Akute lymphatische Leukämie (ALL)
- Hämatologie
- Molekulare Tumorgenetik
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Synonym
BCR::ABL1-Mutation -
Material
EDTA-Knochenmark 5 ml oder EDTA-Blut 10 ml -
Methode
cDNA-Sequenzierung -
Dauer
2 Wochen -
Einheit
N/A -
Referenzbereich
somatische BCR::ABL1-Mutationen sind bei Gesunden nicht nachweisbar, davon zu unterscheiden sind Polymorphismen
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Akkreditiert
Ja -
Indikation
Chronische myeloische Leukämie (CML) oder BCR::ABL1-positive akute lymphatische Leukämie (ALL) wenn es unter Therapie mit Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI) zu einem deutlichen Anstieg des BCR::ABL1-Transkriptniveaus (um mindestens etwa eine Größenordnung) kommt, oder wenn bestimmte Therapie-Zielmarken (s. u.) nicht erreicht werden. Bei CML-Erstdiagnose wird eine BCR::ABL1-Sequenzierung nur im Falle einer Blastenkrise oder akzelerierten Phase empfohlen. Bei ALL-Erstdiagnose wird ebenfalls keine BCR::ABL1-Sequenzierung empfohlen.
Die optimalen Therapieziele für das BCR::ABL1 Niveau unter TKI-Therapie sind (European Leukaemia Net, 2013):
– nach 3 Monaten <= 10 %
– nach 6 Monaten <= 1 %
– nach 12 Monaten <= 0,1 % („major molecular remission“, MMR)Das suboptimale Therapieansprechen ist definiert durch folgende BCR::ABL1-Niveaus:
– nach 3 Monaten > 10 %
– nach 6 Monaten 1 – 10 %
– nach 12 Monaten >0,1 – 1 %
Das Therapieversagen ist definiert durch ein BCR::ABL1-Niveau von:
– nach 6 Monaten > 10 %
– nach 12 Monaten >1 %
– zu jedem späteren Zeitpunkt: bestätigter (!) Verlust einer einmal erreichten MMR
Bei einem suboptimalem Therapieansprechen werden engmaschige Kontrollen des BCR::ABL1-Niveaus mittels quantitativer RT-PCR empfohlen (z. B. monatlich).
Bei Therapieversagen ist zusätzlich eine BCR::ABL1-Sequenzierung sinnvoll. -
Praeanalytik
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Bewertung
Im Falle des Nachweises von Mutationen bei CML unter Imatinib-Therapie gibt es folgende Therapieempfehlungen des European Leukemia Net (2011):
– T315I-Mutation: Stammzelltransplantation, Ponatinib oder experimentelle Therapie;
– V299L, T315A, F317L/F317V/F317I/F317C: Wechsel eher auf Nilotinib als auf Dasatinib;
– Y253H, E255K/V, F359V/C/I: eher Dasatinib als Nilotinib.Folgende TKI-Resistenzen wurden beschrieben (PMID: 32289275; in Klammern: verminderte Wirksamkeit):
– Imatinib: Y253, E255, T315 [M244, L248, G250, Q252, F317, M351, M355, F359, H396]
– Nilotinib: T315 [L248, Y253, E255, F359]
– Dasatinib: T315 [V299, F317]
– Bosutinib: T315, V299 [L248, G250, E255, F317]
– Ponatinib: [T315I, E255]
– Asciminib: A337, W464, P465, V468, I502.Bei der Auswahl der second line Tyrosinkinaseinhibitoren müssen die individuellen Comorbiditäten bedacht werden.
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Durchfuehrung
1x/Woche
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Material
EDTA-Knochenmark 5 ml oder EDTA-Blut 10 ml -
Methode
nested RT-PCR -
Dauer
3 Tage -
Einheit
n/A -
Referenzbereich
bei Gesunden nicht nachweisbar
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Akkreditiert
Ja -
Indikation
Verlaufsuntersuchung einer bekannt BCR::ABL1-positiven Neoplasie (CML, ALL, AML), in der Regel als Begleituntersuchung zur entsprechenden quantitativen BCR::ABL1 RT-PCR. Bei Erstdiagnose sollte dagegen eine BCR::ABL1-Multiplex-RT-PCR durchgeführt werden.
