliosid Antikörpern ist der Nachweis von Anti-MAG eine sinnvolle Ergänzung zur Abklärung neurologischer Beteiligung bei allen rheumatischen Erkrankungen, z.B. Kollagenosen und Vaskulitiden.
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Indikation
Die Bestimmung von Anti-MAG Antikörpern ist hauptsächlich indiziert beim Verdacht auf Neuropathien mit monoklonaler IgM-Gammopathie und zur Differentialdiagnostik von axonalen bzw. demyelinisierenden Neuropathien.
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Bewertung
Positiv ≥1000 BTU
Negativ < 1000 BTU -
Durchfuehrung
Montag – Freitag
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-
-
Synonym
MOG-AK -
Material
Serum 0,5 ml -
Methode
Immunfluoreszenztest -
Dauer
1-3 Tage -
Einheit
Titer -
Referenzbereich
Serumtiter < 1:10
-
Akkreditiert
Ja -
Praeanalytik
Probenstabilität:
2-8°C= 14 Tage
Probenrtransport:
keine Besonderheiten -
Bewertung
Achtung: bei allen positiven Ergebnissen erfolgt eine Titerbestimmung.
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Durchfuehrung
Täglich (Montag bis Freitag)
-
-
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Material
Liquor 1 mL Fremdversand
-
Methode
Immunfluoreszenztest -
Dauer
1 -3 Tage -
Einheit
Titer -
Referenzbereich
Liquortiter negativ
-
Akkreditiert
Nein -
Allgemeines
Die Bestimmung von MOG-AK in Liquor ist als Methode nicht akkreditiert.
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Praeanalytik
Probenstabilität:
2-8°C= 14 TageProbenrtransport: keine Besonderheiten
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Bewertung
Achtung: bei allen positiven Ergebnissen erfolgt eine Titerbestimmung.
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Durchfuehrung
Täglich (Montag bis Freitag)
-
-
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Material
Serum 1 ml oder Liquor 1 ml -
Methode
Immunfluoreszenztest -
Dauer
7 Tage -
Einheit
Titer -
Referenzbereich
negativ
-
Akkreditiert
Ja -
Allgemeines
AAK gegen MPN, Myelin peripherer Nerven
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Material
Serum 1 ml oder Liquor 1 ml -
Methode
Immunfluoreszenztest -
Dauer
7 Tage -
Einheit
Titer -
Referenzbereich
=/< 1:10
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Akkreditiert
Ja -
Allgemeines
Die Glutamatrezeptoren Typ NMDA setzen sich aus zwei Untereinheiten (NR1 und NR2) zusammen, sind postsynaptisch lokalisiert und bilden Kationen-Kanäle für die synaptische Übertragung. Antikörper gegen die NR1-Untereinheit findet man in Serum oder Liquor von Patienten mit der einer limbischen Enzephalitis. Die Bindung der Antikörper an die Glutamatrezeptoren induziert eine reversible Verringerung der Rezeptoren auf der Zelloberfläche. Gehäuft findet man diese Enzephalitis bei jungen Frauen mit einem Ovarialteratom. Eine new-onset-Epilepsie junger Frauen ist oft ein initiales Leitsymptom einer NMDA-Enzephalitis. Im klinischen treten auch grippeähnliche Symptome auf, die anschließend durch psychotische Symptome ersetzt werden. Ein verändertes Verhalten mit Persönlichkeitsstörungen, Denkstörungen und Halluzinationen kennzeichnen dieses Syndrom.
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Indikation
Verdacht auf Autoimmunenzephalitis durch Antikörper gegen Glutamat-Rezeptoren Typ NMDA (N-Methyl-D-Aspartat).
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Synonym
Paraneoplastische Antikörper -
Material
Serum 1 ml -
Methode
Line- Immunoassay -
Dauer
7 Tage -
Referenzbereich
negativ
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Akkreditiert
Ja -
Allgemeines
Qualitative Bestimmung von Autoantikörpern der Klasse IgG im Serum gegen Amphiphysin, CV2 (CRMP-5), PNMA2 (Ma2/Ta), Ri, Yo und Hu
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Indikation
Verdacht auf paraneoplastische neurologische Syndrome (PNS)
Der Nachweis dieser Antikörper kann Monate bis Jahre vor einer Tumorerkrankung möglich sein. -
Bewertung
Ungefähr 0,5-2 % aller Tumorpatienten können ein Paraneoplastisches Syndrom (PNS) entwickeln. Etwa 50% der Patienten mit einem PNS bilden neuronale Antikörper. Es wird diskutiert, dass im Rahmen einer Autoimmunreaktion gegen im Tumor exprimierte neuronale Antigene die o.g. Antikörper gebildet werden.
