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  • Material

    EDTA-Blut 2 ml
    oder
    isolierte DNA
  • Methode

    Sequence capture,Sequencing-by synthesis
  • Dauer

    6-8 Wochen
  • Akkreditiert

    Ja
  • Allgemeines

    Ansprechpartnerin:
    Dr. rer. nat. Susanne Herbst, Dr. rer. nat. Laura Hildebrand
    Kontakt Tel.: +49 (030) 405 026 432
    Info-Humangenetik@laborberlin.com

     

  • Indikation

    MODY-Diabetes

    Erkrankung:
    Die MODY-Diabetes (Maturity Onset Diabetes of the Young) ist  eine heterogene Gruppe von monogenetisch vererbten Diabetesformen welche durch genetische Defekte der Betazellfunktion und einer damit einhergehenden verminderten Insulinsekretion gekennzeichnet ist

    – gehört zur Gruppe der „Anderen Diabetesformen“ (nicht Typ 1 Diabetes oder Typ 2 Diabetes).

    – typisch für eine MODY-Diabetes sind eine Manifestation vor dem 25. Lebensjahr und ein autosomal dominanter Erbgang

    –  In der Online Mendelian Inheritance in Man (OMIM) Datenbank werden aktuell 14 MODY Subtypen aufgelistet, die klassischerweise mittels Durchnummerierung oder direkt mit der Genbezeichnung unterschieden werden

    – die 3 häufigsten MODY-Formen sind MODY 1-3 (HNF4A, GCK und HNF1A) sie nehmen ca. 90 % der MODY-Fälle ein

    (Quelle: Iwen und Schütt 2014)

    – Die Verteilung der MODY-Diabetes-Fälle ist dabei wie folgt:

    14% Mutationen des Glukokinase-Gens (MODY-2)

    75% Mutationen von Transkriptionsfaktoren (HNF-1 alpha, HNF-1 beta, HNF-4 alpha, IPF-1)

    11% Keine Mutation bekannter MODY Gene (MODY X) 

    – Weltweit wird die Häufigkeit von MODY-Diabetes auf 2-5% aller Diabetiker geschätzt.

     Prävalenz von Diabetes 8.8% (Statista 2018-International Diabetes Federation)

     daraus folgt Prävalenz von MODY in Gesamtbevölkerung von ca. 0.16 – 0.4% (jedoch Vermutung hoher Dunkelziffer)

    Symptomatik:
    – Diagnosestellung eines Diabetes mellitus vor dem 25. Lebensjahr

    – autosomal-dominate Vererbung über mindestens 3 Generationen

    – Normalgewicht

    – fehlende Notwendigkeit einer Insulintherapie oder der Nachweis relevanter

    C-Peptidkonzentrationen nach mehr als 5-jähriger Insulintherapie

    – normale aber für vorliegende erhöhte Blutglukosekonzentrationen relativ zu niedrige Insulinkonzentrationen

    – Glukosurie in einem OGTT ohne Nachweis eines Diabetes mellitus als Hinweis auf das Vorliegen einer HNF1A Mutation oder Deletion

    – Hepatische Adenomatose (>10 Adenome) als Hinweis auf das Vorliegen einer HNF1A Mutation oder Deletion

    – Fehlender Nachweis von Autoimmundiabetes-assoziierten Autoantikörpern als Abgrenzung zum Typ-1-Diabetes mellitus

    – Niedrige hsCRP Konzentrationen als Abgrenzung zum Typ-2-Diabetes mellitus

    – Nachweis einer MODY-assoziierten Mutation bei Verwandten

    (Quelle: Iwen und Schütt 2014)                                                                                                                                                                         

    Ein MODY-Diabetes sollte bei allen Formen des Gestationsdiabetes (Schwangerschaftsdiabetes) sowie bei Kindern und Jugendlichen mit Diabetes in Betracht gezogen werden, wenn kein typischer Typ 1 Diabetes vorliegt.

    neonataler Diabetes                                                                                                                                                                                       

    Mit eine Inzidenz von ca. 1:90 000 Geburten sehr selten. Kennzeichnend für die Erkrankung ist neben der bereits intrauterin auftretenden Wachstumsretardierung, das Auftreten einer Hyperglykämie verbunden mit wenig oder keinem messbaren Insulin vor dem sechsten Lebensmonat, selten auch zwischen dem 6. Monat und dem ersten Lebensjahr. Es wird unterschieden zwischen einer transienten Form (TNDM) und der permanenten Form des neonatalen Diabetes mellitus (PNDM). Beim TNDM sind die Hyperglykämien in der Hälfte der Fälle nach einigen Monaten rückläufig, es können jedoch Remissionen auftreten. Ursächlich sind meist aktivierende, autosomal-dominat vererbte Veränderungen in den Kaliumkanal-Genen ABBC8 und KCNJ11. Bei Vorliegen einer ursächlichen Veränderung in einem dieser Gene ist die Gabe von Sufonylharnstoff der Gabe von Insulin vorzuziehen. Der Erkankung basiert auf zwei grundlegenden Mechanismen, einerseits einer Fehlbildung des Pankreas oder einer Fehlfunktion der Insulin-sekretierenden Beta-Zellen des Pankreas. Neben ABBC8 und KCNJ11 sind noch weitere Gene, welche für Proteine kodieren die bei der Pankreasentwicklung (vornehmlich Transkriptionsfaktoren) oder für die Beta-Zellfunktion wichtig sind als ursächlich im Zusammhang mit neonatalem Diabetes beschrieben (zusammengefasst in Beltrand et al. Frontiers in Pediatrics 2020)                                                                                                              

  • Praeanalytik

    Für die Untersuchung ist eine Einwilligung des Patienten nach GenDG erforderlich , Diese finden Sie unter folgenden Link zu den Anforderungsscheinen unter „Allgemeine Dokumente“.(Link)

Labor Berlin – Charité Vivantes GmbH
Tel: +49 (30) 405 026-800

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