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Praeanalytik
Bei chronischer myeloischer Leukämie ist EDTA/Citrat-Blut ausreichend,
bei akuter lymphatischer Leukämie bevorzugt Knochenmark (5 ml).Bitte unterschriebene Einverständniserklärung zur Durchführung von genetischen Untersuchungen und ggf. zur Aufbewahrung von Probenmaterial in einer Probenbank (Link) beifügen. Diese Einverständniserklärung ist auch Bestandteil der Anforderungsscheine (Link).
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Bewertung
Die nested PCR für die Transkriptvarianten „Major“ und „minor“ hat eine etwas höhere Sensitivität als die entsprechende quantitative RT-PCR (qPCR), allerdings sind damit keine genauen quantitativen Aussagen möglich. Die nested BCR::ABL1-RT-PCR empfiehlt sich als Begleitprogramm zur qPCR insbesondere dann, wenn das Transkriptniveau niedrig ist.
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Material
EDTA-Knochenmark 5 ml oder EDTA-Blut 10 ml -
Methode
Realtime RT-PCR quantitativ -
Einheit
N/A -
Referenzbereich
bei Gesunden nicht nachweisbar
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Akkreditiert
Ja -
Allgemeines
bei akuter lymphatischer Leukämie immer Knochenmark (5 ml)
bei chronischer myeloischer Leukämie ist EDTA-/Citrat-Blut ausreichend -
Indikation
Verlaufsuntersuchung bei vorbekannter BCR::ABL1-positiver Leukämie
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Praeanalytik
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Bewertung
Bei Major-BCR::ABL1-positiver Leukämie wird das BCR::ABL1-Niveau auf der sogenannten internationalen Skala angegeben.
Folgende Therapie-Ziele wurden für die CML formuliert (European Leukaemia Net, 2013)
Die optimalen Therapieziele für das BCR::ABL1-Niveau unter TKI-Therapie sind (European Leukaemia Net, 2013):
– nach 3 Monaten <= 10 %
– nach 6 Monaten <= 1 %
– nach 12 Monaten <= 0,1 % („major molecular remission“, MMR)Das suboptimale Therapieansprechen ist definiert durch folgende BCR::ABL1-Niveaus:
– nach 3 Monaten > 10 %
– nach 6 Monaten > 1 – 10 %
– nach 12 Monaten > 0,1 – 1 %Das Therapieversagen ist definiert durch ein BCR::ABL1-Niveau von:
– nach 6 Monaten > 10 %
– nach 12 Monaten > 1 %
– zu jedem späteren Zeitpunkt: bestätigter (!) Verlust einer einmal erreichten MMRBei einem suboptimalem Therapieansprechen werden engmaschige Kontrollen des BCR::ABL1-Niveaus mittels quantitativer RT-PCR empfohlen (z. B. monatlich).
Bei Therapieversagen ist zusätzlich eine BCR::ABL1-Sequenzierung sinnvoll.
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Durchfuehrung
2x pro Woche
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Synonym
BCR::ABL-Multiplex-RT-PCR -
Material
EDTA-Knochenmark 5 ml oder EDTA-Blut 10 ml -
Methode
Multiplex-RT-PCR -
Dauer
3 Tage -
Referenzbereich
negativ
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Akkreditiert
Ja -
Indikation
Bei Erstdiagnose (d. h. Verdacht auf chronische myeloische Leukämie oder B-Vorläufer-akute lymphatische Leukämie, in seltenen Fällen auch akute myeloische Leukämie) sollte eine BCR::ABL1-Multiplex-RT-PCR durchgeführt werden. Damit ist der Nachweis aller bekannten BCR::ABL1-Transkriptvarianten möglich („Major“, „minor“, „micro“, u.a.m.). Ist die Transkriptvariante aus einer Voruntersuchung bereits bekannt, sollte dagegen keine Multiplex-RT-PCR, sondern eine für das jeweilige Transkript spezifische quantitative BCR::ABL1-RT-PCR durchgeführt werden, evtl. ergänzt durch eine für dieses Transkript spezifische nested PCR.