Amphiphysin-Ak werden bei Patienten mit einem paraneoplastischen Stiff-Person Syndrom (z.B. bei Mamma-Karzinom und kleinzelligem Bronchial-Karzinom) gefunden, nicht bei einem idiopathischen Stiff-Person-Syndrom (hier Nachweis von GAD-Antikörpern). Bei 31-74% der Patienten mit nachgewiesenen Amphiphysin-Antikörper können weitere onkoneuronale Antikörper gefunden werden (z.B. CV2, Hu, Ri)
CV2-Ak sind nicht spezifisch für bestimmte paraneoplastische Erkrankungen. Sie können z.B. nachweisbar sein bei paraneoplastischer limbischer Enzephalitis, fokaler Epilepsie, Chorea und cerebellärer Ataxie. Es besteht eine Assoziation zu kleinzelligen Bronchialkarzinomen (bis zu 77%) und Thymomen (6%)
Ma-/Ta-Ak werden bei Patienten mit Hodenkarzinom, Mammakarzinom und kleinzelligem Bronchialkarzinom gefunden. Klinisch sind diese Antikörper assoziiert mit limbischer Enzephalitis, cerebellärer Ataxie und einer Hirnstammenzephalitis. In >50% der Fälle manifestieren sich die neurologischen Symptome 3-4 Jahre vor dem Tumornachweis.
Hu-Ak werden auch ANNA-1 (anti-neuronale nukleäre Antikörper Typ 1) genannt. Sie zählen zu den am häufigsten gefundenen onkoneuronalen Antikörpern bei paraneoplastischer limbischer Enzephalitis und sensibler Neuropathie. Sie treten am häufigsten beim kleinzelligen Bronchialkarzinom (95-99% Spezifität!) auf, aber auch bei einem Neuroblastom, Prostata- oder Mammakarzinom
Yo-Ak auch PCA-1 (Purkinje-Zell-Antikörper Typ 1) genannt richten sich gegen das CDR62-Antigen, das im Kleinhirn und Hirnstamm exprimiert wird. Das sogenannte „Yo-Syndrom“ ist eine paraneoplastische cerebelläre Degeneration, welches häufig 3-4 Jahre vor dem Tumornachweis auftritt. Dieser Antikörper wird überwiegend bei Frauen gefunden, da er assoziiert ist mit Ovarial-, Mamma- und Uteruskarzinomen
Ri-Ak werden auch ANNA-2 (anti-neuronale nukleäre Antikörper Typ 2) genannt. Sie werden klassischerweise beim Opsoklonus-Myoklonus-Syndrom und bei Hirnstammenzephalitis im Zusammenhang mit einem Mamma-Karzinom und einem kleinzelligen Bronchialkarzinom gefunden.
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Material
Serum 1 ml -
Methode
Immunfluoreszenztest -
Referenzbereich
negativ
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Akkreditiert
Ja -
Durchfuehrung
1x/Woche
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Material
Serum 1 ml Fremdversand
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Methode
Westernblot -
Dauer
24 Stunden -
Referenzbereich
negativ
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Akkreditiert
Ja -
Durchfuehrung
bei Bedarf
Auftragslabor: Labor Volkmann
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Synonym
Calcium-Kanal (PQ-Typ)-VGCC AAK -
Material
Serum 0,5 ml Fremdversand
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Methode
Radiologischer Immunoassay -
Dauer
24 Stunden -
Einheit
pmol/l -
Akkreditiert
Ja -
Allgemeines
voltage gated calcium channel (P/Q-Typ)
Autoantikörper gegen spannungsabhängige Calciumkanäle
Es handelt sich um einen Marker des LEMS (Lambert Eaton myasthenisches Syndrom), welches v.a. bei Patienten mit einem kleinzelligen Bronchialkarzinom auftreten kann. Mitunter treten VGCC-Antikörper gleichzeitig mit onkoneuronalen Antikörpern auf.
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Indikation
V.a. Lambert-Eaton Syndrom
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Praeanalytik
Probenstabilität:
2-8°C= 2 Wochen, -20°C= über längeren Zeitraum
Probenversand:
keine Besonderheiten -
Durchfuehrung
1x wöchentlich
Auftragslabor: Labor 28
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