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Praeanalytik
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Bewertung
Folgende BCR::ABL1-Transkriptvarianten sind bekannt:
• e13a2, e14a2 („Major“, Fusion von BCR Exon 13 oder 14 mit ABL1 Exon 2)
• e1a2 („minor“, Fusion von BCR Exon 1 mit ABL1 Exon 2)
• e19a2 („micro“, Fusion von BCR Exon 19 mit ABL1 Exon 2)
• atypische Transkripte: e1a3, e13a3, e14a3, e6a2, e8a2, u.a.In mehr als 95 % der Fälle von CML liegen „Major“-Transkripte vor. In etwa 2/3 der Fälle von ALL im Erwachsenenalter werden „minor“-Transkripte und in ca. 1/3 „Major“-Transkripte detektiert. Bei BCR::ABL1-positiver AML finden sich meist „minor“-Transkripte. Die Verteilung der Transkriptvarianten zeigt eine charakteristische Altersabhängigkeit (PMID 18650471; im Kindesalter ganz überwiegend „minor“-Transkripte). Alle anderen Transkriptvarianten außer „Major“ und „minor“ sind Raritäten. Alle BC::ABL1-Varianten sind grundsätzlich mit den gängigen Tyrosinkinase-Inhibitoren behandelbar.
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Durchfuehrung
3x/Woche
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Synonym
TEL::AML1 -
Material
EDTA-Knochenmark 5 ml oder EDTA-Blut 10 ml -
Methode
RT-PCR -
Dauer
1 Woche -
Einheit
N7A -
Referenzbereich
Bei Gesunden nicht nachweisbar.
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Akkreditiert
Ja -
Indikation
B-lymphoblastische Leukämie im Alter von unter 35 Jahren
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Praeanalytik
bei gesicherter leukämischer Ausschwemmung ggf. auch peripheres Blut (10ml)
Bitte unterschriebene Einverständniserklärung zur Durchführung von genetischen Untersuchungen und ggf. zur Aufbewahrung von Probenmaterial in einer Probenbank (Link) beifügen. Diese Einverständniserklärung ist auch Bestandteil der Anforderungsscheine (Link).
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Bewertung
ETV6::RUNX1 (oder TEL::AML1) resultiert aus der konventionell-zytogenetisch unsichtbaren Translokation t(12;21)(p13;q22). Es findet sich in einer Häufigkeit von ca. 15-20% bei Kindern (<15 Jahre) und bei etwa 1-2% der adoleszenten und erwachsenen Patienten mit akuter lymphatischer Leukämie. Der Häufigkeitsgipfel liegt im Alter von 4 Jahren, danach nimmt die Häufigkeit kontinuierlich ab.
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Durchfuehrung
1x/Woche
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Synonym
TEL::AML1 -
Material
EDTA-Knochenmark 5 ml oder EDTA-Blut 10 ml -
Methode
Realtime RT-PCR quantitativ -
Dauer
1 Woche -
Einheit
N/A -
Referenzbereich
Bei Gesunden nicht nachweisbar.
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Akkreditiert
Ja -
Indikation
Verlaufskontrolle bei bekannter ETV6::RUNX1-positiver B-lymphoblastischer Leukämie
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Praeanalytik
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Durchfuehrung
1x wöchentlich
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Synonym
FBXW7-Mutationen -
Material
EDTA-Knochenmark 5 ml oder EDTA-Blut 10 ml -
Methode
DNA-Sequenzierung -
Dauer
10 Tage -
Referenzbereich
Somatische FBXW7-Mutationen sind bei Gesunden nicht nachweisbar, davon zu unterscheiden sind Polymorphismen
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Akkreditiert
Ja -
Allgemeines
DNA-Sequenzierung der Exons 9 bis 11
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Indikation
V. a. T-lymphoblastische Leukämie (T-ALL), oder im Rahmen der weiteren Abklärung einer hämatologischen Neoplasie.
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Praeanalytik
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Bewertung
FBXW7 auf Chromosom 4q31.3 kodiert für ein Protein, das Bestandteil des SCF-Ubiquitin-Ligase-Komplexes ist, der für die kontrollierte Degradation wichtiger Transkriptionsfaktoren, Zellzyklus-Regulatoren und potentieller Onkogene zuständig ist. FBXW7 wirkt damit als Tumorsuppressor.
Somatische FBXW7-Mutationen finden sich in einem weiten Spektrum von soliden Tumoren und hämatologischen Malignomen. Die Mutationen sind meist in der N-terminalen WD40-Domäne lokalisiert (Exons 9-11) und betreffen meist Arginin (R)-Positionen. Sie führen in der Regel zu einer funktionellen Beeinträchtigung des SCF-Ubiquitin-Ligase-Komplexes.
T-ALL-Patienten mit FBXW7-Mutationen weisen eine eher günstigere Prognose auf. -
Durchfuehrung
1x/Woche
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Synonym
IKZF1-Mutationen -
Material
EDTA-Knochenmark 5 ml oder EDTA-Blut 10 ml -
Methode
DNA-Sequenzierung -
Dauer
10 Tage -
Referenzbereich
keine Mutation nachweisbar
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Akkreditiert
Ja -
Indikation
Erweiterte Diagnostik bei lymphatischen und myeloischen Neoplasien
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Praeanalytik
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Bewertung
IKZF1 (Synonym IKAROS) auf Chromosom 7q22.1 codiert für einen Transkriptionsfaktor, der eine zentrale Rolle in der Lymphopoese (B-Zellen, NK-Zellen) spielt.
Somatische IKZF1-Punktmutationen, die häufiger frameshift-Mutationen sind, fanden sich in einem kleinen Prozentsatz der Patienten mit myeloischen oder lymphatischen Neoplasien.
Viel häufiger als von Punktmutationen ist der IKZF1-Genlocus von partiellen oder vollständigen Gen-Deletionen betroffen, die z. B. zur Haploinsuffizienz oder zur Bildung dominant-negativer Isoformen führen. Diese Deletionen werden mit dieser Untersuchung nicht erfasst! Hierfür sollten separate PCR-Untersuchungen erfolgen.
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Durchfuehrung
1x/Woche
DNA-Sequenzierung aller kodierenden Genabschnitte
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Synonym
MLL::AF6, MLL-MLLT4 -
Material
EDTA-Knochenmark 5 ml oder EDTA-Blut 10 ml -
Methode
Multiplex-RT-PCR -
Dauer
1 Woche -
Einheit
N/A -
Referenzbereich
bei Gesunden nicht nachweisbar
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Akkreditiert
Nein -
Indikation
Akute myeloische Leukämie (AML) oder (selten) T-lymphoblastische Leukämie.
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Praeanalytik
EDTA- oder Citrat-Knochenmark,
sofern Blasten im Blut nachweisbar sind, ist auch peripheres Blut möglichBitte unterschriebene Einverständniserklärung zur Durchführung von genetischen Untersuchungen und ggf. zur Aufbewahrung von Probenmaterial in einer Probenbank (Link) beifügen. Diese Einverständniserklärung ist auch Bestandteil der Anforderungsscheine (Link).
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Bewertung
Das KMT2A::AFDN-Fusionsgen entsteht in der Regel durch eine Chromosomentranslokation t(6;11)(q27;q23) bei akuter myeloischer oder T-lymphoblastischer Leukämie. Bei AML gilt das Fusionsgen als prognostisch ungünstig.
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Synonym
MLL::AF4 -
Material
EDTA-Knochenmark 5 ml oder EDTA-Blut 10 ml -
Methode
Multiplex-RT-PCR -
Dauer
1 Woche -
Einheit
N/A -
Referenzbereich
bei Gesunden nicht nachweisbar
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Akkreditiert
Ja -
Indikation
CD10-negative B-lymphoblastische Leukämie (ALL), bei AML kommt das Fusionsgen praktisch nicht vor.
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Praeanalytik
EDTA- oder Citrat-Knochenmark
sofern im Blut Blasten nachweisbar sind, ist auch periphes Blut möglichBitte unterschriebene Einverständniserklärung zur Durchführung von genetischen Untersuchungen und ggf. zur Aufbewahrung von Probenmaterial in einer Probenbank (Link) beifügen. Diese Einverständniserklärung ist auch Bestandteil der Anforderungsscheine (Link).
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Bewertung
Das KMT2A::AFF1-Fusionsgen entsteht durch die Chromosomentranslokation t(4;11)(q21;q23.3) bei akuter lymphatischer Leukämie (ALL).
Die betroffenen Patienten weisen charakteristische klinisch-biologische Besonderheiten auf (PMID: 19144982). Durchflusszytometrisch liegt praktisch immer ein CD10-negativer B-Linien-ALL-Phänotyp vor („pro B-ALL“). 95 % zeigen eine Expression des NG2-Antigens. Einen klinischen Hinweis auf das Vorliegen einer KMT2A::AFF1-Aberration gibt auch das Vorliegen einer Hyperleukozytose >100/nl.
KMT2A::AFF1 findet sich in etwa 5 % der Fälle von ALL im Erwachsenenalter und 55% der Fälle von CD10-negativer B-Linien-ALL. KMT2A::AFF1 gilt bei ALL im Kindes- und Erwachsenenalter als molekularer Hochrisiko-Marker.
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Synonym
MLL::ELL -
Material
EDTA-Knochenmark 5 ml oder EDTA-Blut 10 ml -
Methode
Multiplex-RT-PCR -
Dauer
1 Woche -
Einheit
N/A -
Referenzbereich
bei Gesunden nicht nachweisbar
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Akkreditiert
Nein -
Indikation
Akute myeloische Leukämie (AML) oder (selten) T-lymphoblastische Leukämie
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Praeanalytik
EDTA- oder Citrat-Knochenmark,
sofern Blasten im Blut nachweisbar sind, ist auch peripheres Blut möglichBitte unterschriebene Einverständniserklärung zur Durchführung von genetischen Untersuchungen und ggf. zur Aufbewahrung von Probenmaterial in einer Probenbank (Link) beifügen. Diese Einverständniserklärung ist auch Bestandteil der Anforderungsscheine (Link).
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Bewertung
Das KMT2A::ELL-Fusionsgen ist das molekulare Korrelat für die Chromosomentranslokation t(11;19)(q23;p13.1) bei akuter myeloischer oder T-lymphoblastischer Leukämie.
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Synonym
KMT2A::EPS15 -
Material
EDTA-Knochenmark 5 ml oder EDTA-Blut 10 ml -
Methode
Multiplex-RT-PCR -
Dauer
1 Woche -
Referenzbereich
nicht nachweisbar
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Akkreditiert
Nein -
Indikation
KMT2A::EPS15 ist ein Fusionsgen, das durch die Translokation t(1;11)(p32;q23) gebildet wird. Es gehört zu den 8 häufigsten KMT2A-Fusionsgenen bei akuten Leukämien. Es ist sowohl bei akuter myeloischer Leukämie (AML), als auch (seltener) bei akuter lymphatischer Leukämie (ALL) zu finden. Die Diagnostik ist z. B. sinnvoll bei vorherigem zytogenetischem Nachweis einer t(1;11)(p32;q23).
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Praeanalytik
EDTA-Knochenmark (wenn immer möglich) oder EDTA-Blut (nur wenn höherer Anteil an malignen Zellen), paraffinfixiertes Tumormaterial
Bitte unterschriebene Einverständniserklärung zur Durchführung von genetischen Untersuchungen und ggf. zur Aufbewahrung von Probenmaterial in einer Probenbank (Link) beifügen. Diese Einverständniserklärung ist auch Bestandteil der Anforderungsscheine (Link).
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Bewertung
Der Nachweis des MLL::EPS15-Fusionsgenes spricht für das Vorliegen einer Translokation t(1;11)(p32;q23).
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Synonym
MLL::ENL -
Material
EDTA-Knochenmark 5 ml oder EDTA-Blut 10 ml -
Methode
Multiplex-RT-PCR -
Dauer
1 Woche -
Einheit
N/A -
Referenzbereich
bei Gesunden nicht nachweisbar
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Akkreditiert
Nein -
Indikation
CD10-negative B-lymphoblastische Leukämie (ALL), T-Linien-ALL im Kindesalter, akute myeloische Leukämie
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Praeanalytik
EDTA- oder Citrat-Knochenmark,
sofern Blasten im Blut nachweisbar sind, ist auch peripheres Blut möglichBitte unterschriebene Einverständniserklärung zur Durchführung von genetischen Untersuchungen und ggf. zur Aufbewahrung von Probenmaterial in einer Probenbank (Link) beifügen. Diese Einverständniserklärung ist auch Bestandteil der Anforderungsscheine (Link).
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Bewertung
Das KMT2A::MLLT1-Fusionsgen entsteht durch die Chromosomentranslokation t(11;19)(q23;p13.3).
Bei B-Linien-ALL-Patienten liegt durchflusszytometrisch praktisch immer ein CD10-negativer B-Linien-ALL-Phänotyp vor („pro B-ALL“), meist mit Koexpression des NG2-Antigens (PMID: 19144982). Sehr selten wurde das Fusionsgen auch bei T-Linien-ALL im Kindes- und Jugendalter beschrieben. Bei AML findet sich KMT2A::MLLT1 typischerweise, aber nicht ausschließlich beim FAB M5-Subtyp.
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Synonym
t(8;14)(q24;q32) -
Material
EDTA-Knochenmark 5 ml oder EDTA-Blut 10 ml -
Methode
Langstrecken-PCR -
Dauer
1 Woche -
Einheit
N/A -
Referenzbereich
bei Gesunden nicht nachweisbar
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Akkreditiert
Nein -
Indikation
V. a. Burkitt-Lymphom, Burkitt-Typ-Leukämie (L3-ALL, reifzellige ALL) oder
Diffus großzelliges B-NHL,
selten auch beim Multiplen Myelom -
Praeanalytik
Bei gesicherter leukämischer Ausschwemmung ggf. auch peripheres Blut (10 ml) oder unfixiertes Tumorgewebe b.B. Lymphknotengewebe in NaCl-Lösung einsendbar.
Bitte unterschriebene Einverständniserklärung zur Durchführung von genetischen Untersuchungen und ggf. zur Aufbewahrung von Probenmaterial in einer Probenbank (Link) beifügen. Diese Einverständniserklärung ist auch Bestandteil der Anforderungsscheine (Link).
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Bewertung
MYC-Translokationen sind typisch für das Burkitt-Lymphom, allerdings auch bei anderen lymphatischen Neoplasien gelegentlich zu finden.
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Durchfuehrung
täglich
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Material
EDTA-Knochenmark 5 ml -
Methode
Multiplex-RT-PCR -
Dauer
>4 Tage -
Einheit
N/A -
Referenzbereich
bei Gesunden nicht nachweisbar
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Akkreditiert
Ja -
Indikation
T-lymphoblastische Leukämie (T-ALL)
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Praeanalytik
EDTA- oder Citrat-Knochenmark,
sofern Blasten im Blut nachweisbar sind, ist auch peripheres Blut möglichBitte unterschriebene Einverständniserklärung zur Durchführung von genetischen Untersuchungen und ggf. zur Aufbewahrung von Probenmaterial in einer Probenbank (Link) beifügen. Diese Einverständniserklärung ist auch Bestandteil der Anforderungsscheine (Link).
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Bewertung
In etwa 4-6% der Fälle ist NUP214::ABL1 nachweisbar. In den meisten Fällen liegt eine extrachromosomale episomale Amplifikation vor, die zytogenetisch oft schwierig zu entdecken ist.
Die Detektion geschieht mit einer konventionellen Multiplex-RT-PCR, mit der sich alle bekannten Transkriptvarianten nachweisen lassen.
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Synonym
PHF6-Mutationen -
Material
EDTA-Knochenmark 5 ml oder EDTA-Blut 10 ml -
Methode
DNA-Sequenzierung -
Dauer
10 Tage -
Referenzbereich
keine Mutation nachweisbar
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Akkreditiert
Ja -
Allgemeines
DNA-Sequenzierung aller 9 codierenden Exons
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Indikation
V. a. T-lymphoblastische Leukämie (T-ALL), oder im Rahmen der weiteren Abklärung einer hämatologischen Neoplasie.
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Praeanalytik
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Bewertung
PHF6 auf Chromosom Xq26.2 kodiert für einen Transkriptionsfaktor, der eine Rolle bei der X-Chromosom-Inaktivierung spielt.
Mutationen in PHF6 führen zu einer gestörten X-Chromosom-Inaktivierung. Bei T-lymphoblastischer Leukämie (T-ALL) fanden sich in ca 15-40 % der Fälle PHF6-Mutationen. Die akzentuiert männliche Prädominanz bei dieser Erkrankung wurde zumindest zum Teil durch diese Mutationen erklärt. Die meisten der PHF6-mutierten T-ALL-Patienten wiesen eine Überexpression eines der beiden Homöobox-Gene TLX1 (HOX11) oder TLX3 (HOX11L2) auf. -
Durchfuehrung
1x/Woche
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Synonym
E2A::PBX1 qualitativ -
Material
EDTA-Knochenmark 5 ml oder EDTA-Blut 10 ml -
Methode
RT-PCR -
Dauer
1 Woche -
Einheit
N/A -
Referenzbereich
bei Gesunden nicht nachweisbar
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Akkreditiert
Ja -
Indikation
B-lymphoblastische Leukämie mit einem CD34-/CD33-/CD10+/slg- (meist auch cylg+) Immunphänotyp
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Praeanalytik
Bei gesicherter leukämischen Ausschwemmung ggf. auch peripheres Blut (10 ml) möglich.
Bitte unterschriebene Einverständniserklärung zur Durchführung von genetischen Untersuchungen und ggf. zur Aufbewahrung von Probenmaterial in einer Probenbank (Link) beifügen. Diese Einverständniserklärung ist auch Bestandteil der Anforderungsscheine (Link).
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Bewertung
Das Fusionsgen TCF3::PBX1 (früher E2A::PBX1) resultiert aus der Chromosomentranslokation t(1;19)(q23;p13) und findet sich bei etwa 3-5% aller Patienten mit akuter lymphatischer Leukämie. Die Patienten weisen einen charakteristischen Immunphänotyp auf (meist prä B, immer CD34-/CD33-).
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Durchfuehrung
1x/Woche
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Synonym
E2A::PBX1 quantitativ -
Material
EDTA-Knochenmark 5 ml oder EDTA-Blut 10 ml -
Methode
Realtime RT-PCR quantitativ -
Dauer
1 Woche -
Einheit
N/A -
Referenzbereich
Bei Gesunden nicht nachweisbar.
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Akkreditiert
Nein -
Indikation
Verlaufsuntersuchung bei bekannt TCF3::PBX1-positiver lymphoblastischer Leukämie.
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Praeanalytik
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Bewertung
Das Fusionsgen TCF3::PBX1 (früher E2A::PBX1) resultiert aus der Chromosomentranslokation t(1;19)(q23;p13) und findet sich bei etwa 3-5% aller Patienten mit akuter lymphatischer Leukämie. Die Patienten weisen einen charakteristischen Immunphänotyp auf (meist prä B, immer CD34-/CD33-).
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Durchfuehrung
1x/Woche
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